Arlbergtunnel gesperrt: “Im Schnitt wird jeder zehnte Lkw zurückgeschickt”

Ausweichroute über den Arlbergpass ist nicht für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet.
Langen am Arlberg Pünktlich um 7.30 Uhr gingen die Lichter auf Rot. Dann war der Arlbergtunnel gesperrt – und wird es auch erst einmal bleiben. Bis 6. Oktober wird eine Hälfte der Fahrbahn komplett saniert. Dazu kommen Arbeiten an der Beschichtung und der Entwässerungsanlage. Vor allem Lkw müssen so lange über andere Wege ausweichen. Doch das wusste nicht jeder.
“Der Verkehr ist am Morgen gut gelaufen”, berichtet Asfinag-Pressesprecher Alexander Holzedl. Er hatte das Geschehen auf der Tiroler Seite des Tunnels selbst beobachtet. Angestellte der Autobahnmeisterei St. Jakob übernahmen die Sperrungen, die Polizei leitete den Verkehr um.

Polizei kontrolliert den Pass
Für die nächsten Monate geht es für Autos sowie den Ziel- und Quellverkehr von der S16 über den Arlbergpass (B 197/L 197). Alle anderen Fahrzeuge müssen weiträumig über Deutschland und die Schweiz ausweichen. Der Pass empfing Autos und Lkw am Montagmorgen mit einigen Schneeflocken. Doch der Straßendienst hatte die Lage im Griff. “Hervorragende Arbeit”, bescheinigt Holzedl, “die Rahmenbedingungen passen.”

Alle Fahrzeughalter hatten die Sperrung dann doch nicht auf dem Schirm. “Alle erreicht man vermutlich nie”, sagt Holzedl. Der Erfahrung aus vergangenen Sperrungen nach werde sich das aber in den kommenden Tagen einpendeln. Zudem versuchten am Montagmorgen zunächst auch noch ein paar Lkw-Fahrer, verbotenerweise über den Pass abzukürzen. Fünf Laster schickte die Polizei am Vormittag zurück. “Im Schnitt wird jeder zehnte Lkw zurückgeschickt und an die Bezirkshauptmannschaft Bludenz angezeigt”, heißt es von der Landespolizeidirektion Vorarlberg.
Ihr Fazit: “Die Informationskampagne der Asfinag dürfte zumindest im deutschsprachigen Raum gewirkt haben.” Bei der Kontrollstelle in Stuben am Arlberg habe es keine Probleme gegeben. Fallweise kamen die Lkw schubweise, dann sei es zu kurzen Wartezeiten gekommen. “Die Fahrer aus Mitteleuropa waren sehr gut informiert. Die Fahrer aus dem ehemaligen Ostblock waren nicht informiert.”
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Auch Fahrradfahrer müssen aufpassen
Gesperrt ist der Pass übrigens auch für Radfahrer. Zumindest für die, die bergauf wollen. Grund ist laut Asfinag das erwartet hohe Verkehrsaufkommen. Dafür ist von St. Arlberg und Langen aus aber ein Shuttle eingerichtet.

Die Sanierungen lässt sich die Asfinag einiges kosten. 75 Millionen Euro nimmt sie dafür in die Hand. In diesem Jahr wird die Fahrbahn von der Mitte des Tunnels aus Richtung Tirol erneuert. Insgesamt über 200 Arbeiter legten mit der Sperrung direkt los und sind nun rund um die Uhr im Einsatz. Kommendes Jahr wird der Tunnel dann für die andere Hälfte gesperrt. Von 15. April bis 22. November 2024 heißt es wieder, weiträumig auszuweichen. Daran können sich die Lkw- und Autofahrer ja jetzt schon mal gewöhnen.