Erster Einsatz für den neuen “Alten”

Schauspieler Thomas Heinze zu seinem Debüt als Kommissar in der traditionsreichen Krimiserie „Der Alte“.
Berlin Er gibt in einer der traditionsreichsten Krimiserien des deutschen Fernsehens sein Debüt als Kommissar: Thomas Heinze ist der neue „Alte“. Der 58-jährige Schauspieler ist als Kommissar Caspar Bergmann zu sehen – er ist nach Siegfried Lowitz, Rolf Schimpf, Walter Kreye und Jan-Gregor Kremp der fünfte „Alte“ in der 1977 gestarteten ZDF-Krimireihe.
Herr Heinze, Sie sind der neue „Alte“. Wie kam’s dazu?
Heinze Ich hatte Ende 2021 eine Gastrolle bei „Der Alte“ und habe während der Dreharbeiten vom Kollegen Jan-Gregor Kremp erfahren, dass er aufhören möchte. Er hat mir erzählt, dass es schon Bewerber für die Rolle gebe, aber noch nichts entschieden sei. Also habe ich mich einfach in die Reihe der Anwärter eingereiht, das ZDF und die Produktionsfirma haben sich alles ganz genau angeguckt, und am Ende habe ich den Zuspruch bekommen, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Mussten Sie zum Casting?
Heinze Nein, ein Casting mit Vorspielen gab es nicht. Ich bin seit 37 Jahren im Geschäft, und es gibt genügend Filme mit mir, um zu wissen, wie ich eine solche Rolle anlegen könnte. Ein Grundvertrauen der Verantwortlichen in meine schauspielerischen Fähigkeiten gab es offensichtlich schon.
Ihre Vorgänger waren jeweils längere Zeit im Dienst. Haben auch Sie sich auf einen längeren Lauf eingestellt?
Heinze Also ich habe jetzt nicht vor, gleich wieder hinzuschmeißen, das wäre ja absurd. Wir haben uns darauf geeinigt, das jetzt erst mal drei Jahre zu machen, und danach kann es weitergehen, wenn es gut läuft.
Haben Sie ein Mitspracherecht bei der Entwicklung der Rolle des neuen Kommissars Caspar Bergmann?
Heinze Ich glaube, das geht gar nicht anders. Die Produktion und der Darsteller müssen eine solche Rolle gemeinsam entwickeln, nicht zuletzt, damit die Autoren wissen, für wen sie das schreiben. Es ist ja ein Unterschied, ob ich das spiele oder Til Schweiger oder Jürgen Vogel. Man muss die Dialoge und das alles schon ein bisschen auf die jeweilige Person zuschreiben.
Was bringen Sie von sich selber in die Rolle mit ein?
Heinze Den Bewegungsdrang, die Ungeduld, Neugierde und eine gewisse Spitzbübigkeit, würde ich sagen. Es gibt aber auch Unterschiede zwischen Caspar Bergmann und mir, so bin ich ein absolut gesellschaftsorientierter Mensch, was er nicht ist. Ich liebe es, in Gesellschaft anderer Menschen zu sein, und das ist bei ihm ja nicht so – momentan zumindest nicht, weil er sich nach dem Tod seiner Frau in einer Trauerphase befindet. Er ist aber auch insgesamt zurückhaltender als ich.
Was sagt eigentlich Ihr guter Freund Jürgen Vogel dazu, dass Sie der neue „Alte“ sind?
Heinze Er findet das super. Seine in Köpenick spielende ZDF-Serie „Jenseits der Spree“ läuft ja auf dem Sendeplatz, auf dem früher „Derrick“ gezeigt wurde. Insofern ist Jürgen der neue Derrick und ich bin der neue „Alte“. Besser geht‘s doch gar nicht (lacht).
Wird Jürgen Vogel mal eine Gastrolle im „Alten“ kriegen?
Heinze Eine Gastrolle nicht, aber uns schwebt was viel Besseres vor: eine Crossover-Episode der beiden Serien, in der die beiden Kommissare gemeinsam ermitteln. Das wäre super, und wir haben mit dem ZDF auch schon darüber gesprochen. Wir würden uns wahnsinnig freuen, wenn‘s klappt. maw
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