Geliebte zwischen Bett und Thron

Menschen / 11.04.2023 • 10:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Wenige Wochen vor der Krönung von Charles werden die Unmutsäußerungen, dass eine „Mätresse“ an Charles Seite, Camilla, auch zur Königin gekrönt werden soll. <span class="copyright">schossmann, ap</span>
Wenige Wochen vor der Krönung von Charles werden die Unmutsäußerungen, dass eine „Mätresse“ an Charles Seite, Camilla, auch zur Königin gekrönt werden soll. schossmann, ap

Sie war das It-Girl der Vergangenheit: „Maitresse en titre“ – die „Gebieterin“.

London Noch sind es nur noch wenige Wochen bis zur Krönung von König Charles III. Und immer lauter werden die Unmutsäußerungen, dass eine „Mätresse“ an Charles Seite, Camilla, auch zur Königin gekrönt werden soll.

Charles und Camilla werden am 6. Mai in London gekrönt.
Charles und Camilla werden am 6. Mai in London gekrönt.

Mätressen am französischen Hof nutzten schon vor mehr als 400 Jahren ihre Schönheit, um Politik zu machen. Dass Regenten sich mit Mätressen umgaben, war nichts Außergewöhnliches. Sie suchten sich meist die schönste Frau am Hofe aus und suchten bei ihr die erotische Leidenschaft, die sie bei den Ehefrauen selten bekommen haben. Was auch nicht verwundert, heirateten damals die Adeligen nicht aus Liebe, sondern aus politischem Kalkül. Noch heute amüsiert man sich in Adelskreisen über den Spruch: „Liebe ist nur etwas für Stubenmädchen“.

Charles und Camilla waren kürzlich auf Staatsbesuch in Deutschland. <span class="copyright">dpa</span>
Charles und Camilla waren kürzlich auf Staatsbesuch in Deutschland. dpa

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Aber nur am französischen Hof konnten die Geliebten des Königs so viel Macht und großes Ansehen erringen. Der Sonnenkönig Ludwig XIV.(1638-1715) war im 17. Jahrhundert Trendsetter für die meisten europäischen Fürsten. Der mächtigste Herrscher seiner Zeit hatte eine Geliebte, als es noch nicht selbstverständlich war. Er holte seine Liebhaberinnen an den Hof, die bis dahin meist in Jagd- und Lustschlössern versteckt gehalten wurden. Er soll über 400 Schlafstätten verfügt haben, 155 davon hatten überdimensionale Ausmaße, denn „viel Bett bedeutete viel Potenz“.

 Der Skandal „Camillagate“ erschüttert die Ehe von Kronprinz Charles und Diana.
Der Skandal „Camillagate“ erschüttert die Ehe von Kronprinz Charles und Diana.

Es war 1992: der Skandal „Camillagate“ erschüttert die Ehe von Kronprinz Charles und Diana. Mitschriften von höchst intimen Telefonaten zwischen Charles und Camilla werden veröffentlicht. Das Bekenntnis des Thronfolgers, ein Tampon sein zu wollen, um Camilla ganz nah sein zu können, füllen die Blätter der internationalen Presse.

Geliebte zwischen Bett und Thron
Charles und Camilla heirateten im Jahr 2005.

Einige Jahre später stellt Diana ihren Mann einmal wegen Camilla zur Rede. Dieser antwortet in frustrierter Larmoyanz: „Wenn es Camilla nicht in meinem Leben gäbe, wäre ich der erste Prinz von Wales in der Geschichte, der keine Mätresse gehabt hätte.“

Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn

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