Daimler legt von unten her nach

Motor / 15.03.2013 • 14:16 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Schön gezeichnet nach dem Vorbild des CLS: Der CLA ist eine Augenweide im Kompakt-Segment. Fotos: werk
Schön gezeichnet nach dem Vorbild des CLS: Der CLA ist eine Augenweide im Kompakt-Segment. Fotos: werk

Der CLA transferiert den Charme des großen Bruders CLS ins kleinere Kompakt-Segment.

Mercedes. Seinerzeit hat die erste Generation des Mercedes-Benz CLS die Autowelt Kopf stehen lassen: Noch nie zuvor durften Designer derart ihre Linie bei einem neuen Wagen „durchdrücken“, quasi ohne Rücksicht auf die Technikabteilung und deren formalen Zwänge. In Umkehrung hieß also das Entwicklungsmotto „Function follows form“ und heraus kam ein Automobil, das schließlich nicht nur den ungezwungenen Ingenieuren, sondern auch den Kunden bestens gefiel. Derart erfolgsgestärkt ist es heute zwar nicht mehr so verwunderlich wie damals, dass die Stuttgarter Mut beweisen, doch verdient der Schritt, auf Basis einer A-Klasse großes Kino aufzubauen, dennoch Respekt.

Was will nun der CLA sein, was ist er? Klarerweise sieht der Daimler-Konzern in diesem Newcomer vor allem die junge, dynamische Zielgruppe, man muss aber kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass auch manche bisherige C-Klasse-Fahrer des Designs wegen hier umsteigen werden. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Fahrzeug um eine viertürige Coupé-Limousine auf Basis der Einstiegsklasse A im Sternenreich. Klar ist der CLA etwas gedrungener als beispielsweise der C, innen kneift es ein bisschen mehr, dafür lässt es sich von den Außenmaßen her leichter einparken.

Famoser optischer Auftritt

Vom großen Vorbild CLS hat man die schmalen, agil wirkenden Glasflächen übernommen. Resultat der hohen Fensterlinie ist eine wenig berauschende Übersicht, die dem Fahrzeug bei seinem famosen optischen Auftritt aber gerne verziehen wird. Zum emotionalen Blechkleid passt hervorragend der sportlich-verbindliche Fahreindruck: Dieser Benz lässt sich so bewegen, wie es seine angriffslustige Schnauze verspricht. Aggressiv, was das Temperament angeht, ziemlich souverän in puncto Federungskomfort und handlich in Sachen Lenkung wie Schaltung.

In Summe wirkt der CLA auch deshalb so sympathisch, weil Mercedes erstens mit ihm beweist, dass nicht jedes neue Produkt immer größer werden muss, und zweitens, weil man ein Alleinstellungsmerkmal im „kleinen“ Premiumsegment offerieren kann, denn BMW bietet den Stufenheck-Einser nicht als Viertürer an und Audi den A3 Sportback nicht als klassische Limousine.

Motorseitig angetrieben wird der Neue von drei Benzinern und zwei Dieseln, die zwischen 122 und 211 PS leisten. Super die optionale 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik, der serienmäßige Collision Prevention Assist und die vielen Kommunikations- und Individualisierungsmöglichkeiten.

Im Herbst wird noch ein 4Matic-Ableger folgen, und zwar mit der neuen, an die Frontantriebsarchitektur angepassten Lamellenkupplung, der dann auch Allradantrieb in die A- und B-Klasse bringen wird. Der neue CLA ist ab 13. April beim Mercedes-Verkaufsberater für mindestens 30.250 Euro bestellbar.

Ab Herbst gibt es auch Allradantrieb.
Ab Herbst gibt es auch Allradantrieb.
Mercedes-typische Qualität im Innenraum.
Mercedes-typische Qualität im Innenraum.

Fakten

Mercedes CLA

Motoren: Drei Benziner und zwei Diesel mit einem Leistungsspektrum von 122 bis 211 PS
Antrieb/Getriebe: 6-Gang-Getriebe, optional 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, ab Herbst auch 4Matic
Marktstart: 13. April
Preis: ab 30.250 Euro

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