Cabrio-SUV: Im Hochsitz der Sonne entgegen

So gut ist das erste SUV mit Stoffdach von VW. Das T-Roc Cabrio im exklusiven Test.
SCHWARZACH Die Freiheit des offenen Fahrens mit dem Abenteuer-Look eines Kompakt-SUV zu kombinieren, kann so falsch nicht sein. Das SUV-Segment boomt ungebrochen, macht mittlerweile mehr als ein Drittel aller Autokäufe aus. Die leicht erhöhte Sitzposition ist eines der stärksten Kaufkriterien. Warum nicht beides, Cabrio und SUV?
Range Rover hat es mit dem Evoque versucht und nur bescheiden erfolgreich agiert. VW verfügt auch über so einen Schönling, der mit Stoffdach weiter an Attraktivität gewinnen kann. So haben sie in Wolfsburg ihren Lifestyle-Bestseller, den T-Roc, zum offenen Herzensbrecher umgebaut. Die knackigen Proportionen sind geblieben, jetzt mit noch mehr „den-will-ich-haben-Effekt“. Und ja: das T-Roc Cabrio ist ein Hingucker geworden.

Einsteigen, Türe schließen und erst einmal Ernüchterung: Auch beim offenen T-Roc fühlt sich das reichlich verbaute Plastik hart an. Bei einem Auto, dessen Preise bei 31.190 Euro beginnen, würde man sich einen anderen Qualitätseindruck wünschen. Okay, das trifft nur auf das Hartplastik zu. In allen anderen Qualitätsbelangen ist der T-Roc top. Ein Beispiel dafür ist die Geräuschdämmung, die speziell bei Cabrios eine Herausforderung darstellt. Das Stoffverdeck verdient Lob. Auch die Mechanik, die es bedient und in neun bzw. elf Sekunden öffnet und schließt, erfüllt die Erwartungshaltung. Unsichtbar, aber im Notfall zur Stelle, ist ein Schutzsystem hinter den Fondsitzen, das bei einem Überschlag ausfährt.
Zwei Benzinaggregate
Was die technische Mitgift betrifft, da hält sich das Cabrio ganz an die Familienmitglieder. Bei digitalem Bedienkonzept mit Navigation und Entertainment spielt das T-Roc Cabrio ganz vorne mit – Connectivity inklusive.
Übersichtlich ist das Antriebsangebot, das aus zwei Benzinaggregaten besteht. Das kleinere, ein 1-Liter TSI leistet 115 PS. Wir sind bei ersten Testfahrten noch vor der Markteinführung den 1,5-Liter Benziner mit 150 PS gefahren. Gekoppelt ist das Triebwerk an ein DSG-Getriebe. Die Fahrleistung ist sehr ordentlich, das offene SUV überrascht mit einer frechen Portion Agilität. Sieht nicht nur aus wie Lebensfreude pur, sondern macht auch beim Fahren Spaß, dieser SUV-Cabrio-Zwitter.
Was ist der T-Roc mit Stoffdach nun, mehr Cabrio oder SUV? Die erhöhte Sitzposition ist zwar auch Serie, Allrad aber noch nicht einmal optional erhältlich. Die Einschränkungen eines Cabrios beim Platzangebot sind nicht zu leugnen, fallen aber bescheiden aus. Der Kofferraum fasst 280 Liter. Zudem sind die Rücksitzlehnen umklappbar. Ebenfalls ein Pluspunkt für die Praxis-Seite: die optionale Anhängerkupplung. Fazit: Unentschieden.
Am Ende verbindet das Wolfsburger Nischenmodell dann doch das Beste aus zwei Welten und steht vor allem für eines: Lifestyle. Das kann auch das Basismodell mit geschlossenem Dach richtig gut, wovon das einst verstaubte Image der Marke ordentlich aufpoliert wurde.
VW T-Roc Cabrio
Motor/Antrieb Zwei Benzinmotoren, ein 1-Liter TSI mit 115 PS und ein 1,5-Liter Benziner mit 150 PS (optional inkl. DSG-Getriebe)
Stoffdach Öffnet und schließt in neun bzw. elf Sekunden bis Tempo 30 km/h
Preis: ab 31.190 Euro