Erste Ausfahrt: So gut ist der neue VW ID.5

Mit dem ID.5 bringt VW sein neues Elektro-Flaggschiff und zeigt, dass es auf die Verpackung ankommt.
Scheffau Die Elektrooffensive bei Volkswagen geht munter weiter. Noch in diesem Monat werden die ersten ID.5 in Österreich an Kunden ausgeliefert. Der Neuzugang setzt sich an die Spitze der elektrischen Modellpalette. Die Technik teilt er sich mit dem Elektro-SUV ID.4. Die Verpackung ist allerdings eine andere. Die Wolfsburger machen jetzt auf lässig.

Volkswagen selbst spricht von Premiumanspruch, der mit dem großen SUV-Coupé eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. Vorne eine etwas dynamischer geschnittene Frontschürze, ab der B-Säule eine leicht abfallende Dachlinie: Der ID.5 ist ein echter Hingucker und hebt sich damit vom praktisch baugleichen ID.4 zumindest optisch ab. Durch den Verzicht einer kleineren Batterie und schwächeren Motoren ist auch die Marktpositionierung eine andere.
Keine Einschränkungen
Der technische Unterbau ist die MEB-Plattform. Die im Unterboden verbauten Akkus sorgen für einen niedrigen Schwerpunkt, der lange Radstand und die kurzen Überhänge für ein üppiges Platzangebot. Die Befürchtung, das schnittige Design könnte auf Kosten der Kopffreiheit in der zweiten Reihe oder des Platzangebotes im Gepäckabteil gehen, haben sich nicht bewahrheitet. Trotz dynamischer Dachlinie gibt es beim Raumgefühl und der Variabilität keinerlei Einschränkungen zum SUV. Schönheit muss hier also nicht leiden. Noch ein paar Daten: Der ID.5 ist 4,6 Meter lang, der Kofferraum fasst zwischen 549 und 1561 Liter bei umgeklappten Sitzen. Mit anderen Worten: Die Abmessungen sind eindrücklich.

Die schnittige Verpackung drückt den Luftwiderstand auf einen CW-Wert von 0,26, was wiederum der Effizienz zugute kommt. Auch der funktionale Spoiler am Heck schaut nicht nur gut aus, sondern hilft im Verbund mit zahlreichen weiteren Maßnahmen bei der Reichweiten-Optionierung.
Angeboten wird der ID.5 vorerst ausschließlich mit einer 77-kWh-Batterie und drei unterschiedlichen Leistungsstufen. Als „Pro“ treibt ein 174-PS-E-Aggregat die Hinterräder des ID.5 an (512 Kilometer Reichweite), beim „Pro Performance“ sind es 204 PS (512 Kilometer). Topmodell ist der GTX mit Motoren an Vorder- und Hinterachse. Die Version mit Dualmotor Allradantrieb leistet 299 PS, beschleunigt das 2,2 Tonnen schwere SUV-Coupé in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 und kommt 486 Kilometer weit.
Da geht die Post ab
Wie sich das anfühlt, wenn der GTX seine dynamischen Talente ausleben darf: richtig lässig. Auch das Fahrverhalten des ID.5 macht Lust auf mehr. Trotz hohem Gewicht, das aber durch die Positionierung der Akkus tief verbaut ist, liegt der schicke Wolfsburger gut in den Kurven.
Wer schnell fährt, muss schneller zum Laden und ist froh, dass auch dieser Vorgang flott geht. An Gleichstrom-Ladestellen lassen sich die Akkus mit 135 kW in 30 Minuten mit so viel Energie füllen, dass wieder bis zu 390 Kilometer Fahrstrecke möglich sein sollten.
Fehlt noch ein Blick in den Innenraum, der aber eher unspektakulär ausfällt. VW leistet sich auch hier keine Schwächen, bietet mit der Software-Generation 3.0 Over-The-Air-Updates. Auch cool.
VW ID.5
Motor/Antrieb ID.5 Pro und Pro Performance mit einem E-Motor, 174 bzw. 204 PS, Heckantrieb; ID.5 GTX mit zwei E-Motoren, 299 PS und Allrad
Reichweite 512 Kilometer bzw. 486 Kilometer (GTX)
Preis ab 52.060 Euro (Pro), ID.5 GTX ab 59.900 Euro