Lisbeth Bischoff über das Gerangel um die Thronfolge

Der Machtkampf am monegassischen Fürstenhof hat Tradition.
Monaco Die Gerüchteküche brodelt: Vor allem die Ehe von Fürst Albert und Fürstin Charlène steht im Mittelpunkt. Wilde Spekulationen über den Gesundheitszustand und traurigen Blick der Fürstin bei ihren raren Auftritten an der Seite ihres Ehemanns.

Nun gibt Alberts Sohn Alexandre aus der vorehelichen Verbindung mit der Stewardess Nicole Coste ein Interview in der französischen Zeitschrift „Point de Vue“. Der 20-Jährige sieht seine Zukunft an der Seite des fürstlichen Vaters im Palast. „Ich sehe mich mit dem Thronfolger Jacques, meinem Halbbruder, als ebenbürtig. Mich als unehelichen Sohn von Fürst Albert zu bezeichnen, ist eine Beleidigung. Mein Vater Albert heißt Grimaldi und so heiße ich auch!“

Fürst Albert II und Charlene mit ihren Kindern Jacques und Gabriella. Reuters
Ohne Charlène ist Fürst Albert bei der Geburtstagsfeier für Alexandre. Auch allein besucht Albert das Münchner Oktoberfest. Wie zufällig die Anwesenheit seiner Ex-Partnerin Nicole ist, wissen wir nicht. Zwar berücksichtigt die monegassische Erbfolge nur ehelich geborene Kinder für den Thron, doch der Fürst kann die Thronfolge jederzeit ändern.

Das Gerangel um die Thronfolge ist am Fürstenhof ein beliebtes Spiel. Nachdem der Vater des heutigen Fürsten, Rainier II., lange unverheiratet bleibt, will seine Schwester Antoinette ihren Sohn Christian auf Monacos Thron sehen. Rainier verliebt sich 1946 in die französische Schauspielerin Gisèle Pascal. Schwesterherz Antoinette verbreitet das Gerücht, die Schauspielerin sei unfruchtbar. Das Parlament empfiehlt dem Regenten, „für die Zukunft der Dynastie zu sorgen“. Der Fürst gibt dem öffentlichen Druck nach und trennt sich.

Rainier heiratet am 19. April 1956 die Hollywood-Schauspielerin Grace Kelly und sichert mit Thronfolger Albert den Fortbestand der Grimaldis. Prinzessin Antoinette wird aus dem Fürstenpalast verbannt und gilt bis nach dem Unfalltod von Fürstin Gracia Patricia (1982) als Persona non grata.
Übrigens: Gisèle Pascal heiratet und bringt Tochter Pascale zur Welt.
Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn