Eine Ikone ist in der Gegenwart angekommen

Der Jeep Wrangler ist seinem Charakter treu geblieben und dabei dennoch fortschrittlich.
Jeep Seine Geschichte ist eine jahrzehntelange, seine Wurzeln reichen mit dem Ur-Jeep in die Vierzigerjahre zurück. Bis heute verkörpert der Wrangler die Werte der Marke wie kaum ein anderes Modell. Mit der jüngsten Auflage ist die Offroad-Ikone in der Gegenwart angekommen. Die moderne Technik steckt in bekannter Hülle. Die Neuinterpretation des Klassikers ist schon auf den ersten Blick geglückt. Da steht ein Jeep, genauso wie man ihn sich vorstellt. Wir haben den Wrangler Unlimited mit 2,2-Liter-Diesel ausgefasst, öffnen die robusten Türen und nehmen im Hochsitz Platz. Gleich die erste Überraschung: großer Touchscreen, prima Audio-Anlage und feinstes Leder versprühen Premiumfeeling. Das Arbeitstier, das sich durch den Schlamm wühlt, kann auch ganz anders. Fein und edel, gleichzeitig großzügig beim Platzangebot – so gefällt der Wrangler im Innenraum. Was auf den ersten Blick keiner glaubt: Hier steht ein echter Verwandlungskünstler. Mit etwas Geschick, Zeit und Platz in der Garage lassen sich eine Vielzahl an Karosserieteilen abbauen. Hardtop-Dach, Aufbau hinten und die Türen können demontiert werden – so wird aus dem Offroader ein Oben-ohne-Kraxler.

An seinen Tugenden hat sich ohnedies nichts geändert. Hier steht ein kompromissloses Geländefahrzeug. In der normalen Gangart werden die Hinterräder angetrieben, bis Tempo 70 können die vorderen Räder zugeschaltet werden. Eine Geländeuntersetzung sorgt schließlich dafür, dass auch abseits befestigter Pfade ausreichend Traktion zur Verfügung steht. Und auf Asphalt, Autobahnen etwa? Die nächste Überraschung. Der Wrangler hinterlässt höchst kultivierte Fahreindrücke. Auch die Verarbeitung überzeugt. Klappergeräusche oder Ähnliches: Fehlanzeige.
Überraschend hoher Fahrkomfort auf Asphalt, unverändert stark auch abseits befestigter Straßen.
Fahreindruck
Kultiviert präsentiert sich auch der Antrieb. Das Vierzylinder-Dieselaggregat ist an eine Achtgang-Automatik gekoppelt und schiebt den Offroader beherzt an. 200 PS und 450 Nm Drehmoment sind Garant für eine standesgemäße Motorisierung. Mit etwas über acht Litern Verbrauch im Test (7,6-Liter-Norm) ist der Wrangler trotz bauartbedingter Aerodynamik-Schwächen sparsam.
Die Lenkung ist offroad-orientiert, etwas schwammig im Straßenbetrieb. Dafür überzeugt die Fahrwerksabstimmung, die auch auf Asphalt keinerlei Verzicht bedeutet. In Summe ein geglückter Spagat zwischen Gelände und Straße, Abenteuer und Alltagstauglichkeit.

Fakten und Daten
Motor/Antrieb 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS, 450 Nm Drehmoment, 8-Gang-Automatik, Allrad, Untersetzung
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 9,6, Spitze 180 km/h, Verbrauch 7,6 l (Test 8,2 l)
Preis 72.450 Euro; Testwagen: 79.410 Euro