Mathias Schmidt: Musik ist seine Berufung

Mathias Schmidt gibt als Dirigent und Schlagwerker einen guten Takt an und engagiert sich für den guten Zweck.
Schwarzach “Man kann auch im August Stille Nacht hören”, sagt Mathias Schmidt und muss schmunzeln. Der 42-Jährige hat intensive Monate voll von weihnachtlichen Klängen hinter sich. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Musikvereins Hittisau-Bolgenach und dem Chor der Musikmittelschule Lingenau hat er nämlich ein Weihnachts-Benefizkonzert im Bregenzerwald geplant und organisiert. “Die Hälfte des Programms habe ich selbst arrangiert”, erzählt er und zeigt auf die Notenblätter vor ihm.

Schmidt erreicht seit Jahren unter anderem als Dirigent, als Schlagwerker gemeinsam mit dem Symphonieorchester Vorarlberg und als Schlagzeuglehrer mit Musik die Herzen vieler Menschen. “Gäbe es keine Musik, wäre die Welt sehr trist”, sagt er und denkt dabei an den “coronabedingten Stillstand” zurück.

Die Musik ist für den Schwarzacher von klein auf eine Berufung. “Bevor ich sprechen konnte, habe ich schon getrommelt”, sagt er und fügt hinzu: “Für mich gab es nie eine andere Option.” Begonnen hat er im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Später folgte das Schlagzeug. “Die Verbindung von Harmonik und Rhythmik ist eine ideale Kombination”, ist er sich sicher.
Bevor ich sprechen konnte, habe ich schon getrommelt. Für mich gab es nie eine andere Option als die Musik.
Mathias Schmidt, Schlagwerker und Dirigent
Als sogenannter Schlagwerker, wie es im Orchester heißt, gibt er den Rhythmus mit verschiedenen Schlaginstrumenten an. Seine Begabung führte ihn bis nach Amerika, Japan oder Korea. Zusammengearbeitet hat er schon mit namhaften Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt oder Gustavo Dudamel. Gerne erinnert er sich auch an die Zusammenarbeit mit Kirill Petrenko und Konzerte rund um die Symphonien des Komponisten Gustav Mahler.

Schmidt hat mit der Musik nicht nur seine Berufung gefunden, sondern auch die Liebe. Seine Frau Carina spielt Klarinette beim Musikverein. “Die Familie gibt mir ganz viel Kraft”, sagt er, während er seinen eineinhalbjährigen Sohn Paul beim Spielen beobachtet. Daher hat auch Weihnachten als Familienfest eine ganz spezielle Bedeutung für ihn. “Wir feiern klassisch und mit Raclette”, erzählt der 42-Jährige.

Genauso wie auf das Weihnachtsfest ist aber natürlich auch die Vorfreude auf das Benefizkonzert, das an diesem Wochenende in Schwarzenberg über die Bühne gehen wird, schon groß. “Theoretisch handelt es sich um ein Blasmusikkonzert mit Chor. Das Ganze hat aber ein besonderes Gewand bekommen und hört sich sehr orchestral an”, erklärt Schmidt, der in seinen verschiedenen Funktionen und im Rahmen seines Engagements sowohl die musikalische Welt der Profis als auch jene der Amateure bestens kennt.

Generell sei es so, dass das Level bei den Musikvereinen inzwischen sehr hoch sei. Für ihn besonders beeindruckend ist, wie viele der Musikanten bei Auftritten über sich hinauswachsen. “Da kann was Riesengroßes entstehen”, ist sich Schmidt auch im Hinblick auf das aktuelle Projekt sicher, “es knistert und kribbelt schon.”
Interpretiert wird die “musikalische Weihnachtsgeschichte der etwas anderen Art” in Schwarzenberg von rund 180 Musikanten und jungen Chorsängern für einen guten Zweck. Gespielt und gesungen wird für den Verein „Hand in Hand“, welcher in Not geratene Familien aus dem Tal unterstützt.
Zur Person
Mathias Schmidt ist Schlagwerker beim Symphonieorchester und dirigiert beim Musikverein Hittisau-Bolgenach
Alter 42
Wohnort Schwarzach
Familie verheiratet mit Carina, Sohn Paul
Musikalische Ausbildung mehrere Schlagwerkstudien am Landeskonservatorium Vorarlberg sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Graz / Institut Oberschützen
Musikalische Tätigkeit Soloschlagzeuger im Symphonieorchester Vorarlberg, Konzert- und Tourneetätigkeit in diversen Orchestern wie z. B. Wiener Symphoniker, Concentus Musicus Wien, Sinfonieorchester St. Gallen, Strauss Festival Orchester Wien, Bregenzer Festspiele, Dozent und Referent, seit 2019 Dirigent des Musikverein Hittisau-Bolgenach, Lehrtätigkeit an der Musikschule Hard
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