Musik ist sein Lebensinhalt

Die Karriere des Philipp Nesensohn vom Einzelhandelskaufmann zum Profimusiker.
MÄDER Orchestermitglied, Musikschullehrer, Chorleiter: Philipp Nesensohn ist Musiker durch und durch und hat sich in seinen bisher 39 Lebensjahren ein beachtliches Renommee erarbeitet.
Man trifft ihn im Johann-Josef-Ender-Saal in Mäder. Dort probt das Orchester Windwerk für das Konzert „Grad jetzt!“, das am Freitag in der Kulturbühne Ambach in Götzis aufgeführt wird. Nesensohn ist seit sieben Jahren im Orchester. Er spielt Querflöte.
Seine musikalische Laufbahn begann nach dem Abschluss der Lehre als Einzelhandelskaufmann bei der Militärmusik im Bundesheer. In dieser Zeit begann er das vierjährige Konzertfachstudium, Hauptfach Querflöte, am Landeskonservatorium in Innsbruck sowie das Instrumental- und Gesangspädagogik-Studium am Mozarteum in Salzburg. Auch dort war Querflöte sein Hauptfach, als Schwerpunktfach nahm er Elementare Musikpädagogik.
Warum er gerade die Querflöte gewählt hat, begründet Nesensohn so: „Mich fasziniert an diesem Instrument seine Klangfarbe und seine Vielfältigkeit.“ Mit der Querflöte könne man zum Beispiel alle Musikrichtungen spielen, von Klassik über Weltmusik bis zu Rock. „Sie wird im Symphonieorchester und im Blasorchester eingesetzt, auch als Soloinstrument mit Klavierbegleitung. Und mehr.“
Im Konzert „Grad Jetzt!“ spielt das Orchester Windwerk auserlesene Musikwerke aus Klassik und Moderne. „Der Dirigent und künstlerische Leiter des Orchesters, Thomas Ludescher, hat sich mit den aktuellen Krisenthemen auseinandergesetzt und das Programm entsprechend gestaltet“, gibt Nesensohn Auskunft.
Gespielt werden etwa Coplands „Fanfare for the Common Man“, Ravels „Bolero“, „Danse Suite“ von Horowitz. Moderiert wird der Konzertabend von der Schauspielerin Mona Kospach, die mit ihren inspirierenden Gedanken Mut machen soll.
Neben seiner Tätigkeit als Orchestermitglied unterrichtet Nesensohn an den Musikschulen Brandnertal und Blumenegg Großes Walsertal, sowie an der Musikmittelschule Thüringen. An allen dreien lehrt er Querflöte, im Großen Walsertal zusätzlich Elementare Musikpädagogik.
Außerdem leitet Nesensohn drei Chöre: die Chorgemeinschaft Cantemus Bürserberg (seit 2013), den Projektchor Vice Versa Raggal (seit 2009) und den Bludenzer Chor Gioia (seit 2020). Und er engagiert sich beim Chorverband Vorarlberg als Landesjugendreferent.
Singen verbindet
Es ist der Klang der Stimmen, der ihn in den Chören begeistert. Und: „Singen verbindet stark und ist sehr gesund für Körper und Geist.“ Überhaupt ist Musik längst sein Lebensinhalt. Denn: „Mit Musik können wir so viel Freude, so viele Emotionen ausdrücken. Musik entführt das Publikum in eine andere Welt – eine Welt, in der es abschalten und Abstand vom Alltag gewinnen kann.“ Freie Tage kennt der vielbeschäftigte Profimusiker kaum. Abgesehen von den Schulferien, die auch für ihn gelten, ist er meistens sieben Tage in der Woche mit Musikschulunterricht, Chor- und Orchesterproben ausgebucht.
Abschalten und entspannen kann Philipp Nesensohn, der in Feldkirch wohnt, indes bei Spaziergängen und Wanderungen: „Ab und zu fahre ich zum Wandern nach Laterns, in meine Heimatgemeinde, in der ich aufgewachsen bin.“ Aber auch im Großen Walsertal habe er schöne Wanderrouten gefunden.
Ans Aufhören denkt der 39-Jährige natürlich noch lange nicht: „Ich werde weitermachen, solange mir meine Arbeit Freude bereitet und mein Körper alles mitmacht.“ HRJ
„Mit Musik können wir so viel Freude, so viele Emotionen ausdrücken.“



Zur Person
Philipp Nesensohn
GEBOREN 27. Dezember 1982
WOHNORT Feldkirch
LAUFBAHN Kaufmännische Lehre, Musikstudium, Musikschullehrer, Chorleiter, Orchestermitglied
HOBBYS Musik, Singen, Wandern
FAMILIE ledig
KONZERT: Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr, Kulturbühne AMBACH, Götzis. Alle Infos: www.windwerk.at