Mang will sich Hotel am Arlberg angeln

Menschen / 11.03.2022 • 21:54 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
Mang hat sich intensiv mit der pescetarischen Ernährung auseinandergesetzt. 

Mang hat sich intensiv mit der pescetarischen Ernährung auseinandergesetzt. 

Werner Mang hat seine Ernährung umgestellt und plant, in Lech oder Zürs ein pescetarisches Hotel zu eröffnen.

Lindau Als Pescetarier geht man glücklicher und schöner durchs Leben. Dieser Überzeugung ist Schönheitschirurg Werner Mang, der in seinem neuen Buch „Iss dich schön!“ die Vorteile einer Ernährung mit Fisch hervorhebt. Die VN haben Mang in der Bodenseeklinik in Lindau besucht. Im Inteview spricht er über seine persönliche Erfahrung mit der Ernährungsumstellung, seine Liebe zu Vorarlberg und seine Pläne am Arlberg.

 

Sie sagen, als Pescetarier erspart man sich Schönheitsoperationen. Wie passt das zu Ihrem Beruf?

Mang Wir sind ja keine Botoxklinik. Über die Hälfte der Operationen, die wir machen, sind rekonstruktive Eingriffe nach Unfällen oder Brustkrebserkrankungen. Je älter ich werde, umso mehr versuche ich nach dem Motto „Iss dich schön, dann bleibst du schön ohne Mang“ die Menschen zu einer gesunden Ernährung, zu Sport und mehr Zufriedenheit zu erziehen. Ein Traum von mir wäre, ein pescetarisches Hotel zu haben, mit einem super Koch und einer Höhenambulanz. Die Idee schwirrt bei mir schon seit 20 Jahren im Kopf herum. Ich liebe den Arlberg zum Skifahren, auch meine Enkelkinder fahren schon da oben Ski. Das heißt, ich bin dort auch auf der Suche nach einem Hotel, aber die Preise sind halt momentan extrem hoch.

 

Gibt es etwa schon ein konkretes Projekt?

Mang Ich habe schon zwei Objekte, eines in Zürs und eines in Lech, wo man in Gesprächen ist.

 

Zurück zu Ihrem Buch: Sie schreiben, dass Sie am Grab Ihrer Eltern den Entschluss gefasst haben, Ihre Ernährung umzustellen. Was genau ist dort passiert?

Mang Meine Mutter ist mit 94 Jahren fast faltenlos zuhause am Frühstückstisch eingeschlafen. Sie war für mich eine der ersten Pescetarier, weil sie Fisch geliebt hat und auch ein Vorbild für gesunde Haut. Mein Buch habe ich hauptsächlich für die Jugend geschrieben, damit sie sich gesünder ernährt. Durch die pescetarische Ernährung gibt es auch weniger Darmkrebs, weniger Diabetes, weniger Herzkreislauferkrankungen. Wissenschaftliche Arbeiten aus den USA haben festgestellt, dass ein Pesecetarier vier bis fünf Jahre länger lebt.

 

Fisch ist gesund, gleichzeitig warnen Experten aufgrund der Verschmutzung der Meere und dem Medikamenteneinsatz in der Fischzucht vor übermäßigem Fischverzehr.

Mang Das ist ein Problem. Gewisse Fische sind wesentlich mehr mit Schwermetallen kontaminiert als andere. Der gesündeste Fisch ist der Süßwasserfisch vom Bodensee, weil er so gut wie nicht kontaminiert ist. Er hat auch alle Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente drinnen, es fehlt nur das Jod, das haben wir praktisch nur in den Meeresfischen. Eines der reinsten Gewässer ist die Nordsee. Kabeljau und Hering von dort kann man problemlos essen. Die Alaskagewässer sind ebenfalls sehr sauber. Auch Süßwasseraquakulturen sind an sich sehr gut.

 

Die Überfischung ist auch ein Problem. Ist es nachhaltig, sich auf Dauer von Fisch zu ernähren?

Mang Ich finde es sehr nachhaltig. Ich habe keine Massentierhaltung, durch die heute fast mehr Co2 ausgestoßen wird als im Autoverkehr. Ich bin natürlich für artgerechtes Fangen und für Aquakulturen.

 

Welche Veränderungen haben Sie seit der Ernährungsumstellung an sich bemerkt?

Mang Ich fühle mich fitter, wohler und ich habe keine Entzündungen der Haut mehr. In Kombination mit den Genen von meiner Mama werde ich hoffentlich die nächsten zehn Jahre noch fit im OP stehen.

 

Sie sind 72. Wie jung fühlen sie sich?

Mang 50 (lacht). Ja gut, im Sport ist man nicht mehr so aktiv. Ich bin sehr sportlich, spiele zweimal die Woche Tennis. Vorarlberg ist mein absolutes Lieblingsland zum Jagen, Fischen und Skifahren. Wir haben auch ein Appartement in Zürs und wenn einem die Enkelkinder beim Skifahren überholen, dann merkt man, dass man alt wird.

 

Vor ein paar Jahren haben Sie die Alpe Silberberg in Schröcken gekauft, um sie als Privatjagd zu nutzen. Geht ein Pescetarier denn noch auf die Jagd?

Mang Jagen ist für mich Hege und Pflege. Ich bin kein Jäger, der rausgeht um da irgendwie zu schießen. Es gibt auch ein gewisser Abschussplan, den man erfüllen muss, aber da habe ich einen Jäger, der das für mich macht, weil ich an sich zu wenig Zeit habe. Ich genieße dann lieber die Natur und kraxle auf einen Berg.

 

Ihr Buch „Die Abgründe der Schönheitschirurgie“ ist im Juni des Vorjahres erschienen, nun kommt „Iss dich schön“. Ist das nächste Buch bereits in Arbeit?

Mang Konkrete Ideen für das nächste Buch gibt es noch nicht. Vielleicht schreibe ich über das pescatarische Hotel mit Höhenambulanz in Lech oder Zürs. Das interessiert mich schon. Es ist auch nachhaltig, wenn man sich gesund ernährt, Bewegung hat und sich in der Höhe aufhält, um Sauerstoff im Blut anzureichern. Ich kann mir vorstellen, dass man den Sommerbetrieb in einem solchen Hotel mit meinem Namen international publik macht, so dass ich da auch wirtschaftlich für die Arlbergregion oder auch Schröcken einen positiven Beitrag leiste mit meiner Idee. VN-GER, TAS

Die VN besuchten Prof. Dr. Werner Mang in der Bodenseeklinik in Lindau. VN/Paulitsch
Die VN besuchten Prof. Dr. Werner Mang in der Bodenseeklinik in Lindau. VN/Paulitsch
„Der gesündeste Fisch ist der Süßwasserfisch vom Bodensee“, sagt Werner Mang. Danlin Media
„Der gesündeste Fisch ist der Süßwasserfisch vom Bodensee“, sagt Werner Mang. Danlin Media
Seit der Ernährungsumstellung fühlt sich der Schönheitschirurg fitter.

Seit der Ernährungsumstellung fühlt sich der Schönheitschirurg fitter.