Die Hoffnung hochhalten

Das will Bertram Strolz mit dem Kongress “My hope”.
Götzis Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wohl jeder kennt diesen Spruch. Trotzdem kränkelt sie. „Es ist ungewohnt für die Menschen, dass etwas plötzlich nicht mehr geht“, sagt Bertram Strolz (58) und hält mit einem Appell an den Mut zur Hoffnung dagegen. Das ist auch der Titel eines Kongresses, der am 24. und 25. Mai 2023 in der Kulturbühne Ambach in Götzis stattfindet. „My hope“ wartet aber nicht nur mit prominenten Rednern wie Wilhelm Schmid, Martin Werlein, Rudolf Anschober, Helena Águeda Manuja und Karl Steininger auf. Der Kongress stellt auch die Jugend in den Mittelpunkt. Strolz ist ganz begeistert von dem, was junge Menschen im Vorfeld der Veranstaltung auf die Beine gestellt haben und beim Kongress präsentieren werden. „Irre gut!“, befindet der Psychotherapeut und Betreiber der Akademie für Positive Psychologie.

Hoffnungsprojekt für Junge
Für ihn selbst bedeutet Hoffnung, sich auch in schwierigen Situationen das Gefühl zu bewahren, dass es irgendwie weitergeht, denn: „Ist die Hoffnung weg, erstarre ich.“ Der Kongress will einen Beitrag leisten, sich den Mut zur Hoffnung, den es brauche, zu erhalten bzw. Möglichkeiten und Chancen für eine gute Zukunft aufzuzeigen. Laut Bertram Strolz haben wir ohnehin keine Wahl als jene, die Hoffnung hochzuhalten. Eine weitere Besonderheit von „My hope“: Alle Referenten treten gratis auf. Der Reinerlös aus den zwei Veranstaltungstagen geht an ein Hoffnungsprojekt für Jugendliche.

Bertram Strolz weiß, wovon er spricht. Seit mehr als 30 Jahren begleitet er als Pädagoge und Psychotherapeut Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Begonnen hat er als Psychotherapeut beim Institut für Sozialdienste, wo er unter anderem fachlicher Leiter der ifs-Familienarbeit war. Nach 16 Jahren wagte Strolz den Schritt in die Selbstständigkeit, war Therapeut, Kulturmanager und Musiker. Gemeinsam mit Ekkehard Breuss trat er als „Orpheus 2“ in Erscheinung und auf. Doch selbst als Gitarrist ließ ihn seine Arbeit nicht los. Im Rahmen von Schulprojekten musizierten Strolz und Breuss gegen Gewalt und Drogen an.

Dann vertiefte sich Strolz in die Positive Psychologie und gründete 2018 die Akademie dazu. Das damals noch relativ neue Forschungsgebiet begeisterte ihn. „In der Psychotherapie ging es nur um die Verbesserung von Notsituationen, aber niemand fragte, warum es auch zufriedene Menschen gibt“, erklärt er seine Beweggründe, sich diesem Fach zuzuwenden. Forschung dazu gab es damals kaum. Das hat sich inzwischen geändert. Entstanden sind wissenschaftlich belegte alltagstaugliche Tools, die darauf ausgelegt sind, das Wohlbefinden nachhaltig herzustellen oder zu steigern.

Positive Schlagworte
Dazu bedient sich die Positive Psychologie selbstredend positiver Schlagworte wie Glück, Optimismus, Geborgenheit, Vertrauen, Solidarität und Verzeihen, aber auch individueller Stärken. „Es geht also um ganz schlichte Dinge“, merkt Strolz, der immer noch gerne Gitarre spielt, an. Ins Repertoire gehört zudem Bewegung. Die bringe das Gehirn in Schwung. Er kennt die gute Wirkung, ist er doch selbst gerne draußen unterwegs. Mit den Anregungen aus der Positiven Psychologie können Menschen ihre Stärken nutzen, um rundum glücklich und erfolgreich zu sein, aber: „Die Positive Psychologie ist keine Schule“, betont Bertram Strolz. Menschen müssten bereit sein, sich dieses Grundgefühl anzueignen und daran zu arbeiten. Dazu soll auch der Kongress „My hope“ motivieren.
Zur Person
Bertram Strolz
Alter: 58
Beruf: Psychotherapeut, Akademie für Positive Psychologie
Wohnort: Satteins
Familienstand: verheiratet, 4 Kinder, 5 Enkel
Hobbys: Musik, Bewegung, Lesen, Wissen aufsaugen
Infos und Tickets für den Kongress: www.my-hope.at