Für den Ruhestand wirkt dieser Jeep noch viel zu vital

Der neue Jahrgang steht in den Startlöchern – aber auch der „Pensionist“ überzeugt.
Jeep. Fabriksneu steht er da und soll so nur noch für kurze Zeit vom Band laufen. Jeep erneuert sein bulliges Flaggschiff Grand Cherokee und schickt die aktuelle Version ab September in den Ruhestand. Wir haben den Frühpensionisten noch einmal zum Test gebeten und finden: für’s Altersteil ist der noch viel zu vital.
Schon sein optischer Auftritt hat nichts Verstaubtes. In der S-Limited-Version sticht der glänzend schwarz lackierte Kühlergrill ins Auge. Der Testwagen steht auf mächtigen 20-Zoll-Rädern und schwarzen Felgen. Schwarz sind auch die Dachprofile und die Auspuffendrohre. Innen: Lenkrad mit perforiertem Leder, Sportsitze und Pedale aus Aluminium. Jeep liefert im Flaggschiff Premium-Qualität ganz ohne Kompromisse. Was soll da der kommende Jahrgang 2014 besser können?
Der Neue wird einen größeren Bildschirm bekommen mit vermutlich aktuellerer Grafik. Zugegeben, hier könnte man erkennen, dass der Grand Cherokee so schon seit einigen Jahren vom Band läuft. Wobei: Das Navi funktioniert prima, auch wenn die Software nicht auf dem letzten Stand ist. Neu wird auch eine 8-Gang-Automatik von ZF kommen. Drei Gänge mehr wie beim aktuellen Modell. Ganz ehrlich: Die Alte tut ihren Dienst auch ganz ordentlich.
Richtig prima und ganz am Stand der Zeit ist die Fahrwerks- und Antriebstechnik. So bietet der getestete Grand Cherokee eine Quadra-Lift-Luftfederung mit Select-Terrain. Per Knopfdruck und Drehschalter lassen sich die Fahrzeughöhe verstellen und die entsprechende Abstimmung von Sport bis Schnee wählen.
Legende abseits der Straßen
Jeep ist eine Legende abseits befestigter Straßen. Klar, dass da der permanent 4×4-angetriebene Grand Cherokee trotz seines luxuriösen Auftritts nichts auslässt. Er kann’s auch im Unterholz ganz gut, wenn man ihn denn lässt.
Richtig gut ist, was unter der bulligen Haube arbeitet: Der 3-Liter-Selbstzünder mit 241 PS Leistung sorgt für feinste Fahrleistungen und Verbrauchswerte, die auch in der Praxis deutlich einstellig bleiben. Keine Selbstverständlichkeit bei einem etwas in die Jahre gekommenen SUV dieser Größenordnung. Ach ja: Der Neue soll noch ein wenig sparsamer sein.
Ein Navi- und Mediacenter, das nicht mehr ganz dem letzten Stand der Technik entspricht und ein gutes 5-Gang-Automatikgetriebe, das auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat: Deswegen müsste man ihn aber wirklich nicht in Pension schicken.




Fakten
» Motor/Antrieb: 3-Liter-V6-Dieselaggregat mit 241 PS Leistung und 550 Nm Drehmoment; 5-Gang-Automatikgetriebe. Allradantrieb
» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 8,2 Sekunden, Spitze 202 km/h; Verbrauch 8,3 l (218 g CO2/km) Testverbrauch: 9,1 l
» Preis: ab 54.830 Euro; Testwagen: 73.860 Euro
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