Michael Gasser

Kommentar

Michael Gasser

Konsument getäuscht

Motor / 08.03.2013 • 11:13 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Plug-In-Hybriden gehört die Zukunft. Die Automobilindustrie verspricht mit der Elektrifizierung der Fahrzeuge „grüne Zeiten“. Der Strom für die Batterie kommt dabei aus der Steckdose, der Sprit für den Verbrennungsmotor wie bisher von der Tankstelle.

Die Hersteller werben mit „dem besten aus zwei Welten“ und Norm-Verbräuchen von teils unter zwei Litern auf 100 Kilometer. Die Angaben basieren auf genormten Fahrzyklen.

Eine Zauberformel der EU sorgt für Traumwerte, die in der Praxis allerdings völlig realitätsfremd sind.

Die ECE-Norm R 101 legt fest, wie bei einem Elektrohybrid-Fahrzeug der Verbrauch gemessen wird. Basis ist ein elf Kilometer langer Fahrzyklus mit Stadt- und Überlandfahrten. Dabei wird allerdings darauf vergessen, die eingeladene elektrische Energie zu berücksichtigen. Und schon mal in 26 Sekunden von 0 auf 50 km/h beschleunigt? Auch das ist im Zyklus so festgelegt. Wie auch das Abschalten aller Zusatzverbraucher wie Heizung oder Klimaanlage.

Mit diesen realitätsfremden Annahmen lassen sich Traum-Verbrauchswerte erzielen, die allerdings in erster Linie eine Konsumententäuschung darstellen.

michael.gasser@vn.vol.at, 05572/501-265

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