Das Radiomachen im Blut

Menschen / 06.05.2022 • 17:49 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Matthias Neustädter und seine drei Kinder auf dem Tennisplatz. Neustädter
Matthias Neustädter und seine drei Kinder auf dem Tennisplatz. Neustädter

Matthias Neustädter gestaltet seit zehn Jahren seine Sendung im Alleingang.

dornbirn 2000 Livesendungen, etwa 1600 Gäste sowie an die 15.000 Anruferinnen und Anrufer auf Sendung. Das ist die Bilanz, wenn Matthias Neustädter auf zehn Jahre „Neues bei Neustädter“ zurückblickt. Seit 7. Mai 2012 ist die Sendung bei ORF Radio Vorarlberg on air. Von 13 bis 14 Uhr begrüßt er täglich zum Talk und lädt Hörerinnen und Hörer zur Diskussion und zum Mitreden ein. Jeden Freitag gibt es die Zusammenfassung mit Highlights und Reaktionen auf die Woche.

In seinen Sendungen kommen bei dem Moderator, der gleichzeitig auch Sendungsgestalter ist, Themen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Gesundheit zur Sprache. Bei dieser Vielfalt an Themen kommt dem 57-Jährigen sein Jusstudium zugute. „Das Studium war die ideale Ausbildung. Es hat mich gelehrt, komplexe Zusammenhänge in rascher Zeit zu begreifen“, erklärt Neustädter.

Eindeutiger Berufswunsch

Das Studium war für den gebürtigen Altacher als Absicherung gedacht, falls es mit seinem Berufswunsch Journalist nicht klappen sollte. Für Matthias Neustädter war von Anfang an klar, dass er zum ORF will. Als 17-Jähriger hat der Fußballfanatiker – „leider nicht mehr aktiv“ – im Jänner 1982 seinen ersten Beitrag für das damalige Jugendmagazin „7 nach 7“ gemacht. „Eigentlich wollte ich Sportreporter werden“, erinnert sich Neustädter. Seine Stationen führten ihn jedoch unter anderem in den aktuellen Dienst. Von 2005 bis 2011 war er Programmchef. Für Liveeinstiege für die Sendung Vorarlberg heute stand er in seiner 40-jährigen Journalistenlaufbahn vor der TV-Kamera. „Aber das Radio lag mir mehr am Herzen. Es ist ein einfacheres Medium“, verrät der in Dornbirn Wohnhafte. Apropos einfach. Auch nach zehn Jahren „Neues bei Neustädter“ braucht der Moderator teilweise Überzeugungsarbeit, Gäste in seinen Talk einzuladen. „Das Setting ist nicht ohne. Alle Gäste müssen sich meinen sowie den Fragen der Hörerinnen und Hörer stellen. Das kann herausfordernd sein“, schildert er mit einem Schmunzeln. In den vergangenen Jahren habe sich auch der journalistische Background geändert. Ein Thema müsse breit, am besten von vier Seiten her dargestellt werden. „Da gehören ein Gast sowie drei Supporting Acts dazu.“ Am Freitag sollten die Themen für die nächste Woche stehen.

Erinnerung an Sendungen

Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Vollblutjournalisten, der zugibt ein Fernseh- und Serienjunkie zu sein, eine seiner ersten Sendungen. Bei dieser war Psychiater Albert Lingg zum Thema „Warum ist der Suizid männlich?“ zu Gast. Ein Anrufer kündigte an, sich umbringen zu wollen. „Wir haben es gemeinsam mit Gesprächen geschafft, den Mann von seinem Vorhaben abzubringen“, erzählt der Hobbytennisspieler. Die erste Coronasendung mit Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher Ende Februar 2020 oder einen etwas kabarettistische Sendung mit Milliardär und Parteigründer Frank Stronach sind ihm ebenfalls noch präsent.

Für diesen Mittwoch hat Matthias Neustädter in seiner Sendung das Thema „Meine Meinung zählt“ geplant. Darin will er hörbar machen, wie wichtig die Meinungsäußerung eines jeden Menschen ist.

Wenn es möglich wäre, würde der Moderator den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky und den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Streitgespräch einladen. „Über den Papst würde ich mich als Einzelgast freuen“, denkt der Sendungsgestalter über eine fiktive Gästeliste für seine Sendung nach. VN-PAG

„Über Papst Franziskus als Einzelgast in meiner Sendung würde ich mich freuen.“

Matthias Neustädter an seinem Arbeitsplatz, in einer Aufnahme aus dem Jahr 1984. Neustädter
Matthias Neustädter an seinem Arbeitsplatz, in einer Aufnahme aus dem Jahr 1984. Neustädter
Seine Sendung „Neues bei Neustädter“ ist seit dem 7. Mai 2012 im Programm von Radio Vorarlberg. ORF/Shourot
Seine Sendung „Neues bei Neustädter“ ist seit dem 7. Mai 2012 im Programm von Radio Vorarlberg. ORF/Shourot

Zur Person

Matthias Neustädter

Geburtsdatum 3. Oktober 1964

Beruf Sendungsgestalter, Moderator

Sendung „Neues bei Neustädter“

Ausbildung Jusstudium

Laufbahn Schon als Schüler beim ORF gearbeitet, seit 1988 fix dabei

Wohnort Dornbirn

Familie Lebenspartnerin, Vater von drei Kindern: Lea, Felix und Max

Hobbys Musik (hier vor allem große Konzerte besuchen), Fußball, und Informationen jedweder Art