Die Chefärztin

Menschen / 30.01.2023 • 20:23 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Edda Haberlandt bemüht sich stets um die bestmögliche Behandlung und Betreuung ihrer jungen Patienten.
Edda Haberlandt bemüht sich stets um die bestmögliche Behandlung und Betreuung ihrer jungen Patienten.

Primaria Edda Haberlandt übernahm auch die Leitung des Dornbirner Spitals.

dornbirn Sie war noch mit dem Begriff „Medizinerschwemme“ konfrontiert. „Als ich 1994 mein Medizinstudium in Innsbruck beendete, hätte ich in Tirol mindestens fünf Jahre auf eine Anstellungsmöglichkeit warten müssen“, erinnert sich Edda Haberlandt (54). Doch so lange wollte sie nicht warten, recherchierte offene Stellen und wurde in Vorarlberg fündig. Zwei Wochen vor ihrer Promotion konnte Haberlandt in Bregenz mit dem Turnus beginnen. Drei Jahre später wechselte sie nach Dornbirn, wo sie im Rahmen einer Karenzvertretung auf der Kinder- und Jugendabteilung gleich mit der Fachausbildung zur Kinderärztin beginnen konnte. „Ich habe mich damals nachhaltig in die besondere Ausstrahlungskraft des Spitals verliebt“, erzählt Edda Haberlandt. Vor allem die, wie sie sagt, flachen hierarchischen Strukturen sind ihr positiv in Erinnerung geblieben und führten sie nach ihrem Weggang zur weiteren universitären Ausbildung in Innsbruck 2016 wieder zurück nach Dornbirn.

Strukturen gestalten

Sie übernahm die Leitung der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde und jüngst auch die Position der Chefärztin. Die Primaria trat in dieser Funktion die Nachfolge von Walter Neunteufel an. Sie freut sich auf die neue Herausforderung sowie die Möglichkeit, dabei gesundheitspolitische Strukturen mitgestalten zu können. Ihr Ziel ist es, das städtische Spital in eine gute Zukunft zu führen.

„Bereits jetzt ist das Krankenhaus Dornbirn ein vielfach ausgezeichnetes Spital: Wir verfügen über zahlreiche Spezialisten und zertifizierte Zentren. Das ist ein sehr gutes Fundament, auf dem ich weiter aufbauen möchte.“ Edda Haberlandt wurde die Liebe zur Medizin im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. „Meine ganze Familie war naturwissenschaftlich interessiert“, erzählt die laut Eigendefinition in Tübingen geborene Tochter eines Tirolers. Der Vater, Walter Friedrich Haberlandt, hatte an der dortigen MedUni die humangenetische Abteilung aufgebaut und geleitet. Im Stammbaum finden sich mit Ludwig Haberlandt, Gottlieb Haberlandt und Friedrich Haberlandt weitere bekannte Namen. „Mein Vater hat meine drei Schwestern und mich mit seinen ideellen Werten stark geprägt“, berichtet Edda Haberlandt. Ihre Tante, ebenfalls Kinderfachärztin, wiederum lieferte die Bestärkung, sich der Kindermedizin zuzuwenden: „Der Alltag eines Kinderarztes ist abwechslungsreich und überwiegend positiv. Da ich selbst auch ein positiver Mensch bin und die positive Ausstrahlung von Kindern liebe, war es rasch klar, dass ich diesen Zweig verfolgen möchte.“

Was die damals viel diskutierte Reduktion der kinderonkologischen Versorgung betrifft, sagt Edda Haberlandt: „Rückblickend gilt mein Dank allen Patienten, die mir und meinem Team in dieser unruhigen Zeit Vertrauen geschenkt haben.“ Die jetzige Lösung mit der Zusammenarbeit von Uniklinik Innsbruck sowie dem Kinderspital St. Gallen bezeichnet sie als nachhaltig und gut.

Sportliche Ablenkung

Ablenkung vom intensiven beruflichen Alltag findet Edda Haberlandt in ihren Hobbys, wie etwa sportlichen Betätigungen. Ab und zu darf es aber auch etwas Besonderes sein. So wünschte sich die Medizinerin zum 50. Geburtstag einen Tandem-Fallschirmsprung.  Sie hat ihn bekommen. VN-MM

„Der Alltag eines Kinderarztes ist abwechslungsreich und überwiegend positiv.“

Schon während der Ausbildung verlor Edda Haberlandt ihr Herz an Dornbirn.
Schon während der Ausbildung verlor Edda Haberlandt ihr Herz an Dornbirn.
Stolze Mutter: Edda Haberlandt mit Sohn Niclas bei dessen Maturaball. Mittlerweile studiert er.
Stolze Mutter: Edda Haberlandt mit Sohn Niclas bei dessen Maturaball. Mittlerweile studiert er.
Den rund 900 Mitarbeitenden im Krankenhaus Dornbirn will Edda Haberlandt als Chefärztin eine gute Motivatorin sein. Haberlandt, Lisa Mathis
Den rund 900 Mitarbeitenden im Krankenhaus Dornbirn will Edda Haberlandt als Chefärztin eine gute Motivatorin sein. Haberlandt, Lisa Mathis
Edda Haberlandt pflegt gerne auch Kontakte mit Kolleginnen.
Edda Haberlandt pflegt gerne auch Kontakte mit Kolleginnen.

Zur Person

Edda Haberlandt

Alter 54 Jahre

Werdegang 1994 Promotion an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck; 2014 Leitung Neuropädiatrie Universitätsklinik Innsbruck; 2016 Leitung der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde Dornbirn;

Familienstand Lebensgemeinschaft. ein Sohn, 22 Jahre

Hobbys Sport, Treffen mit Freunden

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