VW ID.5 im Test: Stromer im schicken Sportdress

Mobilität / 26.11.2022 • 18:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ordentliche Reichweite und souveräne Fahreigenschaften: Das schicke SUV-Coupé gefällt im Praxistest. <span class="copyright">VN/Lerch</span>
Ordentliche Reichweite und souveräne Fahreigenschaften: Das schicke SUV-Coupé gefällt im Praxistest. VN/Lerch

VW hat dem ID.4 ein sportliches Outfit verpasst und ihn als eigenständiges Modell (ID.5) positioniert.

Schwarzach Volkswagen drückt bei der Elektrifizierung seines Angebots kräftig aufs Gas. Die Auswahl auch bei rein elektrischen Fahrzeugen wächst, wobei genau genommen nicht jedes neue Modell auch eines ist. Beim ID.5 ist das ein bisschen so, weil er im Grunde lediglich die Coupé-Version des ID.4 ist. Er unterscheidet sich also im Wesentlichen durch die Karosserieform ab der B-Säule. Die neue Modellbezeichnung verdient sich das SUV-Coupé dennoch, da trotz engster Verwandtschaft äußerlich eine gewisse Eigenständigkeit erreicht wurde.

Trotz sportlichem Outfit bietet der ID.5 im Innenraum reichlich Platz.
Trotz sportlichem Outfit bietet der ID.5 im Innenraum reichlich Platz.

Es lässt sich streiten, ob die coupéhaften Linien SUV-Modelle hübscher machen oder etwas weniger praktisch. Diese Sorge ist beim ID.5 jedelfalls unberechtigt. Das flach nach hinten gezogene Dach kostet zwar ein wenig Kopffreiheit auf den Rücksitzen. Sie bleibt aber ausreichend. Das trifft auch auf das Gepäckabteil zu. Die schicken Formen erfordern nur geringfügigen Verzicht und machen den ID.5 zum Schönling im Elektroprogramm von VW.

Souveräne Fahrleistungen

Das SUV-Coupé baut wie sein technischer Zwilling ID.4 auf dem Modularen Elektroantriebsbaukasten (MEB) auf. Die Batterietechnik ist platzsparend verbaut, was wiederum für üppige Platzverhältnisse im Innenraum sorgt.

VW hat auf Kundenkritik reagiert. Bei der Bedienung wird nachgebessert.
VW hat auf Kundenkritik reagiert. Bei der Bedienung wird nachgebessert.

Bei einer Länge von 4,6 Metern und 2,77 Meter Radstand bietet das Batterieauto deutlich mehr Plaz im Innenraum als vergleichbare Fahrzeuge mit konventionellen Antrieben. Der Kofferraum ist mit 549 Liter erweiterbar auf 1561 Liter ebenfalls großzügig ausgefallen.

Auf Kundenkritik reagiert

Wie beim Zwillingsbruder ID.4 leistet sich VW auch mit dem Coupé-Ableger in der Bedienung ungewohnte Schwächen. Unübersichtliche Bildschirmmenüs und unpraktische und unbeleuchtete „Slider“ etwa für die Regelung von Lautstärke und Heizung sind vielfach kritisiert, auch an dieser Stelle. Auch die ungenauen Touchtasten am Lenkrad sind mehr Rückschritt als Fortschritt. Das hat man bei VW erkannt und kündigt Besserung an.

Reichlich Fahrspaß

Ansonsten gibt es nicht viel zu verbessern an einem Elektroauto, das für eindrückliche Fahrleistungen sorgt. In der Performance-Version leistet der heckgetriebene ID.5 satte 204 PS. Das 2,2 Tonnen schwere SUV-Coupé hinterlässt im Fahrbetrieb einen souveränen Eindruck. VW überträgt den sportlich-eleganten optischen Auftritt gekonnt auf die Fahreigenschaften. Der Fahrspaß kommt jedenfalls nicht zu kurz.

Großzügig bemessener Kofferraum mit 549 Litern, erweiterbar auf 1561 Liter Ladevolumen.
Großzügig bemessener Kofferraum mit 549 Litern, erweiterbar auf 1561 Liter Ladevolumen.

Bildlich gesprochen ist auch die Leine nicht zu kurz ausgefallen. Mit der 77 kWh-Batterie sind laut WLTP-Norm 498 Kilometer Reichweite drin. Im Praxistest ist Reichweitenangst jedenfalls kein Thema. Mit einer Ladeleistung von 135 kW geht es auch an der Stromtankstelle zügig. In weniger als 30 Minuten lässt sich die Batterie von null auf 80 Prozent laden. Genug Strom für die nächsten bis zu 400 Kilometer.
Trotz kleiner Schwächen in der Bedienung und der Qualitätsanmutung der Materialien ist der ID.5 eine echte Empfehlung. Das Sportdress steht dem Stromer nicht nur optisch gut, sondern passt prima zum Fahrcharakter.

vW ID.5 pro performance

Motor/Antrieb E-Motor, 204 PS Leistung, 310 Nm Drehmoment, Heckantrieb, Automatik

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 8,4 Sek.; Spitze 160 km/H, Verbrauch 17,6 kWh, Test: 19,8 kWh

Preis ab 54.790 Euro; Testwagen: 69.968 Euro