Die Royals und die Wahl der passenden Schule

Bildung und eine gute Erziehung haben nicht nur in adeligen Kreisen eine hohe Stellung.
Meist besuchen die Royals Schulen, in denen bereits ihre Eltern und ihre Großeltern aufs Leben vorbereitet wurden. Und so wird Prinzessin Amalia der Niederlande an der Bloemcamp-Schule in Wassenaar, einem vornehmen Villenvorort von Den Haag, eingeschult. Diese Schule besuchten auch Papa, König Willem-Alexander, und Oma Beatrix. Erst als der Vater merkt, dass Beatrix nicht rechnen kann, erfolgt der Wechsel auf ein konservatives Gymnasium. Die beiden Infantinnen Leonor und Sofia begannen ihre Schullaufbahn wie dereinst ihr Papa, König Felipe von Spanien, am exklusiven „Colegio De Santa Maria De Los Rosales“ außerhalb von Madrid. Prinzessin Ingrid Alexandra von Norwegen wurde mit Bürgerkindern in die öffentliche Jansløkka-Schule in Asker, einem Vorort von Oslo, eingeschult. Die Schule wurde gewählt, damit Ingrid fern des Hofes den Kontakt zur Wirklichkeit nicht verliert.
Das Hauptaugenmerk wird auf soziales Verhalten und auf Sprachen gerichtet, damit die Regentinnen und Regenten von morgen auch auf internationalem Parkett reüssieren können.
Der Drill von einst ist vorbei. Damals wurde der dreijährige Kronprinz Rudolf durch Pistolenschüsse und Kaltwassergüsse aus dem Schlaf gerissen und musste stundenlang exerzieren. Unsere Kaiserin Sisi drohte, ihren Mann Kaiser Franz Joseph zu verlassen, wenn die Erziehungsmaßnahmen am Wiener Hof nicht geändert würden. Mit Erfolg.
Und so konnte das jüngste ihrer vier Kinder, Marie Valerie, in ihrer Obhut bleiben. Marie Valerie liebte die Kunst und die Musik. Sie sprach Ungarisch, Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. Ihre Ausbildung genoss sie u.a. an der Eliteschule, dem Theresianum in Wien. In Kunstgeschichte wurde die Erzherzogin von Professor Albert Ilg, dem Direktor des Kunsthistorischen Museums in Wien, unterrichtet. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil mit Dr. Albert Ilg schon damals ein Vorarlberger in Wien erfolgreich war.
„Das Hauptaugenmerk wird auf soziales Verhalten und auf Sprachen gerichtet.“
Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn
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