Lisbeth Bischoff über eine Kronprinzessin und ihre geliebten High Heels

Dänische Medien mokieren sich über Luxusprinzessin, die sich hauptsächlich für Mode und Möbel statt für das Volk interessiere.
Die Gattin des philippinischen Ex-Diktators hatte immerhin Tausende Paar Schuhe im Schrank.
Und Kronprinzessin Mary von Dänemark soll ähnlich aufwendig durchs Leben gehen, urteilen Kritiker. Die dänischen Medien mokieren sich über die Luxusprinzessin, die sich hauptsächlich für Mode und Möbel statt für das Volk interessiert.
Wie aufgeregt war dereinst am 14. Mai 2004 Kronprinz Frederik, als er am Altar auf seine Mary wartet und seinen Tränen freien Lauf lässt. Warten auf die Juristin Mary Donaldson, die er bei den Olympischen Spielen im Jahr 2000 in Sydney kennengelernt hat. Beim Interview erzählt sie mir vom Kennenlernen: „Als wir uns zum ersten Mal sahen, wusste ich nicht, dass er der Kronprinz von Dänemark war. Erst eine halbe Stunde später fragten mich meine Freundinnen, ob ich wisse, wer er sei. Ich sagte nein.“ Und Frederik wirft ein: „Weil es an diesem Abend vor Kronprinzen nur so wimmelte …“ Also, Humor hat er.
Nun feiert die 4-fache Mutter Mary am 5. Februar ihren 50. Geburtstag. Und wie so oft in Corona-Zeiten werden die Feierlichkeiten nicht ganz so üppig wie gewohnt ausfallen. Gestartet wird am 27. Jänner mit einer Feier des „Mary-Fond“. Diese Wohltätigkeitsorganisation setzt sich für sozial benachteiligte und isoliert lebende Menschen in Dänemark ein.
Auch bei den Auftritten als Wohltätigkeitsengel zeigt sich Marys Faible für High Heels. Historisch ist der Hang zur halsbrecherischen Absatzhöhe nichts Neues. König Ludwig XIV. war sehr klein und hat daher hohe Absätze getragen. Die Höflinge taten es ihm gleich. Und somit war er wieder kleiner als sie. Kurzerhand verbot er die hohen Absätze für die Höflinge. Doch die Gemahlinnen der Entourage entdeckten den hochhackigen Schuh für sich und verhalfen ihm zur Modekarriere. Auch Madame de Pompadour, die Mätresse Ludwigs XV., unterstrich ihre sehr kleinen Füße mit hohen Absätzen.
Und so steht eben Mary auf ihre Stöckelschuhe, damit sie in der Masse nicht zu übersehen ist.
Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn