Krankenschwester Dagmar lässt sich von der Muse küssen

Menschen / 19.04.2023 • 18:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Dagmar Klaudrat mit ihrem Erstlingswerk: "Sternenhimmel über Afrika". Das Buch erschien unter dem Pseudonym Anna-Maria Meyer.
Dagmar Klaudrat mit ihrem Erstlingswerk: "Sternenhimmel über Afrika". Das Buch erschien unter dem Pseudonym Anna-Maria Meyer.

Dagmar Klaudrat (47) ist mit Leib und Seele Krankenschwester. Aber die Montafonerin hat noch eine andere große Leidenschaft: Sie schreibt Bücher.

Lorüns Das Leben von Dagmar Klaudrat (47) ist bis zum Rand ausgefüllt. Die Lorünserin hat einen Beruf, der sie erfüllt und fordert. Dagmar arbeitet seit einem Jahr als Anästhesie-Schwester im Spital Bludenz. Zuvor war die diplomierte Krankenschwester auf der Urologie-Abteilung und in der Notfallambulanz des Krankenhauses Bludenz tätig.

Ein langjähriger Wunsch ging in Erfüllung

Die Montafonerin hat aber auch eine eigene Familie, ist Mutter und Großmutter. In ihrer Freizeit widmet sie sich der Familie oder macht mit ihrem Partner Florian Wander-, Ski- und Mountainbiketouren. Doch es gibt noch eine andere große Leidenschaft in ihrem Leben. Die 47-Jährige schreibt Bücher. „Als ich Krankenschwester wurde, habe ich angefangen zu schreiben, um die Erlebnisse in meinem Berufsalltag verarbeiten zu können und den Kopf freizubekommen.“ So entstanden ihre ersten Kurzgeschichten.

Als Anästhesie-Schwester hat es Dagmar mit Menschen in Ausnahmesituationen zu tun.
Als Anästhesie-Schwester hat es Dagmar mit Menschen in Ausnahmesituationen zu tun.

Den langjährigen Traum vom eigenen Buch erfüllte sich Dagmar, die das Handwerk des literarischen Schreibens im Zuge eines Fernstudienganges lernte, vor zwei Jahren. Da veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Anna-Maria Meyer ihr erstes Buch. „Sternenhimmel über Afrika“ ist ein Abenteuerroman, der mit einer Liebesgeschichte verbunden ist. „Ich will in meinen Büchern Positives vermitteln. Es gibt schon genug Negatives in der Welt.“ Ihr Erstlingswerk ist für alle, die gerne leichte Kost lesen, amüsant und ein bisschen prickelnd. „Man kann auf der Couch oder im Liegestuhl liegen und sich ins Buch fallen lassen.“ Elisa, die Hauptfigur im Roman, ist in ihrer Beziehung unglücklich und findet auf einer Afrikareise durch mehrere Zufälle ein neues Glück. Dagmar dazu: „Die wichtigen Dinge im Leben geschehen immer zufällig.”

Auf einer Skitour kann sich Dagmar entspannen und voll abschalten.
Auf einer Skitour kann sich Dagmar entspannen und voll abschalten.

Wenn sie auf ihr Leben zurückblickt, dann kann sie viele glückliche Fügungen erkennen. Dagmar wurde in eine liebevolle Familie hineingeboren, in der sie behütet aufwuchs. Ihre Mutter, eine ehemalige Krankenschwester, erzählte der ältesten Tochter oft von ihrem Beruf. Das hinterließ bei Dagmar einen nachhaltigen Eindruck. „Als Fünfjährige verkleidete ich mich im Fasching als Krankenschwester.“ Später ergriff sie denselben Beruf wie ihre Mutter. Der Beruf ist Dagmar Berufung. „Ich mache ihn nicht bloß, um Geld zu verdienen. Krankenpflege hat was mit Kümmern zu tun. Die Patienten brauchen einen. Dass ich Menschen helfen kann ist das Schönste. Es kommt ja auch viel Dankbarkeit zurück.“

Sturm auf den Gipfel. Auch im Sommer locken die Berge.
Sturm auf den Gipfel. Auch im Sommer locken die Berge.

Seit sie Krankenpflegerin ist, schätzt und genießt sie das Leben mehr. „Das größte Privileg im Leben ist Gesundheit. Ich sehe im Spital oft, dass sich das Leben von einer Sekunde zur anderen ändern kann, zum Beispiel durch einen Schlaganfall oder eine schlechte Diagnose.“

Auch dass sie früh Mutter von zwei gesunden Kindern wurde sieht sie rückblickend als glückliche Fügung an. „Es hätte mir nichts Besseres passieren können. Ich habe eine tiefe Bindung zu meinen Söhnen.“ Lukas, der Ältere, hat sie vor knapp zwei Jahren zur Großmutter gemacht. „Mein Enkel Jakob ist mein Sonnenschein.“ Kein Zufall ist für sie auch, dass sie Florian, ihren jetzigen Partner 2021 kennenlernte. „Das war eine göttliche Fügung. Florian macht mein Leben reicher.“ Für all diese sogenannten Zufälle ist Dagmar immens dankbar.

Es soll nicht bloß bei dem einen Buch bleiben. Dagmar möchte sich auch weiterhin der Schriftstellerei widmen.
Es soll nicht bloß bei dem einen Buch bleiben. Dagmar möchte sich auch weiterhin der Schriftstellerei widmen.

Dass sie jetzt auch noch als Buchautorin in Erscheinung treten kann, gibt ihrem Leben noch mehr Sinn. „Übers Schreiben kann ich mir Ausdruck verleihen.“ In der Natur holt sie sich die Inspirationen. „Am Berg oder im Wald kommen mir die besten Ideen.“ Wenn sie sich zum Schreiben hinsetzt, weiß sie nie, was sie erwartet. „Manchmal passiert gar nichts. Es kommt keine Zeile. Und dann wieder fließt ein ganzes Kapitel aus meinem Kopf.“ Zwei Manuskripte liegen bei ihr zu Hause in einer Schublade, es sind Entwürfe für zwei Liebesromane. „Leider habe ich im Moment keine Zeit, um die Manuskripte zu überarbeiten. Ich bin beruflich sehr eingespannt. Bald mache ich noch eine berufsbegleitende Sonderausbildung zur Anästhesieschwester.“

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