„Das war eine große Hollywood-Inszenierung“
Lisbeth Bischoff lässt kein gutes Haar am Auftritt von Meghan und Harry.
Dornbirn Herzogin Meghan (39) und Prinz Harry (36) haben im TV-Interview mit Talklegende Oprah Winfrey (67) mehrfach die Bombe platzen lassen und schwere Vorwürfe gegen das britische Königshaus erhoben. Adelsexpertin Lisbeth Bischoff (65) bezeichnet den Auftritt als große Hollywood-Inszenierung.
Von Rassismusvorwürfen bis hin zu Selbstmordgedanken. Das Interview brachte Brisantes zutage. Wie lautet Ihr persönliches Fazit?
Bischoff Das britische Königshaus steht am Pranger, aber es gibt nichts Stichhaltiges zu den Anschuldigungen, die Meghan und Harry in diesem Interview erheben. Der Rassismusvorwurf an das britische Königshaus hat natürlich aufhorchen lassen. Wenn diese Vorwürfe wahr sind, ist das absolut abzulehnen und muss Konsequenzen haben. Aber: Meghan meinte wörtlich, sie habe gehört, man habe über die mögliche Hautfarbe von Archie gesprochen. Auch Harry wollte die Dinge nicht beim Namen nennen. Das sind schwere Anschuldigungen, ohne genaue Details zu nennen, wer diese Äußerungen getroffen haben soll. Das ist problematisch und lässt an der Glaubwürdigkeit zweifeln. Abseits dieser Aussagen gibt es für mich einen großen Widerspruch an diesem Auftritt: Die beiden wollen die Öffentlichkeit eigentlich meiden, aber geben ein Interview vor Millionenpublikum. Das passt nicht zusammen.
Ist der Bruch zwischen Meghan und Harry sowie dem britischen Königshaus nun noch größer?
Bischoff Auf jeden Fall. Dieses Interview war bestimmt nicht förderlich für diese Beziehung, auch wenn Meghan warme Worte für die Queen gefunden hat. Sie hat die Institution an den Pranger gestellt. Ich glaube es wird schwierig, nach diesem Interview, noch eine Gesprächsbasis zu finden. Die beiden waren nicht gut beraten, dieses Interview zu führen.
Meghan und Harry ließen mehrfach die Bombe platzen. Hätten Sie mit solch einer Offenheit gerechnet?
Bischoff Ja. Die beiden scheinen tief verletzt zu sein und das wollten sie mit der Öffentlichkeit teilen. Im Grunde aber war dieses Interview eine große Hollywood-Inszenierung. Die beiden wollten ihren Marktwert steigern und das ist ihnen geglückt. Wie könnte man ein Primetime-Interview mit einer Talklegende wie Oprah Winfrey übertreffen? Auch diese überlässt da nichts dem Zufall, schließlich wurde das Interview in fast 70 Ländern weltweit ausgestrahlt und da muss natürlich etwas geboten werden, wie zum Beispiel die schon fast kitschige Enthüllung des Baby-Geschlechts.
Glauben Sie, dass sich die Queen zu den Vorwürfen äußern wird oder Stillschweigen bewahrt?
Bischoff Die Queen wird sich bestimmt nicht dazu herablassen, sich dazu zu äußern und darüber zu diskutieren. Das wäre eine Neuheit in der Geschichte des Königshauses. Vielleicht wird das Königshaus mit einer neutralen Presseerklärung reagieren. Ich erinnere mich an den Tod von Diana, als die Queen erst Tage später ein Statement abgegeben hatte. Für das Königshaus, denke ich, ist die Sache abgeschlossen. Ich glaube auch nicht, dass das Interview dem Königshaus schaden wird. VN-TAS