Musik ist Trumpf

Musik ist die größte Leidenschaft der 19-jährigen Sarah March.
FUSSACH „Dass ich eine musikalische Richtung einschlagen werde, war schon sehr früh klar“, sagt die 19-jährige Fußacherin Sarah March. Bereits in der Unterstufe im Gymnasium begann die Musikbegeisterte, an diversen Wettbewerben, unter anderem prima la musica, teilzunehmen – und das mit Erfolg.
Ihr Talent an der Klarinette wurde früh erkannt. So wurde sie bereits mit 13 Jahren bei den ganz Großen beim Musikverein Fußach aufgenommen. „Eigentlich gilt die Regelung, dass man erst mit 14 Jahren von der Jugendkapelle zur ,großen Musik‘ darf. Meine ältere Schwester, die auch beim Musikverein ist, musste anfänglich immer auf mich aufpassen“, lacht die junge Fußacherin.
„Als kleines Kind habe ich gesagt, dass ich unbedingt die schwarze Flöte spielen will.“ Gemeint ist damit die Klarinette. Als Sarah March den Tag der offenen Türe der Rheintalischen Musikschule Lustenau besuchte, war sie sofort Feuer und Flamme für die Klarinette. Die Begeisterung für das Holzblasinstrument hält bis heute an.
Und auch die Sammlung der diversen Abzeichen kann sich sehen lassen. Mit Junior, Bronze, Silber und Gold hat die musikbegeisterte Fußacherin bereits einige Prachtexemplare in der Tasche, auf die sie sichtlich stolz ist.
Dirigentin bei den Young Stars
Neben der Klarinette wurde auch vermehrt ihr Interesse für das Dirigat geweckt. Als ihr Vorgänger bei den Young Stars, der Jugendkapelle des Musikvereins Fußach, studiumsbedingt wegzog, übernahm Sarah March noch während der Corona-Pandemie den Taktstock. „Ich hatte Glück, dass nur noch ein Lockdown dazwischen war. So hielten wir die Kinder bei regelmäßigen Zoom-Meetings bei Laune und der Zusammenhalt wurde weiter aufrechterhalten“, informiert Sarah. Aufgrund des Nachwuchsmangels wurde die Jugendkapelle mit den Mini Stars, den ganz kleinen Sprösslingen des Musikvereins Fußach, zusammengelegt. Sarah versucht sie dennoch bestmöglich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Es gibt also alle Hände voll zu tun. Insgesamt betreut sie mit ihrer Schwester Christina March, der Jugendreferentin des Vereins, 23 Young Stars und 2 Mini Stars.
Gemeinschaft stand bei der Fußacherin aber schon immer ganz oben auf der Liste und war auch einer ihrer Gründe, Mitglied beim Musikverein zu werden. „Wir proben einmal pro Woche und man wächst mit Menschen zusammen, die man ohne den Verein nie kennengelernt hätte“, schildert Sarah. Besonders bei Gemeinschaftsproben gibt es weniger Druck, weil man nicht alleine auf der Bühne stehen muss. An der „großen Musig“ schätzt sie besonders das Gesellige und das Miteinander mehrerer Generationen. „Alt und Jung können miteinander“, weiß die junge Fußacherin. Neben den Auftritten bereiten ihr aber auch die Probenwochenenden und die Aktivitäten außerhalb des Musizierens sehr viel Freude.
Neben ihrer musikalischen Tätigkeit beim Musikverein engagiert sich Sarah aber auch bei anderen Vereinen und Events. Derzeit ist sie Mitglied bei der Knabenmusik der Stadt St. Gallen. Während ihrer Schulzeit wirkte sie auch beim Ensemble Clarinoforte und beim IBC-Camp, dem internationalen Blasmusikcamp, mit.
Militärmusik
Nach erfolgreich absolvierter Matura spielte Sarah mit dem Gedanken, ein Soziales Jahr zu absolvieren. Relativ schnell war ihre Wahl auf die Militärmusik Vorarlberg gefallen. Besonders weiblicher Nachwuchs ist bei der Militärmusik eher eine Seltenheit. Dies motiviert Sarah jedoch umso mehr, Teil davon zu sein. „Frauen an die Macht. Die Militärmusik bietet wahnsinnig tolle Möglichkeiten für Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker, es werden Unterrichtsstunden bezahlt und vieles mehr“, freut sich Sarah. Neben einer tollen Kameradschaft erlebt man musikalische Highlights, zu denen man sonst wohl nie Zugang hätte. Willkommen sind alle. Besonders Frauen seien aber gesucht, denn sie übernehmen oft Holzblasinstrumente und diese sind laut der Fußacherin derzeit eher Mangelware. Mit dem Wunsch, am Konservatorium in Vorarlberg oder in Wien zu studieren, kam ihr das Jahr bei der Militärmusik gerade gelegen, denn so hat die 19-Jährige genügend Zeit, um sich auch am Klavier zu versuchen.
Kapellmeistermangel in Vorarlberg
Die Kapellmeistersuche gestaltet sich derzeit in Vorarlberg eher schwierig. Als mögliche Gründe führt Sarah das breite Vereinsangebot in den Dörfern an. „Oftmals stehen die Eltern auch nicht so dahinter. Man muss die Kleinen zur Probe bringen und im Idealfall sollte auch zu Hause geübt werden“, meint Sarah. Auch sie spürt, dass über Corona ein gewisser Kampfgeist verloren gegangen ist. Man könne aber keine pauschalen Aussagen tätigen, denn es gebe Eltern, die komplett unmusikalisch sind, deren Kinder aber stets unterstützen und bei denen sich auch wahre Talente herauskristallisieren.
Auch bei ihrer Ausbildung zur Dirigentin merkt die 19-Jährige einen Rückgang. So hätten etwa sechs Leute mit ihr die Ausbildung begonnen. Jetzt seien aber nur noch vier von ihnen mit im Boot. „Es ist auch oftmals eine Frage der Zeit und des Lernaufwands. Es braucht Allgemeinwissen, und auch Kenntnisse über die verschiedenen Blasmusikinstrumente sind gefragt“, meint die Fußacherin.
Dennoch ermutigt Sarah alle jungen Menschen, den Schritt zur Kapellmeisterin oder des Kapellmeisters zu wagen. „Es ist eine bereichernde Aufgabe, die einem sehr viel zurückgibt“, betätigt Sarah. LEG
„Durch meine Mitgliedschaft beim Musikverein Fußach habe ich Freunde fürs Leben gefunden.“


Zur Person
SARAH MARCH
WOHNORT Fußach
GEBURTSDATUM 16. Dezember 2003
AUSBILDUNG Volksschule Fußach, Bundesgymnasium Lustenau und Militärmusik Vorarlberg
MITGLIEDSCHAFT IBC-Camp, Ensemble Clarinoforte, Sinfonietta Lustenau, Knabenmusik St. Gallen, Musikverein Fußach
MOTTO Mit ein bisschen Musik lebt sich das Leben leichter.
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