Elektrisches Luxus-SUV auf Sportwagen getrimmt

Mobilität / 06.02.2023 • 12:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Optisch kein Leisetreter: Der BMW iX M60 ist ein echtes Kraftpaket und sieht auch so aus. M-typisch sind die blauen Bremssättel. <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Optisch kein Leisetreter: Der BMW iX M60 ist ein echtes Kraftpaket und sieht auch so aus. M-typisch sind die blauen Bremssättel. VN/Rhomberg

Das leistungsstärkste Batterieauto von BMW bringt die E-Mobilität sprichwörtlich auf die Überholspur.

Schwarzach Brachialer Vorwärtsdrang: Wenn die Elektroaggregate an den beiden Achsen das 2,6 Tonnen schwere Riesen-SUV mit unglaublichen 1100 Newetonmeter Drehmoment in nur 3,8 Sekunden auf Tempo 100 anschieben, dann bleibt einem für eben diese paar Sekunden die Luft weg. Für den Sprint stehen kurzfristig statt 540 PS satte 619 PS Leistung zur Verfügung. Der Raketenstart ist umso eindrucksvoller, weil er so gar nicht zum üppigen Gesamtauftritt des Elektro-Bayern passt.

Elektro-Sport-SUV im XXL-Format: Der iX M60 ist fünf Meter lang. <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Elektro-Sport-SUV im XXL-Format: Der iX M60 ist fünf Meter lang. VN/Rhomberg

Das „Beste aus drei Welten“, wie es BMW nennt, kann also ein „i“ für elektrisch, ein „X“ für SUV und ein „M“ für Sport. Eine Dreierkombination, die polarisiert. Mit dem bärenstarken Elektro-SUV wird sich das Klima wohl eher nicht retten lassen. Das Fahrzeugkonzept ist ein Drahtseilakt in Sachen Nachhaltigkeit. Ist die Elektromobilität hier etwa falsch abgebogen?

Auf der Überholspur

Zumindest hat sie den Blinker gesetzt auf die Überholspur. Und das sprichtwörtlich. BMW zeigt mit seinem M-Modell in der iX-Baureihe, was in Sachen Leistung möglich ist. Der Hersteller reizt aus, was technisch geht. Zu den schon beschriebenen Leistungsdaten lässt sich noch die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/H ergänzen. Mächtige Akkus mit einem Netto-Energiegehalt von 105,2 kWh sorgen dafür, dass das sportliche Fahrerlebnis nicht schon nach wenigen Kilometern wieder endet, weil eben die Batterien leer sind.

Hingucker im Innenraum: BMW Curved Displays. <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Hingucker im Innenraum: BMW Curved Displays. VN/Rhomberg

Bis zu 549 Kilometer sind laut Norm drin. Freilich wird die Reichweite bei forscher Fahrweise geringer, 400 Kilometer schafft der iX M60 aber praktisch immer. Weil er sich nicht nur schnelles Fahren, sondern auch schnelles Laden auf die Fahnen geschrieben hat, ist die Batterie im Bestfall in 35 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent gefüllt. Auch das ist eine sportliche Ansage.

Schnell fahren und schnell laden: 10 auf 80 Prozent sind in 35 Minuten möglich. <span class="copyright">VN/Rhomberg</span>
Schnell fahren und schnell laden: 10 auf 80 Prozent sind in 35 Minuten möglich. VN/Rhomberg

BMW hat sich nach Kräften bemüht, dem Elektro-SUV M-typisches Fahrverhalten anzutrainieren. Geradeaus klappt das uneingeschränkt, auch beim bremsen. In den Kurven stößt das Schwergewicht an die pyhsikalischen Grenzen. 2,6 Tonnen sind eben 2600 Kilogramm und die lassen sich trotz Zweiachs-Luftfederung mit adaptiven Stoßdämpfern und Integral-Lenkung nicht weg diskutieren. Dennoch ist es gelungen, ein gut ausbalanciertes Fahrzeug auf die Straße zu stellen. Die Spreizung von sportlich bis komfortabel ist gut geglückt.

Fokus auf Fahrspaß

Während das Design nicht jedermanns Geschmack trifft, herrscht im Innenraum Konsens. Edel, modern und geräumig: im 5-Meter-SUV sind die Platzverhältnisse exzellent. Ein Hingucker sind die beiden 12,3 Zoll und 14,9 Zoll großen Monitore im gekrümmten Display. Beim Bedienkonzept setzt BMW Maßstäbe. Trotz hoher Komplexität findet man sich im Cockpit rasch zurecht und kann sich auf das konzentrieren, was am meisten Spaß macht: das Fahren. E-Mobilität geht prima mit dem sportlichen M und so auch mit Adrenalin.

BMW IX M60

Motor/Antrieb E-Motoren 540 PS (Max. 619 PS); 1015 Nm (Max. 1100 Nm). Allradantrieb, 1-Gang-Autom.

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 3,8 Sek.; Spitze 250 km/H, Verbrauch21,8 bis 24,5 kWh

Preis ab 133.600 Euro; Testwagen 143.830 Euro

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