Solider Stromer in rassiger Verpackung

Wie sich das erste Elektroauto von Cupra im VN-Test schlägt.
Schwarzach Die Transformation zur Elektromobilität hat die spanische Traditionsmarke Seat ausgelagert. Cupra soll es richten. Die ursprünglich ganz auf Performance ausgelegte Sub-Marke zeigt nach nur vier Jahren am Markt auch mit Stromantrieb Muskeln. Der erste rein elektrische Vertreter der Seat-Tochter heißt Born und ist ein enger Verwandter des VW ID.3. Technisch basiert der rassige Spanier auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) des Volkswagenkonzerns. Damit ist eines klar: Hier steht ein grundsolides Batterieauto in den Startlöchern. Dass solide nicht gleichbedeutend mit langweilig sein muss, dafür haben die Techniker und Designer in der spanischen Cupra-Heimat Barcelona gesorgt. Differenzierung ist das dazu passende Schlagwort des Konzerns. Die Gestaltungsfreiheiten wurden bis ins letzte Detail ausgereizt. Der Cupra Born ist alles andere als ein ID.3-Klon. Die optische Eigenständigkeit spiegelt sich auch bei einer dynamischeren Auslegung im Fahrcharakter wider.

Die jungen Markenwerte, die den Fokus auf Sportlichkeit richten, werden beim Cupra Born offensiv zur Schau gestellt. Die Optik fällt extrem dynamisch aus. Eine junge Vergangenheit kann bei der Gestaltung auch hilfreich sein. Die Designer konnten auf einem weißen Blatt Papier ihre Vorstellungen eines Elektroautos umsetzen, ohne Markengeschichte als Bremsklotz.
Schick ist er also, der Born. Der Innenraum präsentiert sich zudem sehr geräumig. Materialien und Verarbeitung sind ordentlich. Ein gefälliger Gesamteindruck auch nach der ersten Sitzprobe.
Leichtes Spiel
Gefällig gibt sich der rassige Spanier auch im Fahrbetrieb. Erhältlich ist der Born in drei Leistungsstufen und drei Akku-Größen. Wir haben für den Test die 204 PS starke Version mit 58 kWh-Batterie ausgefasst. Weil der Born mit rund 1800 Kilogramm in der Elektro-Liga eher ein Leichtgewicht ist, hat der Antrieb auch leichtes Spiel mit dem dynamisch gezeichneten Stromer. Angetrieben werden die Hinterräder, Vortrieb gibt es abrupt. Ohne jegliche Verzögerung reagiert das Batterie-Auto auf die Befehle mit dem Gaspedal. Tempo 100 ist in nur 7,3 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit haben die Techniker bei 160 km/H elektronisch abgeregelt. Das Antriebspaket ist ein Garant für Fahrspaß, der auch nicht so rasch endet. 424 Kilometer gibt der Hersteller als Reichweite nach WLTP an. In der Praxis im kalten österreichischen Winter sind es gute 350 Kilometer, die der Spanier brav herunterspult. Das ist jedenfalls alltagstauglich. Auf längeren Strecken lässt sich an Schnellladestationen in unter zehn Minuten Strom für 100 Kilometer nachladen.

Technisch ist beim Cupra Born Verlass auf die Erfahrung des Volkswagenkonzerns. Mit der frischen Optik hat der Neuzugang das Zeug zum Elektro-Bestseller.