Exklusiv: “Bregenz Mitte” mit Offenen Brief zu ÖBB-Plänen

Am Montagabend startete die Arbeitsgruppe Bregenz Mitte die Bürgerbeteiligung – und zwar mit einem offenen Brief zum Gleisausbau.
Bregenz Bereits 2021 präsentierte die Arbeitsgruppe “Bregenz Mitte” ihre städtebauliche Studie zur verkehrstechnischen Zukunft der Landeshauptstadt. Am Montag starten die Bregenz-Mitte-Foren, bei denen sich die Bürger einbringen können. Über allem schwebend: Der angedachte oberirdische doppelgleisige Schienenausbau durch Bregenz, auf den die Arbeitsgruppe nun mit einem den VN exklusiv vorliegendem offenen Brief reagiert. Titel: Endspiel um Bregenz.
Auftakt Bregenz-Mitte-Forum
Montag, 4. Juli, 19 Uhr, Gössersaal
“Eine mehrgleisige, oberirdische Bahntrasse, auf der Güterzüge im Fernverkehr, mit steigender Frequenz unmittelbar in der Bucht am See und durch dichtbesiedelte Wohngebiete dahindonnern, kann nicht hingenommen werden”, betonen die Architekten. Dies könnte sogar die Zukunft der Bregenzer Festspiele, in Sichtweite zum Bahnhof gelegen, gefährden.
ARbeitsgruppe Bregenz Mitte
Dietmar Eberle
Markus Flatz
Christoph Gilhaus
Christopher Schneeweiß
Erich Steinmayr
Andreas Stickel
Kurzsichtigkeit statt Visionen
Eine Unterflurlösung der Landesstraße zwischen Citytunnel und HTL das Kernelement der Planungen der im Auftrag der Stadt ehrenamtlich tätigen Arbeitsgruppe. Es war auch das beherrschende Thema Michael Ritschs im Bürgermeisterwahlkampf. Das Land prüfte diese bislang gerade mit Blick auf mögliche Synergien mit einem Bahntunnel. “Nunmehr sind Bestrebungen verschiedener Player festzustellen, die Unterflurlegung der Straße entweder ganz, oder teilweise, aus kurzsichtigen Überlegungen zu hintertreiben”, warnen die Architekten im offenen Brief.
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Die Alternativen zur Unterflurlösung seien aber ungeeignet, Bregenz’ Verkehrsprobleme zu lösen. Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung leidet Bregenz unter Ziel- und Quellverkehr, nicht Durchzugsverkehr. Also helfen Abfahrverbote kaum. Die von den Grünen in den Raum gestellte Fahrradbrücke “Snake” zwischen Seehafen und Nepomukkapelle konterkariere ebenfalls die Unterflurlösung. Bregenz drohe sein Potenzial zu verspielen, warnt die Arbeitsgruppe: “Zum Gelingen braucht es das absolute Wollen aller.”
Die Arbeitsgruppe betont, dass ihre Arbeit auch den Willen der Bürgerschaft widerspiegele. Von den potentiellen Kosten dürfe sich keiner der “Mitspieler” abschrecken lassen. “Dass bei einer Jahrhundertlösung Kosten zu diskutieren sind, ist verständlich. Was bei einer Tunnelspinne in Feldkirch zu stemmen war, sollte hier aber Beispiel sein.”
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