„Nicht grübeln, sondern machen“

Filmstar Ralf Moeller über seine demnächst erscheinende Biografie und die Coronakrise.
münchen Vom Bademeister im Ruhrgebiet zum Filmstar in den USA: Ralf Moeller gehört zu den wenigen deutschen Schauspielern, die es in Hollywood tatsächlich geschafft haben. In seiner Biografie „Erstma‘ machen!“, die am 2. März erscheint, beschreibt der 62-Jährige, der auch mal erfolgreicher Bodybuilder war, seinen außergewöhnlichen Werdegang. Der Schauspieler im Interview.
Herr Moeller, haben Sie heute schon Gewichte gestemmt?
moeller Nein, heute kam ich noch nicht dazu. Aber ich trainiere schon regelmäßig.
Was ist neben Sport noch wichtig?
moeller Die richtige Ernährung. Ich ernähre mich seit ein paar Jahren hauptsächlich vegan. Ab und zu esse ich zwar noch einen Fisch oder auch mal ein Ei, aber im Großen und Ganzen verzichte ich auf tierische Lebensmittel. Da setze ich lieber auf Obst und Gemüse. Zu viel Fleisch zu essen ist einfach ungesund und verursacht Umweltschäden. Außerdem bin ich gegen Massentierhaltung. Ich finde das grausam.
Gestatten Sie sich denn auch kleine Schwächen?
moeller Doch, doch, ich trinke am Wochenende meinen Rotwein, gönne mir ab und zu mal ein Stück Kuchen und rauche auch mal eine kubanische Zigarre.
Sie pendeln zwischen Ihren Wohnsitzen in Los Angeles und Recklinghausen, derzeit leben Sie in Deutschland bei Ihren betagten Eltern. Wie empfinden Sie die Coronakrise?
moeller Krise ist gut, das ist ein wahrer Corona-Tsunami. Die wirtschaftlichen Folgen für viele Menschen sind schlimm. Am schlimmsten aber ist, dass die Politik meiner Meinung nach völlig versagt hat, vor allem was die Beschaffung von Impfstoff angeht. In Amerika werden die Menschen im Supermarkt geimpft, bei uns stehen die Impfzentren leer. Ich habe trotzdem von keinem Politiker gehört, dass er einen Fehler gemacht hat. Ein Armutszeugnis.
Ihr Buch, das dieser Tage erscheint, hat den Titel „Erstma‘ machen!“. Ist das Ihr Lebensmotto?
Namen Immer gewesen. Man muss an sich glauben und darf nie aufgeben, das ist das Wichtigste. Man kann vieles in Frage stellen, aber es ist fast immer besser, weniger zu grübeln und es einfach erstmal anzupacken. Das gilt für alles – erstmal machen ist das Wichtigste. MW