Genügsam und dennoch nicht langweilig

Mobilität / 02.01.2022 • 11:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Genügsam und dennoch nicht langweilig
Dritte Kuga-Generation: Gefälliges Design, neue Fahrzeugarchitektur mit langem Radstand und damit viel Platz in Innenraum. VN/Steurer

Kleiner Dieselmotor im großen Kompakt-SUV. Es ist zu früh für einen Abgesang auf die Selbstzünder.

Schwarzach Ford hat sein Fahrzeugangebot neu sortiert und setzt – ganz dem Trend der Branche entsprechend- verstärkt auf SUVs. So öffnet der Puma auf Basis des Fiesta für den Hersteller ein neues Segment. Eine Klasse drüber gibt es Altbewährtes in einer Neuauflage. Der Kuga fährt in der dritten Generation auf einer neuen Architektur vor, die er mit dem Focus teilt. Womit kein Stein auf dem anderen blieb. Antriebs- und Sicherheitstechnik sind ebenso gänzlich erneuert wie Optik und Abmessungen. Das Design ist gereift, auf Rustikales wurde verzichtet. Sieht richtig schick aus in der neuesten Generation und trifft so wohl den Geschmack der breiten Masse.

In der 6-Liter-Klasse unterwegs. Kleiner Diesel für lange Strecken.
In der 6-Liter-Klasse unterwegs. Kleiner Diesel für lange Strecken.

Überhaupt macht der Kuga vieles richtig, was aktuell gefällt. Die neue Plattform bietet einen größeren Radstand und damit reichlich Platz im Innenraum. Davon profitieren nicht nur die Insassen, auch das Gepäckabteil verdient diesen Namen. Je nach Position der Rücksitze stehen stehen zwischen 475 und 645 Liter Ladevolumen erweiterbar auf 1534 Liter zur Verfügung. Das ist für ein Kompakt-SUV richtig gut. Ford setzt beim Kuga mit der hohen Sitzposition zudem auf einen weiteren Erfolgsfaktor des Segments.

Leistbares Fahren: Ford ist mit dem Kuga seiner Linie treu geblieben.
Leistbares Fahren: Ford ist mit dem Kuga seiner Linie treu geblieben.

Bodenhaftung demonstriert der Hersteller beim Aufrüsten im Innenraum. Während Wettbewerber mitunter Richtung Premium wetteifern, belässt es Ford bei der gewohnten Ausrichtung. Leistbar soll der Kuga bleiben, das geht dann eben nicht überall ohne Hartplastik. Auch das Display ist eher Marke „einfach“. Lässt sich aber auch so bedienen, wenn man es positiv sehen möchte.
Eine Frage der Sichtweise ist auch das kleine 1,5-Liter-Dieselaggregat mit 120 PS. Der Kuga spult Kilometer um Kilometer herunter. Und jene Nadel, die den Krafstoffstand anzeigt, bewegt sich dabei kaum. 5,5 Liter sind es laut Norm, in der Praxis kaum mehr. Das geräumige SUV fährt damit in der 6-Liter-Klasse. Auf der Langstrecke ist es jedenfalls zu früh für einen Abgesang auf den Selbstzünder. Möge es ihn noch länger geben.

Rennen lassen sich damit keine gewinnen. 12 Sekunden dauert der Sprint auf Tempo 100, die Spitze ist mit 177 km/h erreicht. Weil das Fahrwerk aber agil ausgelegt ist und die Lenkung fahraktiv arbeitet, ist der Kuga alles andere als ein Langeweiler. Fahrspaß ist am Ende keine reine Frage der Leistung.

Ford Kuga 1,5 EcoBlue

Motor/Antrieb 1,5-Liter-Diesel, 120 PS, 8-Gang-Automatik, Frontantrieb

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 12 Sek; Spitze 177 km/h, Verbrauch 5,5 l (Test 6 l)

Preis ab 35.700 (Titanium), Testwagen: 39.850 Euro

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