Zwischen null und 5000 Euro: So viel geben Vorarlberger an Weihnachten aus

Menschen / 28.11.2025 • 11:01 Uhr
Zwischen null und 5000 Euro: So viel geben Vorarlberger an Weihnachten aus
Milanka Maksimovic aus Dornbirn ist schon in Weihnachtsstimmung, Geschenke haben für sie jedoch keine große Bedeutung. VN/Steurer, Sid

Das erste Adventwochenende steht an. Damit beginnt für viele Vorarlberger auch die Suche nach den passenden Geschenken.

Silja Dietrich, Tanja Schwendinger

Dornbirn Das erste Adventwochenende steht vor der Tür und mit ihm der offizielle Startschuss in eine der schönsten und zugleich geschäftigsten Zeiten des Jahres. Im Messepark in Dornbirn ist das Weihnachtsgeschäft bereits angelaufen. “Es ist deutlich spürbar, dass die Suche nach passenden Geschenken bereits begonnen hat”, sagt Messepark-Geschäftsführerin Nicole Schedler. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Kauflust ähnlich hoch bis leicht gestiegen. “Viele Kunden sichern sich frühzeitig Geschenke oder Gutscheine, um entspannt und stressfrei planen zu können.” Besonders erfreulich sei die aktuelle Nachfrage nach den Messepark-Gutscheinen. “Noch komfortabler wird es durch unseren neuen Gutschein-Automaten direkt in der Mall, der während unserer Öffnungszeiten zur Verfügung steht”, sagt Schedler. Dauerbrenner in Sachen Geschenke sind laut Schedler auch klassische Präsente wie Spielzeug, Elektronik, Bücher und Mode. “Zudem gewinnen personalisierte Geschenke und Schmuck zunehmend an Bedeutung, da viele Kunden besonderen Wert auf individuelle und einzigartige Geschenkideen legen.” Die VN haben sich bei Vorarlbergern umgehört, was bei ihnen heuer unter dem Weihnachtsbaum liegt und wie viel Geld sie dafür ausgeben.

“Wir wichteln in der Familie”

Zwischen null und 5000 Euro: So viel geben Vorarlberger an Weihnachten aus
Bei Irina Seybal bleibt das Budget überschaubar. VN/SID

Im Durchschnitt gebe ich für Weihnachtsgeschenke zwischen 60 und 80 Euro aus. In unserer Familie wichteln wir, das heißt, jeder zieht einen Namen und beschenkt gezielt. So bleibt das Budget überschaubar und trotzdem bekommt jede Person etwas Schönes. Meine Geschenke habe ich schon besorgt – verraten darf ich sie aber noch nicht, die Überraschung soll ja bleiben. Irina Seybal mit Therapiehündin Lucy, Schwarzach

“Nur die Kinder bekommen etwas”

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Nancy Kühn beschenkt nur die Kinder. VN/SID

Bei uns in der Familie bekommen nur die Kinder Geschenke. Für meinen Sohn oder die anderen Kinder gebe ich insgesamt bis zu 100 Euro aus. Unter den Erwachsenen schenken wir uns nichts mehr. Vor zwei Jahren haben wir noch gesagt, etwa 50 Euro pro Person auch für die Erwachsenen, aber das machen wir inzwischen nicht mehr. Geschenke habe ich bisher noch keine besorgt. Nancy Kühn, Stuttgart

“Sechs Leute, ein Geschenk für jeden”

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Angelina, Veronika und Larina sind schon in Weihnachtsstimmung. VN/SID

“In unserer Familie wichteln wir, und das macht richtig Spaß. Wir sind eine Gruppe von sechs Leuten, und jeder darf sich ein Geschenk im Wert von 100 Euro aussuchen. So bekommt trotzdem jeder etwas, das er sich wirklich wünscht. Die Geschenke haben wir bereits besorgt – die Überraschungen liegen also schon bereit.” Angelina, Veronika und Larina, Lochau

“Nichts schenken heißt nicht, dass nichts da ist”

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Marika Mühl und Birgit Schneider aus Lauterach. VN/SID

“Weihnachten ist für mich ein besonderes Fest. Oft sagen wir, dass wir uns nichts schenken und dann liegt doch etwas unter dem Baum. Meist überlege ich, was jemand brauchen könnte, und wenn mir nichts einfällt, greife ich zu besonderen Gutscheinen. Bei Jugendlichen kommt Bargeld oder ein Gutschein immer ganz gut an. Manchmal wird es auch etwas ganz Ausgefallenes. Insgesamt gebe ich für vier bis sechs Personen rund 200 Euro aus. Bisher habe ich noch nichts besorgt”, erzählt Birgit Schneider.” Marika Mühl schließt sich dem an: “Wir sagen uns oft, dass wir nichts brauchen – aber wie es so schön heißt: “Ich brauche nichts” heißt nicht unbedingt “Ich will nichts”. Meistens beschenke ich eher die Älteren, um ihnen eine Freude zu machen – und die Jüngeren. Da gebe ich schon einmal 200 bis 300 Euro aus. Marika Mühl und Birgit Schneider, Lauterach

“Lieber schenken als beschenkt werden”

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Jennifer Teles überrascht ihre Liebsten auch unterm Jahr. VN/Steurer

“Meine Liebsten zu beschenken, bereitet mir mehr Freude, als selbst beschenkt zu werden. Besonders zu Weihnachten verwöhne ich sie gerne und bringe von meinen Aufenthalten in Los Angeles, London oder New York ausgewählte, besondere Stücke mit. Gleichzeitig vergesse ich unsere Ländle-Geschäfte keineswegs – wir haben so viele wunderbare, neue Shops, in denen ich ebenso gerne das eine oder andere Geschenk finde, das später seinen Platz unter dem Weihnachtsbaum bekommt. Da ich viel unterwegs bin, werden meine Liebsten oft das ganze Jahr über mit kleinen Aufmerksamkeiten überrascht. Mein Budget für Weihnachtsgeschenke liegt bei etwa 5000 Euro, und dieses Jahr bin ich sogar ungewöhnlich früh dran.” “Model Me”-Gewinnerin und Stewardess Jennifer Teles

“Geschenke über das ganze Jahr”

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“Weihnachten hatte nie einen materiellen Charakter”, sagt Milanka aus Dornbirn. VN/Steurer

“Bei uns zu Hause in Serbien wurden zu Weihnachten traditionell keine Geschenke gemacht. Als Kinder haben wir von unseren Eltern vielleicht eine Schokolade oder Ähnliches bekommen. Da wir eine große Familie sind, gibt es über das ganze Jahr hinweg viele Geburtstage zu feiern – und so stand an Weihnachten immer das gemeinsame Beisammensein im Mittelpunkt. Für uns waren die Zeit miteinander, das gute Essen und die Familie das Wichtigste. Weihnachten hatte für uns nie einen materiellen Charakter und das kommerzielle Fest kannten wir in dieser Form nicht. Erst in Österreich haben wir erlebt, dass für viele Menschen das Schenken ein zentraler Bestandteil des Weihnachtsfestes ist.” Model und Reality-TV-Teilnehmerin Milanka Maksimovic

“Zeit schenken ist das Schönste”

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Gemeinsame Zeit ist für Gabi Micheluzzi das beste Geschenk.

“Schenken bedeutet mir sehr viel. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als andere Menschen glücklich zu machen. Ich selbst brauche nicht viel – mir reicht die Freude meines Gegenübers, wenn ich mir etwas überlegt habe und etwas Liebevolles schenken darf. Bei uns im Geschäft wird gewichtelt, und auch privat überlege ich mir immer etwas Besonderes. Meistens sind es Geschenke, die mit gemeinsam verbrachter Zeit zu tun haben, zum Beispiel Ausflüge, Escape-Rooms oder Comedy-Abende. Für die Enkelin gibt es natürlich auch Spielzeug. Durchschnittlich gebe ich an Weihnachten zwischen 100 und 400 Euro aus.” Gabi Micheluzzi, Hochzeitsplanerin bei den Hochzeitsfeen

“Regional einkaufen statt online bestellen”

Maiken K. Atelier Concept Store
Modedesignerin Maiken Kloser kauft gerne regional ein. VN/Serra

“Zu Weihnachten schenke ich am liebsten Geschenke aus dem regionalen Handel. Immer höre ich die Stimme meiner engen Freundin: “Es ist doch viel schöner zu sagen, ich habe es in einem kleinen Laden entdeckt, statt online bestellt.” Neben kleinen Fundstücken verschenke ich vor allem Zeit – gemeinsame Erlebnisse mit Kindern, Freunden und Familie. So wird das Besorgen der Geschenke wieder zu einer Freude und nicht zu einem weiteren Stressfaktor in dieser verrückten Zeit. Im Durchschnitt gebe ich etwa 400 Euro aus.” Modedesignerin Maiken Kloser

“Weihnachten ohne Einkaufsstress”

Jussel Tobias Jussel
Bei Tobias Jussel wird an Weihnachten gewichtelt.

“Wir wichteln in unserer Familie schon seit Jahren. Das hat den Vorteil, dass man den Einkaufsstress reduzieren, sich die Geschenke gut überlegen und etwas qualitativ Hochwertiges kaufen kann. Für Kinder und Schatzis gibt es natürlich noch ein Extrapräsent. Je nach Kontostand spielt sich das dann zwischen 100 und 400 Euro ab.” Musiker Tobias Jussel