Augenweide mit elektrischer Power

Skoda Enyaq Coupé RS iV im Test: Schön gezeichnetes SUV-Coupé mit zwei E-Motoren und reichlich Platz.
Schwarzach Lieber weg- statt hinschauen: Die Anfänge der E-Mobilität waren alles andere als schön anzusehen. Form folgt Funktion gilt beim Autobau zwar noch immer, aber mittlerweile sind E-Autos gelegentlich echte Hingucker. Ein besonders schönes Exemplar ist die Coupé-Version des Skoda Enyaq. Das Elektro-Flaggschiff fährt in der Topversion mit zwei Elektromotoren vor. 299 PS Leistung und ein mächtiges Drehmoment sorgen für einen athletischen Antritt.

Schon das optische Versprechen fällt sportlich aus. Die mächtigen Räder, das flach nach hinten gezogene Dach und der spektakuläre Kühlergrill mit den beleuchteten Glaselementen sind Blickfang. Der Enyaq: eine Augenweide basierend auf der elektrischen Konzern-Plattform (MEB) von Volkswagen. Die Praktiker von Skoda haben da ein echtes Design-Highlight gesetzt.
Und doch bleibt der Hersteller im Wesentlichen seinen Tugenden treu. Schicke Optik steht nicht zwingend in Konkurrenz zu besten Platzverhältnissen.

Wenngleich ein coupéhaftes Äußeres immer gewisse Einschränkungen zur Folge hat. Im Falle des Enyaq sind sie jedoch kaum nennenswert. So ist die Kopffreiheit im Fond zwar etwas geringer, aber noch immer ausreichend. Auch das Gepäckabteil ist mit 570 Litern erweiterbar auf 1610 Liter nur unwesentlich kleiner.
Niedriger Luftwiderstand
Die schnittige Form kostet also kaum Platz, bietet aber leichte Vorteile beim Luftwiderstand. Das wiederum hilft der Reichweite laut Norm auf 516 Kilometer und im Praxistest unter widrigen Bedinungen zumindest auf rund 400 Kilometer. Eindrucksvoll ist, wie agil sich der Enyaq bewegen lässt. Tempo 100 ist in nur 6,1 Sekunden erreicht, bei 180 km/h wird elektronisch abgeregelt.

E-Motoren an beiden Achsen sorgen durch Allradantrieb für beste Traktion. Das braucht der Enyaq auch, weil er nun wirklich kein Leichtgewicht ist. Die 77-kWh-Batterie drückt den Tschechen mit gesamt 2,25 Tonnen auf den Asphalt. Der tiefe Schwerpunkt hilft in den Kurven, die physikalischen Gesetze lassen sich aber nicht außer Kraft setzen. Leichtbeinig fährt sich das SUV-Coupé trotz guter Fahrwerksabstimmung nicht. Auf längere Sicht ist eine zurückhaltende Fahrweise ohnedies empfehlenswert – da wiederum punktet das große E-Auto mit seinen Komforteigenschaft inklusive niedriger Innenraumgeräusche.

Innen herrscht ein Wohlfühlambiente. Wer bei früheren Skoda-Modellen noch über die Einfachheit der Einrichtung gelästert hat, erlebt heute beste Materialien und eine exzellente Verarbeitung. An Bord ist alles, was die Konzernregale hergeben. Beim Infotainment und der Bedienung hat Skoda in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Der Enyaq ist in allen Belangen das Flaggschiff der Marke, was sich allerdings auch in der Preisliste niederschlägt.
Skoda Enyaq coupé rs iv
Motor/Antrieb 2 E-Motoren mit 299 PS; 460 Nm Drehmoment, Allrad, 516 km Reichweite (ca. 400 im Test)
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 6,1 Sek; Spitze 180 km/h, Verbrauch 16,9 kWh
Preis ab 64.540 Euro: Testwagen: 70,261 Euro
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