AMG-Power: Ein Sportwagen im feinen Zwirn

Mobilität / 20.07.2019 • 15:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Elegante Optik und fortschrittlicher Antrieb: ein Startergenerator hilft dem CLS in der AMG-Version im Spritsparen. Werk
Elegante Optik und fortschrittlicher Antrieb: ein Startergenerator hilft dem CLS in der AMG-Version im Spritsparen. Werk

Mercedes-AMG CLS 53 im VN-Test: Schnellfahren auf die elegante Art mit Elektrounterstützung

Mercedes-AMG Gegen den Strom, aber mit Elektropower: Die Motorsportschmiede AMG hat bei der Neuauflage des CLS den mächtigen Achtzylinder aussortiert. Die Zeiten ändern sich. Weniger ist oft mehr. Weniger beim Verbrauch und der Geräuschkulisse können kein Schaden sein. Nicht im Heute und Jetzt. Ein Sportwagen ist das 4-türige Coupé geblieben, ein höchst elegantes obendrein. Den Brutalo-Auftritt überlässt dieser AMG gerne anderen. Schnellfahren geht auch im feinen Zwirn.

Basis des CLS ist die aktuelle E-Klasse. In der AMG-Version zieren zwei Querstreben den Grill, hinten schließen ein Minispoiler und Doppelendrohrblenden den Tuningauftritt fast schon etwas schüchtern ab. Gut, auch die Seitenschwellerverkleidung drückt zusätzliche Dynamik schon im Stand aus.

Zwei Querstreben im Frontgrill sind die Erkennungsmerkmale der AMG-Version.
Zwei Querstreben im Frontgrill sind die Erkennungsmerkmale der AMG-Version.

An Dynamik mangelt es auch im Fahrbetrieb nicht, wenngleich dieser Mercedes-AMG ein echter Leisetreter ist. Das liegt am doppelt aufgeladenen 3-Liter-Sechszylinder mit 435 PS, den die Schwaben elektrifiziert haben. Startergenerator nennt sich der Hybrid, der 22 PS leistet und mit zusätzlichen 250 Nm Drehmoment anschiebt. Er ersetzt Lichtmaschine und Anlasser und versorgt das 48-Volt-Stromnetz. Weil er segeln und rekuperieren kann, wird der Verbrauch auf erträgliche 8,9 Liter (10,4 l im Test) gedrückt. Ist zwar nicht nix, aber angesichts von bis zu 457 PS Leistung und einer Sprintzeit von 4,5 Sekunden auch nicht viel. Jedenfalls ist dieser Antrieb in Kombination mit der 9-Gang-Automatik und dem sportlich ausgelegten Allradantrieb ein echter Freudenspender. Keiner der durch sein Getöse ablenken muss, sondern mit edel zurückhaltender Klangwolke gefällt.

Das Armaturenlayout ist aus der E-Klasse bekannt, hier garniert mit viel Carbon.
Das Armaturenlayout ist aus der E-Klasse bekannt, hier garniert mit viel Carbon.

Gefällig ist auch das luftgefederte Fahrwerk, das je nach Modus hochkomfortabel ist, oder Rennstreckenfeeling vermittelt. Ein vornehmer Gleiter für Menschen, die es gelegentlich etwas eiliger haben und den unpeinlichen Auftritt eines Sportwagens zu schätzen wissen – so ließe sich der CLS von AMG gut beschreiben. Mit allerlei sportlichem Luxus im Innenraum, der sich am Preisschild wiederfindet.

Mercedes-AMG CLS 53 4Matic+

Motor Antrieb 3 Liter 6-Zylinder Benziner mit 435 PS (520 Nm) und Startergenerator (22 PS, 250 Nm), 9-Gang-Automatik, Allradantrieb

Fahrleistungen/Verbrauch 0 auf 100 in 4,5 Sek; Spitze 250 km/h, 8,9 l Verbrauch (10,4 l im Test)

Preis ab 116.500 Euro; 147.930 Euro (Testwagen)

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