Vor dem Start an die Steckdose

Elektromobilität und automatisiertes Fahren bestimmen die 65. IAA in Frankfurt.
frankfurt. Stromautos bekommen ihre zweite Chance. Nach einem wenig beherzten ersten Anlauf wollen die Hersteller jetzt richtig durchstarten. 16 neue E-Modelle wollen alleine die Deutschen bis Ende 2014 auf den Markt bringen. Stromautos sind das beherrschende Thema in Frankfurt. So gibt es keinen einzigen Messestand in den elf Hallen der Internationalen Automobilausstellung (IAA) ohne E-Autos oder alternative Antriebe. Der Wandel zum Elektroauto schreite unaufhaltsam voran, ist Daimler-Chef Dieter Zetsche überzeugt. Carlos Ghosn, Konzern-Chef von Renault-Nissan, glaubt, dass die Industrie ohne E-Autos nicht gedeihen könne.
Das „Elektro-Feuerwerk“ der großen deutschen Hersteller beherrscht die Messe an der Main-Metropole. Dabei darf aber nicht verschwiegen werden, dass die Deutschen bei alternativen Antrieben Nachholbedarf haben. So ist in der Hybrid-Technologie Toyota unangefochten vorne, bei rein elektrischen Antrieben hält Renault-Nissan die Spitzenposition.
Autonomes Fahren
Der zweite Mega-Trend der Autobranche ist die Vernetzung des Autos. Fahrzeuge sollen künftig mit ihrer Umwelt kommunizieren, den Fahrer clever durch den Verkehr lotsen und frühzeitig Gefahren erkennen. Am Ende der Entwicklung steht das selbst fahrende Auto. „Die Vision des autonomen Fahrens wird Wirklichkeit“, so Daimler-Chef Zetsche. Der Verband der Automobilindustrie sieht einen „Milliardenmarkt“ entstehen.
Mehreinnahmen sind auch dringend erforderlich. Der europäische Automarkt steckt in einer tiefen Krise, die allerdings Ende 2014 ein Ende finden könnte. Für Philippe Varin, Chef des PSA-Konzerns (Peugeot, Citroen) ist das Schlimmste überstanden. Auch Konkurrent Renault rechnet mit steigenden Verkaufszahlen und Ford will in Europa 2015 wieder schwarze Zahlen schreiben.



Impressum
Redaktion: Michael Gasser (Ltg.), Franz Muhr,
Fotos: Gasser, Muhr, AP, EPA, DPA, Reuters, Euromediahouse
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.