Großes Kino: So luxuriös ist der elektrische BMW i7

Länger, breiter, höher und luxuriöser: Mit dem i7 hat BMW ein E-Auto der Superlative – Kinoleinwand inklusive.
Schwarzach Darf’s ein bisschen mehr sein? Mit dem neuen 7er pfeift BMW auf jegliche Zurückhaltung. Unverkennbar den US-amerikanischen und asiatischen Markt am Schirm, haben die Bayern ein Luxusauto der Superlative gebaut, das es als i7 auch in einer rein elektrischen Version gibt. Allen gemeinsam ist: länger, breiter, höher. Das BMW-Flaggschiff ist zum Vorgänger deutlich gewachsen und erreicht mit 5,4 Metern fast schon Stretch-Limousinen-Dimensionen. Angeboten wird der i7 ausschließlich in der Langversion.

Da schau her: Die ebenfalls mächtig gewachsene BMW-Niere sticht so richtig ins Auge. In der „Iconic Glow“-Ausstattung wird sie zudem durch Swarovski-Kristalle beleuchtet. Bei diesem glamourösen Auftritt hätte sich der i7 selbst den roten Teppich verdient. Der ist aber den Insassen vorbehalten, die als Eigner wohl am ehesten hinten einsteigen. Der Fond ist, man kann es gar nicht anders formulieren, fürstlich. Die Türen öffnen und schließen wie von Geisterhand elektrisch. Vom edlen Dachhimmel lässt sich ein 31,3 Zoll großer Monitor im 32:9-Breitbildformat herunterklappen. Der „Theatre Screen“ mit 8K-Auflösung macht die Luxus-Elektro-Limousine zum fahrenden Kinosaal.

Bei Materialien und Verarbeitungsqualität haben sich die Münchner richtig ins Zeug gelegt. Fast alles ist mit Leder überzogen. Vollgestopft mit allem, was Komfort und Entertainment dient, ist allerdings die Bedienung nicht gerade einfacher geworden. Knöpfe und Schalter sind verschwunden, neue Untermenüs dazugekommen.

Fürs reine Fahren braucht es aber keine Einschulung. Das geht intuitiv und richtig gut. Für standesgemäßen Vortrieb sorgen zwei E-Aggregate, wovon jenes vorne 258 PS und das hintere 313 PS leistet. In Summe kommen so 544 PS Systemleistung (745 Nm) zusammen. Angetrieben werden alle vier Räder. Für den Sprint von 0 auf 100 vergehen lediglich 4,7 Sekunden, die Spitze ist theoretisch bei 240 km/h erreicht. Geht man es sehr zurückhaltend an, sind 625 Kilometer Reichweite (laut Norm) drin. Die 500er-Marke schafft der i7 jedenfalls problemlos. Auch an der Ladesäule macht die Elektro-Limousine eine gute Figur. Mit der 400-Volt-Technik ist eine 195-kW-Ladeleistung möglich. In der Praxis können so in 10 Minuten bis zu 170 Kilometer Reichweite nachgefüllt werden.

2,7 Tonnen wiegt die luxuriöse Wuchtbrumme. Das luftgefederte Fahrwerk ist ein Wunder der Technik und scheint physikalische Gesetze außer Kraft setzen zu können. So ist trotz der üppigen Dimensionen und des hohen Gewichts reichlich Agilität mit an Bord. Die Allradlenkung steuert ihren Teil dazu bei. Komfort kann der i7 freilich auch: Die Luftfederung bügelt alles weg, was da an Unebenheiten im Weg steht. Auch die Geräuschdämmung ist exzellent.

Rund 10 Jahre nach dem i3 ist die Elektromobilität bei BMW jetzt in der Luxusklasse angekommen. Besser geht nicht.
BMW i7 xdrive 60
Motor/Antrieb 2 E-Motoren, 544 PS Systemleistung, 745 Nm; Allradantrieb; 101,7-kWh-Akku (netto)
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 4,7 Sek.; 240 km/h Spitze; 18,4 kWh Verbrauch (Test: 21,2 kWh)
Preis ab 138.900 Euro; Testwagen: 187.908 Euro