Statt kopieren lieber gut kooperieren

Mobilität / 09.07.2022 • 15:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mazda baut bei seinem ersten Vollhybrid ganz auf die Erfahrung von Toyota. Der Yaris-Klon macht in allen Belangen eine gute Figur. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Mazda baut bei seinem ersten Vollhybrid ganz auf die Erfahrung von Toyota. Der Yaris-Klon macht in allen Belangen eine gute Figur. VN/Paulitsch

Mazda hat jetzt auch einen Vollhybrid, der beim Kooperationspartner Toyota als Yaris erfolgreich ist.

Schwarzach Warum neu erfinden, wenn es ihn schon gibt? So könnte man bei Mazda gedacht haben, als es darum ging, einen kleines Hybrid-Auto nach dem Vorbild des Toyota Yaris auf den Markt zu bringen. Anstatt zu kopieren haben die Japaner lieber kooperiert und den erfolgreichen Kleinwagen einfach übernommen. Die Bemühungen, das neue Modell anders aussehen zu lassen, sind kaum der Rede wert. Das Markenlogo an der Front und am Lenkrad sowie ein neuer Modellschriftzug müssen Genüge tun. Bewährt Gutes darf auch erkannt werden.

Bei Effizienz und Sparsamkeit ist der Mazda2 Hybrid ein Großer. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Bei Effizienz und Sparsamkeit ist der Mazda2 Hybrid ein Großer. VN/Paulitsch

Dem Produktportfolio des deutlich kleineren Herstellers tut der Neuzugang freilich gut. Mazda ist bekannt dafür, dass man bei der Technik eigene und zum Teil auch eigenwillige Wege geht. Mit dem Mazda2 Hybrid hat die Marke nun eine sehr gefragte und dank der jahrzehntelangen Erfahrung von Toyota auch ausgereifte Technik eingekauft. Toyota ist Hybrid-Weltmeister, und darauf kann Mazda jetzt bauen.

Die Platzverhältnisse im Innenraum sind sehr ordentlich.
Die Platzverhältnisse im Innenraum sind sehr ordentlich.

Was erprobt ist, funktioniert dann auch in der Praxis richtig gut, wie der VN-Test gezeigt hat. Der unter vier Meter lange Kleinwagen mit 1,5-Liter-Benziner (92 PS) und 80-PS-Elektromotor ist in Sachen Effizienz und Sparsamkeit kaum zu schlagen. Man muss schon ordentlich Gas geben, damit der Durchschnittsverbrauch die 4-Liter-Marke übersteigt. Mehr Spaß macht aber ohnedies das gemütliche Dahingleiten. Dann ist durchaus auch der vom Hersteller angegebene Norm-Wert von 3,8 Liter machbar.

Ausgereifte Technik

Spaßbefreit geht das Ganze dennoch nicht von sich. Im Verbund liefert das Antriebsduo 116 PS Leistung und hat mit dem nur knapp 1,2 Tonnen schweren Fahrzeug leichtes Spiel. Auch das eCVT-Automatikgetriebe macht eine sehr ordentliche Figur, sofern man nicht im Kickdwon-Modus das Gaspedal durchdrückt. Dann heult der Motor unangenehm laut auf – aber eben nur dann.
Zum guten Fahreindruck zählt das straffe, aber dennoch nicht unkomfortable Fahrwerk und die direkte Lenkübersetzung. Das alles fühlt sich sehr erwachsen an, oder eben ausgereift. Der Mazda2 Hybrid kann, was der Toyota Yaris schon lange vorlebt: ein richtig guter Kleinwagen sein.

Klein trifft es gut, winzig ist er vor allem im Innenraum ganz und gar nicht. Die Platzverhältnisse sind für vier Erwachsene auf allen Sitzplätzen gut. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 286 Liter erweiterbar auf 935 Liter recht passabel. So fühlt sich der kleine Japaner zwar im städtischen Umfeld besonders wohl, aber auch weitere Wegstrecken sind nicht mit Anstrengungen verbunden.

Mazda bietet sein kleines Hybrid-Modell in drei Ausstattungsvarianten mit vier Optionspaketen an. Bei den Topversionen ist alles mit an Bord, was das Autofahrerleben angenehmer macht. Mit Verzicht hat so ein sparsamer Kleinwagen ganz und gar nichts zu tun. Vernunft trifft es da schon eher. Grundvernünftig war auch die Kooperation mit Toyota. Selber besser machen wäre ganz schön schwer gewesen.

Mazda2 Hybrid

Motor/Antrieb 1,5-Liter-Benziner, E-Motor, 116 PS Systemleistung, 120 Nm Drehmoment, eCVT-Automatik

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 9,7 Sek, Spitze 175 km/h, 3,8 l Verbrauch (3,9 l im Test).

Preis ab 21.790 Euro; Testwagen: 27.490 Euro