Wenn das Benzinsparen zum Leistungssport wird

Honda zeigt mit dem Hybrid-Coupé, dass man auch vernünftig Fahrspaß haben kann.
Honda. Hybrid-Autos haftet gemeinhin so etwas wie ein „Jute statt Plastik“-Nimbus an. Das Trimmen auf Sparsamkeit im Umgang mit Treibstoff und auf Zurückhaltung beim Auspuffen von Abgasen muss aber nicht mit bescheiden-biederem Auftritt gepaart sein, wie Honda mit seinem kleinen Hybrid-Sportler CR-Z demonstriert. Das 4,075-Meter-Coupé beschwört optisch Hondas CRX-Vergangenheit herauf und denkt gar nicht daran, seine Sportlichkeit schamhaft zu kaschieren – auch wenn unter seiner Haube vernünftig ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner und ein Elektromotor kooperieren, daraus 137 PS System-Leistung generieren.
Ein Hingucker ist er. Einer, der im Stadt- und Kurzstrecken-Einsatz – übrigens schon seit drei Jahren – beweist, dass er sein Spar-Versprechen einhalten kann. Es pendelte sich hier der Mix-Verbrauch bei 5,5 bis 5,9 Liter Benzin ein, bei gar nicht arg zurückhaltender Fahrweise.
Ausgedehnte Testfahrt
Zur Probe aufs Exempel wurde der CR-Z im wettermäßig feucht bis nass durchwachsenen Frühjahr auf eine längere Strecke geschickt, auf der Suche nach Sonne, aus dem Osten Österreich in den Süden, nach Istrien, auf gemischtem Straßen-Programm. Auf der Autobahn waren Gelassenheit und Gleit-Modus angesagt. Hier bestand der Sport-Faktor darin, möglichst ökonomisch dahinzugleiten, jeweils strikt im Bereich der geltenden Tempolimits, und zu beobachten, dass der Bord-Computer einen Verbrauch von unter fünf Litern ausweist.
Im Grenzgebiet zwischen Slowenien und Kroatien hingegen ging’s unter Ausnützung des Sport-Modus und – elektromotorisch – beschleunigungs-fördernden Einsatzes der S-Taste über die Hügel und Berge. Im engwinkeligen Kurvengeläuf spielte der kleine Japaner seine Agilität aus. Wohl sollten seine 137 PS mit beherztem Schwung unterstützt werden, doch bleibt er dabei stets souverän auf seiner Spur. Das Stabilitätsprogramm greift auf trockener Fahrbahn selten ein, das zuweilen recht knochige Fahrwerk zeigt sich von Spurrillen und Querschlägen weitgehend unbeeindruckt, die knackige Schaltung ist kongeniale Mitarbeiterin. Dabei ist es klug, das auf der weniger zum Personen- als zum Gepäcktransport geeigneten Rückbank deponierte Ladegut gut zu befestigen. Im Laderaum hat davon nicht allzu viel Platz. Doch für ein Reise zu zweit reicht es aus. Und es reicht auch der 40-Liter-Tank für vernünftige Tank-Etappen, wenn man das Sprit-Sparen zum Leistungssport macht. Am Ende der 1500-Kilometer-Runde bilanzierte der Bord-Computer mit 6,2 Liter Gesamtverbrauch.




Fakten
» Motor: 1,5 l Benziner, 121 PS, 146 Nm, Elektromotor, 20 PS, 78 Nm, 137 PS, 190 Nm Systemleistung, Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe
» Fahrleistung/Verbrauch: 9,3 sec. 0 auf 100, 200 km/h Top-Speed, 5,2 l Benzin/100 km Mix-Verbrauch, 122 g/km CO2
» Preis: ab 26.990 Euro, Testfahrzeug: 29.180 Euro
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