Ein kreativer Begegnungsort

Mit dem Projekt die.werke.fabrik. hat sich die Pädagogin Gabi Falb einen Lebenstraum erfüllt.
HARD In der werke.fabrik. fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Regale, gefüllt mit Kreativmaterial wie Ton, Keramikzubehör, Glasuren, Farben. Eine Töpferdrehscheibe. Ein Brennofen. Eine Ladentheke aus Holz mit unzähligen Schubladen. Produkte zum Kaufen, darunter Kleidung, Schmuck, Lederwaren, Stofftiere. Und in der Mitte des Raumes ein großer Tisch, an dem gearbeitet und geplaudert wird. In dieser Werkstatt, die gleichzeitig als Geschäft dient, ist jeder, der Lust hat, zum künstlerischen Schaffen eingeladen.
Es ist ziemlich genau ein Jahr her, als Gabi Falb die.werke.fabrik. gegründet hat. Mit diesem kreativen Begegnungsraum für Kinder und Erwachsene im Zentrum von Hard hat sich die diplomierte Pädagogin und Personal-Managerin einen Lebenstraum erfüllt.
Lebenstraum umgesetzt
Geboren vor 58 Jahren in München und aufgewachsen in Salzburg, hat Gabi nach der Matura die Pädagogische Hochschule absolviert, sich auf Heil- und Sonderpädagogik spezialisiert, ein Jahr Kunst in den USA studiert und war dann viele Jahre führend in der Wirtschaft tätig. In Wien baute sie eine Kunsttherapie-Werkstatt für autistische und beeinträchtigte Kinder auf. Dann lockte sie ein attraktives Jobangebot in einem namhaften Unternehmen nach Vorarlberg. Nach einer Weile in dieser Firma stand für sie fest, das ist nicht mehr das Richtige. Sie gab den Job auf und beschloss: „Jetzt ist der Zeitpunkt da, meinen Lebenstraum umzusetzen.“
Die Idee, einen kreativen Begegnungsort als Kombination von Handel und Dienstleistung zu gestalten, existierte bereits, jetzt mussten geeignete Räumlichkeiten gefunden werden. Mit dem Geschäftslokal in der Landstraße 19 hat Gabi den optimalen Ort für ihr Projekt aufgetrieben.
Die Eröffnungsfeier fand am 10. Mai 2022 statt. Seitdem herrscht in der werke.fabrik. reges Treiben. „Das Interesse war von Anfang an groß“, freut sich Falb. Ihre werke.fabrik. wird von Kindern und Erwachsenen im Alter zwischen vier und 100 Jahren frequentiert. Die meisten Besucher/innen leben hier ihre kreative Ader aus. Der große Tisch, auf dem die unterschiedlichsten Kunstwerke aus Ton, Gips und anderen Materialien entstehen, ist fast immer besetzt. „Jeder arbeitet selbstständig. Es wird nichts vorgegeben“, stellt Gabi klar. „Ich bin zwar aktiv dabei, gebe aber lediglich Hilfestellung.“ Man kann während der Geschäftszeiten aufkreuzen oder an fixen Workshops teilnehmen. Dabei legt Gabi größten Wert darauf, dass „jeder Mensch, der hier hereingeht, glücklich und inspiriert wieder hinausgeht“.
Das Zwischenmenschliche ist das Wichtigste, betont sie. Darum partizipiert sie auch an einem vom Verein Vindex – Schutz und Asyl organisierten Integrationsprojekt für afghanische Frauen, die im Rahmen der Familienzusammenführung erst seit Kurzem in Österreich sind. Falb lädt die Afghaninnen zu Keramikkursen ein. „Ich möchte den Frauen die Möglichkeit bieten, sich kreativ zu betätigen“, erklärt Falb. Dabei sind ihr die Erfahrungen, welche sie anlässlich eines Aufenthalts an der afghanischen Grenze gesammelt hat, von Nutzen.
In ihrer Freizeit ist Gabi Falb neben Rad fahren, wandern und viel lesen naturgemäß auch künstlerisch tätig: „Zeichenblock und Stifte habe ich immer bei mir.“ Da sind auch noch ihre Enkel Frieda (6) und Theodor (5): „Die beiden lieben es, zu mir in die.werke.fabrik. zu kommen. Sie verbringen hier viel Zeit.“ HRJ
„Jeder Mensch, der hier hereingeht, soll glücklich und inspiriert wieder hinausgehen.“



Zur Person
GABI FALB
GEBOREN 18. Mai 1965
WOHNORT Hard
BERUFE Diplomierte Pädagogin, Personal-Managerin
FAMILIE verpartnert, Sohn (39), Tochter (37), 2 Enkelkinder
MOTTO Schauen, was rauskommt.
KONTAKT www.diewerkefabrik.at
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