Mercedes EQA im Test: Elektriker im Zeitgeist-Format

Mobilität / 09.01.2022 • 10:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mercedes EQA im Test: Elektriker im Zeitgeist-Format
Verbindendes Elektro-Design bei Mercedes: Black-Panel-Grill und Leuchtbänder vorne wie hinten. VN/Paulitsch

Zur Elektrooffensive von Mercedes gehört mit dem EQA auch ein Modell mit großem Absatzpotenzial.

Schwarzach Vom Trend zur Dominanz: Es genügt ein Blick auf unsere Straßen, um den Siegeszug von Sport Utility Vehicles auszumachen. Mit robuster Optik, höherer Sitzposition und imposantem Auftritt entsprechen SUV ganz dem Zeitgeist. Die etwas kleineren im absatzstarken Kompaktsegment sind naturgemäß besonders gefragt. Wer also Autos in größeren Stückzahlen verkaufen will, der weiß schon mal grob, wie ein Erfolgsmodell aussehen muss. Das gilt auch für Batterieautos. Bei der Elektrooffensive von Mercedes soll der EQA die Rolle des Verkaufsschlagers einnehmen. Als enger Verwandter des erfolgreichen GLA mit Verbrennungsmotor sind alle Voraussetzungen zum Bestseller gegeben.

Gefälliges Kompakt-SUV mit Elektroantrieb und 398 bis 426 Kilometer Reichweite.
Gefälliges Kompakt-SUV mit Elektroantrieb und 398 bis 426 Kilometer Reichweite.

Der Einstieg in die vollelektrische Fahrzeugwelt von Mercedes beginnt auf 4,46 Metern Länge. So klein ist er also gar nicht, der kompakte EQA. In den Abmessungen unterscheidet er sich kaum von seinen Benzin- und Dieselbrüdern. Nur eine Maßangabe sticht ins Auge: Der Kofferraum ist von 435 auf 34o Liter Ladevolumen reduziert. Ein merklicher Unterschied.

Der EQA ist in der Einstiegsversion bereits gut ausgestattet.
Der EQA ist in der Einstiegsversion bereits gut ausgestattet.

Trotz Verwandtschaft eigenständig ist das Design. Elektro hat bei Mercedes einheitliche Merkmale: Der Black-Panel-Grill mit dem zentralen Mercedes-Stern an der Front und Leuchtbänder vorne wie hinten weisen den EQA als reines Batterieauto der Marke aus. Batterie bedeutet in seinem Fall in der getesteten Einstiegsverson 250 einen 66,5 kWh-Akku mit E-Motor an der Forderachse. 190 PS Leistung und eine Normreichweite von 398 bis 426 Kilometern stehen im Datenblatt. In der Praxis ist der Antriebsstrang für überraschend dynamische Fahrleistungen gut, bei der Erwartungshaltung in Sachen Alltagsreichweite sollte man ein paar Kilometer abziehen. 350 Kilometer sind aber durchaus im Bereich des Möglichen.

Exzellenter Geräuschkomfort

Premium-Mercedes-Qualität demonstriert der EQA bei Laufruhe und Geräuschkomfort. Lautlos bügelt das kompakte 2-Tonnen-Gefährt Unebenheiten im Asphalt. Fährt sich richtig prima, dieser Sternen-Stromer. Und wer einmal mit einem jüngeren Benz gefahren ist, der kommt nicht umhin, über das Infotainmentsystem MBUX mit der exzellenten Sprachsteuerung zu schwärmen. Auch wenn das nicht dem EQA vorbehalten ist.

Merkmal der Batterieautos von Mercedes ist die Navigation mit Electric Intelligenz, die nicht nur den schnellsten Weg ans Ziel kalkuliert, sondern auf Basis von Reichweiten-Simulationen auch nötige Ladestopps einplant. Beim Schnellladen (100 kW) sind 80 Prozent in 30 Minuten erreicht, eine Vollladung an der heimischen Wallbox dauert 4.45 Stunden.

Das Elektro-SUV ist mit 48.590 Euro kein Schnäppchen, aber wegen der guten Grundausstattung ein faires Angebot.

Motor/Antrieb E-Motor mit 140 kW (190 PS), 375 Nm; Frontantrieb, 66,5 kWh-Batterie, 398-426 km Reichweite

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 8,9 Sek, Spitze 160 km/h, Verbrauch 19,1 kWh; Test: 21,8 kWh

Preis ab 48.590 Euro; Testwagen: 56.544 Euro