Infos von Frauen für Frauen

Frauen werden bei unterschiedlichen Themen unterstützt.
Sarah Bard ist die neue Geschäftsführerin des Fraueninformationszentrums Femail.
Feldkirch Sechs Geschäftsführerinnen hat das Fraueninformationszentrum Femail in Feldkirch während seines nunmehr sechsundzwanzigjährigen Bestehens schon gesehen. Die einen blieben länger, für andere waren es kurze Gastspiele. Nachdem Vorgängerin Lea Putz-Erath im Mai ihren Mutterschutz in Anspruch genommen hat, ist nun Sarah Bard die neue Leiterin.
Die Münchnerin war zuvor als Referentin für Bildung und Internationales bei einem Pfadfinderinnen-Verband in Augsburg tätig. „Dort habe ich viel mit Mädchen und jungen Frauen zusammengearbeitet“, erzählt Bard von ihrer früheren Tätigkeit, die sie unter anderem nach Korsika oder nach Ruanda in Afrika führte. Bereits während ihres Studiums der Soziologie, Philosophie und der Erziehungswissenschaften war die 33-jährige in den USA und Frankreich unterwegs, ehe sie sich wieder in ihrer Heimatstadt München niederließ. „Da habe ich hauptsächlich freiberuflich als Moderatorin und im Teambuildingbereich gearbeitet.“ Während der Fluchtbewegungen 2015 arbeitete sie mit minderjährigen Flüchtlingen zusammen, baute einen Erstkontakt auf und begleitete sie bei der Integration.
Die Ausschreibung für die Stelle als Geschäftsführerin von Femail in Feldkirch hat ihr Partner entdeckt, der aus Vorarlberg stammt. Ein besonderes Anliegen ist ihr das Gleichstellungsthema: „Es ist mir wichtig, dass Frauen die gleiche beruflichen Chancen haben, dass sie ihre Karriere verfolgen und sich weiterentwickeln können“, sagt Bard. Sie wünscht sich, dass Frauen in Führungspositionen im Allgemeinen und im Besonderen in der Politik besser vertreten sind. „Gerade auf lokaler Ebene sind Frauen hier deutlich unterrepräsentiert. Frauen sollten hier mehr Verantwortung und Einflussmöglichkeiten bekommen“, ist Bard, die in ihrer Freizeit gerne klettert und Zeit in der Natur verbringt, voller Tatendrang. Gerade im ländlichen Raum würden oft noch veraltete Rollenbilder vorherrschen.
Das Fraueninformationszentrum Femail mit Sitz in Feldkirch und Lustenau wurde 1994 gegründet und steht Frauen mit Rat und Tat zur Seite. Sarah Bard und ihr Team, bestehend aus vier weiteren Frauen, sind Anlaufstelle für Frauen in verschiedensten Belangen. Dabei geht es oft um Fragen zu Gesundheits- und eherechtliche Themen oder Hilfestellung bei der Arbeitsmarktintegration, die bei Bedarf auch in der jeweiligen Muttersprache angeboten werden. In diesem Jahr liegt einer der Schwerpunkte mit dem Projekt „Wertvoll und stark!“ auf psychischer Gewalt gegen Frauen. „Aber auch Beratungen in Bezug auf Pensionsfragen sind gestiegen. Wir wissen ja, dass Frauen in der Pension stark armutsgefährdet sind. Häufig kommen auch junge Frauen mit diesem Thema zu uns“, erklärt Bard. Im Gespräch mit den Femail-Beraterinnen bekommen Frauen einen Überblick über weitere Anlaufsstellen. Im vergangenen Jahr wurden 1786 Einzel- und 588 Gruppenberatungen durchgeführt. VN-MIH
„Frauen sollen die gleichen beruflichen Chancen haben und ihre Karriere verfolgen können.“



Zur Person
Sarah Bard
ist neue Geschäftsführerin des Fraueninformationszentrums Femail.
Geboren 10. Oktober 1987 in Mazo, Spanien (Kanarische Inseln)
Ausbildung Studium der Soziologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften in Frankreich und Amerika
Laufbahn freiberufliche Tätigkeiten u.a. als Moderatorin, Outdoorguide, Sprachdozentin; Landesreferentin für Bildung und Internationales in einem Mädchen- und Frauenverein in Bayern
Freizeit Klettern, Natur, Bewegung, Freunde, Familie, Singen