Erinnerungen an einen Ausnahmekünstler

Menschen / 04.08.2023 • 22:23 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mercurys Stutzflügel soll bis zu drei Millionen Pfund einbringen. AFP
Mercurys Stutzflügel soll bis zu drei Millionen Pfund einbringen. AFP

Nachlass von Queen-Sänger Freddie Mercury wird versteigert.

London Das Auktionshaus Sotheby’s verwandelt seinen eleganten Sitz in London für die kommenden Wochen in eine Stätte der Erinnerung an den verstorbenen Queen-Sänger Freddie Mercury. Vor einer geplanten Versteigerung werden dort bis zum 5. September im Rahmen der Ausstellung „Freddie Mercury – A World Of His Own“ mehr als 1400 persönliche Dinge des legendären Musikers ausgestellt, darunter seine extravaganten Bühnenkostüme, handschriftliche Entwürfe des Songs „Bohemian Rhapsody“ und der Stutzflügel, auf dem er die größten Hits von Queen komponierte.

Die riesige Sammlung war nach Mercurys Tod 1991 an seine ehemalige Lebensgefährtin und enge Freundin Mary Austin gegangen. Alle Gegenstände blieben seither so, wie sie waren, in seinem Anwesen im Westen Londons. Die 72-jährige Austin sagte im April in einem Interview der BBC, sie wolle nun fast alles verkaufen, um „dieses ganz besondere Kapitel in meinem Leben abzuschließen“.

Cape und Krone

Unter den persönlichen Schätzen sind unter anderem Lederjacken, das rote Cape und die Krone, die er beim letzten Queen-Auftritt 1986 trug, und bislang nicht öffentlich gewordene Entwürfe der Hits „Don’t Stop Me Now“, „We Are the Champions“ und „Somebody to Love“. Allein der handgeschriebene Entwurf von „Bohemian Rhapsody“ soll nach den Erwartungen zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Pfund (930.000 und 1,4 Millionen Euro) einbringen.

Als Höhepunkt der umfangreichen Sammlung gilt ein Stutzflügel, den Mercury 1975 gekauft hatte und der für zwei Millionen bis drei Millionen Pfund versteigert werden könnte. Das Instrument überstand mehrere Umzüge und nahm einen zentralen Platz in seinem Anwesen ein. „Von allen Gegenständen, die er hatte, hat dieser ihm am meisten bedeutet“, sagte Gabriel Heaton von Sotheby’s am Donnerstag.

Zu den weiteren Stücken zählen Kunstwerke von Pablo Picasso, Salvador Dalí und Marc Chagall; handschriftliche Einladungen zu seinen Geburtstagspartys und eine Sammlung antiker Möbel. Auch mehrere edle Kimonos und viele andere wertvolle Mitbringsel aus Japan sind dabei. Mercury galt als Liebhaber japanischer Kultur und reiste mehrfach in das Land.

Mercury sei „ein gebildeter, kunstaffiner Mensch“ gewesen, sagte Sotheby’s-Vorstandsmitglied Franka Haiderer der dpa. „Er hat einen tollen Geschmack gehabt, eine Liebe zur Kunst, Liebe zum Detail, eine Riesenliebe für Japan.“ Auch das Feiern sei ihm wichtig gewesen, davon zeugte ein Partyraum in seinem Haus, in dem Mercury gern seine Gäste unterhielt. „Er war sehr kultiviert, aber eben auch ein Rockstar“, so Haiderer.

Das rote Cape und die Krone trug Freddie Mercury beim letzten Queen-Auftritt 1986. AP, RTS
Das rote Cape und die Krone trug Freddie Mercury beim letzten Queen-Auftritt 1986. AP, RTS
Freddie Mercury's signature crown and cape are displayed during Sotheby's 'Freddie Mercury: A World of His Own' press preview in London, Britain August 3, 2023. REUTERS/Susannah Ireland

Freddie Mercury’s signature crown and cape are displayed during Sotheby’s ‘Freddie Mercury: A World of His Own’ press preview in London, Britain August 3, 2023. REUTERS/Susannah Ireland

Der handgeschriebene Entwurf von
Der handgeschriebene Entwurf von “Bohemian Rhapsody”.