Elfmeterschießen für den guten Zweck: So sammeln Vorarlberger Fußballteams Spenden

Menschen / 27.10.2023 • 15:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Elfmeterschießen für den guten Zweck: So sammeln Vorarlberger Fußballteams Spenden
Elfmeterschießen für den guten Zweck beim FC Höchst. VN/Plesch

Schon mehrere Vereine haben sich der Aktion einer Liechtensteiner Initiative angeschlossen.

Darum geht’s:

  • Armin Tuhcic sammelt Spenden für sauberes Trinkwasser in Südafrika.
  • Er pariert Elfmeter, die Schützen spenden für Fehlschüsse.
  • Bisher wurden über 30.000 Euro gesammelt, Tuhcic plant weitere Aktionen.

Höchst Regen tropfte von seiner Nase, seine kurze, schwarze Hose war größtenteils braun und auch seine Beine waren voller Matsch. Dennoch hatte Armin Tuhcic (30) ein Lachen im Gesicht. Der Liechtensteiner war diese Woche beim Training des FC Höchst zu Gast. Und das für einen guten Zweck.

“Wir sammeln Spenden für sauberes Trinkwasser in Südafrika”, erklärte der Liechtensteiner. Es gehe aber auch um sanitäre Einrichtungen und Hygieneworkshops. Durch seine Diplomarbeit entstand das Projekt “sports4water”. Tuhcic und seine Kollegen reisen durch die Region, genau genommen zu den Sportvereinen, und stellen sich verschiedenen Herausforderungen.

Auch beim FC Höchst hat sich Armin Tuhcic ins Tor gestellt, um Spenden zu sammeln.<span class="copyright"> VN/Plesch</span>
Auch beim FC Höchst hat sich Armin Tuhcic ins Tor gestellt, um Spenden zu sammeln. VN/Plesch

Schon über 30.000 Euro gesammelt

Und so ist der Deal beim Fußball: Tuhcic – ehemaliger Torwart bei Hohenems, Eschen und Vaduz – stellt sich ins Tor und versucht, so viele Elfmeter wie möglich zu parieren. Die Schützen spenden anschließend für jeden Fehlschuss. “Über 30.000 Euro sind dadurch mittlerweile schon zusammengekommen”, berichtete der Projektverantwortliche.

Über Eins-Trainer Maximilian Knuth (rechts) kam der Kontakt mit Tuhcic zustande.<span class="copyright"> VN/Plesch</span>
Über Eins-Trainer Maximilian Knuth (rechts) kam der Kontakt mit Tuhcic zustande. VN/Plesch

Er war schon bei mehreren Fußballteams in Liechtenstein und der Schweiz zu Gast. Das erste Team in Vorarlberg war der FC Koblach, es folgten unter anderem die Bundesliga-Mannschaft der Austria Lustenau und verschiedene Teams aus Hohenems und Götzis. Beim FC Höchst bekam er schon den 600 Schuss aus elf Metern auf seinen Kasten, seitdem er die Aktion im April begonnen hatte. “Da war der ein oder andere Chip in die Mitte dabei”, sagt er schmunzelnd.

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Zunächst trat bei Regen und im Schein des Flutlichts die vn.at-Eliteliga-Mannschaft an. “Wir haben geschossen wie bei unserem Ausscheiden im Pokal vor ein paar Wochen”, kommentierte Trainer Maximilian Knuth mit einem Lachen. Über ihn war der Kontakt zu Tuhcic zustande gekommen. Zumindest hatten die Fehlversuche diesmal eine positive Folge.

Ehrgeizig bei jedem Schuss

Ein Spieler nach dem anderen drosch den Ball aus elf Metern Richtung Tor. Vor dem Kasten bildete sich ein regelrechtes Matschloch. Doch Tuhcic störte das nicht. Er hechtete sich nach jedem Ball und ärgerte sich umso mehr, wenn er eine Parade nur knapp verpasste.

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Anschließend trat das Höchster 1b zum Elfmeterschießen an. Souverän setzten die Kicker aus der 2. Landesklasse viele Versuche in die Maschen. Gespendet wurde am Ende natürlich trotzdem fleißig. “Das ist eine tolle Aktion und für uns selbstverständlich, diese zu unterstützen”, sagte Coach Heinz Fladenhofer. “Wir können uns kaum vorstellen, wie gut es uns geht und unter welchen Umständen die Menschen dort teilweise leben.”

Auch Regen und Matsch konnten den Torhüter nicht davon abhalten, Gutes zu tun. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Auch Regen und Matsch konnten den Torhüter nicht davon abhalten, Gutes zu tun. VN/Plesch

Mehrere hundert Euro für die sozialen Projekte kamen folglich auch beim Elfmeterschießen in Höchst zusammen. Für Tuhcic ist der Erfolg der Aktion Ansporn genug, um weiterzumachen. Er will sein Engagement sogar noch auf weitere Sportarten ausbauen. “Ich war schon beim Rugby und beim Kickboxen”, erzählte er. Als Nächstes möchte er sich auch beim Handball und Eishockey zwischen die Pfosten stellen. Alles für den guten Zweck.