Ein Kleinwagen für größere Aufgaben

VW hat die sechste Polo-Generation aufgefrischt. Die Verbesserungen liegen im Detail. Der Polo im VN-Test.
Schwarzach Erfolg ist meist kein Zufall. Seit 1975 hat Volkswagen mit dem Polo einen echten Bestseller im Programm. Über 18 Millionen Verkäufe unterstreichen die Bedeutung des Kleinwagens für den deutschen Hersteller. Mit seiner Vielseitigkeit tanzt der Polo seit jeher aus der Reihe. Trotz kompakter Abmessung ist er weit mehr als nur ein Stadtauto. Mit der sechsten Generation, die 2017 auf neuer Plattform beim Platzgebot noch einmal deutlich zugelegt hat, ist der kleine Wolfsburger richtig erwachsen geworden. Von klein ist eigentlich längst keine Rede mehr. Mit 4,07 Meter Länge und einem Radstand von 2,61 Metern geht es innen alles andere als beengt zu, im Stadtverkehr bleibt der Polo wendig.

Es hat sich also nicht sonderlich viel getan, wenn wir nur auf die Talente schauen. Die neue Generation, die 2021 Premiere hatte, ist eine Evolutionsstufe. So ein Update wird gerne auch Facelift genannt, aber auch das optische Erscheinungsbild wurde nur behutsam geändert. Die Front- und Heckpartie wurden dezent erneuert, LED-Lichttechnik hat Einzug gehalten. Die besseren Ausstattungsvarianten haben einen markanten LED-Lichtstreifen an der Front erhalten. VW hat schon beim Golf gute Erfahrungen damit gemacht, ein Erfolgsprodukt nur vorsichtig weiterzuentwickeln. Da wären wir schon wieder beim Erfolg, der kein Zufall ist. Der Polo hat schon bisher vieles richtig gemacht.
Am schnellsten dreht sich das Rad bei der Digitalisierung. Hier hat VW auch beim Polo ordentlich nachgelegt und serienmäßig ein digitales Cockpit eingeführt.

Auch ein neues Infotainmentsystem hat Einzug gehalten, die Klimaautomatik wird jetzt über Touchflächen gesteuert. Ob das, wie auch ein fehlendes Rädchen für die Musiklautstärke, wirklich ein Fortschritt ist, bleibt allerdings jedem selbst überlassen. Neu auch: Teilautonomes Fahren unterstützt jedenfalls auf der Langstrecke, wobei der Lane-Assist mitunter recht ruppig ins Fahrgeschehen eingreift.
Ein guter Allrounder
Ein Kleinwagen für die Langstrecke? Der Polo ist weit mehr als man glauben würde, bietet ordentliche Platzverhältnisse und einen sehr erwachsenen Fahrkomfort. Die Sitze sind exzellent und der 95-PS-Benziner mit drei Zylindern hat mit dem nur 1200 Kilogramm schweren Polo leichtes Spiel. Einer für alles, ein ziemlich guter Allrounder. Das hat den VW Polo immer schon ausgemacht, jetzt kann er das noch besser. Mit einem Verbrauch unter sechs Litern ist auch der Antrieb trotz fehlender Elektrifizierung alles andere als gestrig.
VW Polo
Motor/Antrieb 1-Liter Benzin mit 3 Zylindern, 95 PS, 175 Nm, 7-Gang-Doppelkupplung, Frontantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 10,8 Sek; Spitze 187 km/h, Verbrauch 5,2 l, Test: 5,7 l
Preis ab 23.469 Euro (Life), Testwagen: 26.648 Euro
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