Ein Herz für die Pflege

Seit ihrer Kindheit war es Leonies großer Traum, in der Pflege zu arbeiten.
LANGEN BEI BREGENZ „Seit dem Kindergarten träumte ich davon, in der Pflege tätig zu sein“, erzählt Leonie Nussbaumer. Schon im Alter von zwei Jahren hatte die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin bereits ihre ersten Berührungspunkte mit dem Tod.
„Als mein Opa damals im Sterben lag, wollte ich unbedingt nochmal zu ihm“, erzählt die 22-Jährige. „Natürlich waren meine Eltern nicht sonderlich begeistert, aber sie ließen mich dann doch. Ich kann mich noch immer daran erinnern als wäre es gestern gewesen, was mir sehr viel bedeutet.“ Seit einem Jahr ist Leonies Traum nun Wirklichkeit, denn Sie arbeitet bei der Hauskrankenpflege im Sozialsprengel Vorderwald.
„Nach der Schule war mir eigentlich immer klar, dass ich in ein Krankenhaus gehen werden“, erinnert sich die junge Frau. „Bis ich dann bei der Hauskrankenpflege schnuppern war. Ich war direkt inspiriert von der Dankbarkeit, die einem die Menschen entgegenbringen.“ Es habe sie sehr berührt, wie glücklich die Patienten darüber waren, dass sie zu ihnen nach Hause kam, erzählt die aus Langen bei Bregenz stammende Frau. Zudem gefalle ihr sehr gut, dass Sie sich die Zeit für die einzelnen Patienten nehmen kann, erzählt sie.
Pflege im eigenen Zuhause
Ganz besonders am Herzen liegen Leonie die Auszubildenden. Gemeinsam mit zwei weiteren Mitgliedern der Hauskrankenpflege Vorderwald betreut Sie die jungen Menschen bei ihren Praktika. Dadurch, dass Leonie erst vor einem Jahr die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen hat, könne Sie sich gut in die Situation der Auszubildenden hineinversetzen.
„Es ist nicht leicht, von der Schule direkt ins Praktikum zu kommen, mir fiel das damals selbst oft sehr schwer“, betont sie. „Es waren alle auf der Station immer sehr nett, aber es hat sich keiner so richtig für mich zuständig gefühlt. Dadurch fühlte ich mich oft sehr allein gelassen.“ Es sei verständlich, da die Schwestern unter großem Stress stehen und deshalb oft nur wenig Zeit hatten, um Sie einzulernen. Um dies zu verhindern, gibt es bei der Hauskrankenpflege eine Eins-zu-Eins Betreuung für Auszubildende. „So können Sie selbst vieles machen und haben trotzdem immer Rückendeckung“, erzählt die Langenerin.Neben der Betreuung von Praktikantinnen und Praktikanten ist Leonie noch die Pflege von Palliativpatienten wichtig. „Während meiner Ausbildung hatte ich einen Patienten, der bereits im Sterben lag“, erinnert sich Leonie. „An diesem Wochenende hatte ich viel Zeit, um mich intensiv um ihn zu kümmern. Am Ende meiner Schicht hat er zu mir gesagt, wie großartig er das fand und dass ich unbedingt in die Palliativbetreuung gehen soll.“ Noch in dieser Nacht verstarb der Mann.
Ab diesem Zeitpunkt sei ihr bewusst gewesen, dass das ihr Traumberuf ist, betont die Krankenpflegerin. „Es beeindruckt mich immer wieder, wie dankbar die Menschen dafür sind, dass Sie zu Hause sterben können“, erzählt die junge Frau. „Sterben ist nichts Schlimmes, natürlich ist es für die Hinterbliebenen schwer und traurig. Aber für den Patienten selbst ist es schön, wenn sein Wunsch in Erfüllung geht und er zu Hause seinen Frieden findet.“ Zum Ausgleich spielt sie in ihrer Freizeit Volleyball, geht gerne wandern und verbringt viel Zeit mit ihrem Pferd Funny. „Eigentlich kann ich mein Privatleben und meinen Beruf sehr gut trennen“, erzählt Leonie. „Wenn mir aber doch mal etwas sehr nahegeht, besprechen wir das alle zwei Wochen in Teammeetings, das hilft mir sehr.“ VN-EMK
„Es beeindruckt mich, wie dankbar die Menschen sind, wenn sie zu Hause sterben können.“


Zur Person
Leonie Katharina Nussbaumer
betreut als Krankenpflegerin Menschen in den eigenen vier Wänden.
GEBOREN 16. 1. 2000
WOHNORT Langen bei Bregenz
AUSBILDUNG Dreijährige Fachschule in Marienberg, danach Gesundheits- und Krankenpflegeschule Lindenberg
HOBBYS Wandern, ihr Pferd Funny, Volleyball spielen