Wandel vom kantigen K zum runden C

Mercedes interpretiert auf Basis der C-Klasse das Thema Midsize-SUV neu. Resultat: GLC
Mercedes. Große Verkaufserfolge gefeiert hat die Sternenmarke mit dem GLK. Der „Geländewagen Luxus Kompaktklasse“, wofür die drei Buchstaben stehen, pflegte ab 2009 den Mut zur Kantigkeit. Jetzt wird der abgelöst, sprich beerbt vom GLC, wobei nicht nur das „C“ ein runderes Erscheinungsbild abgibt (und auf die Basis, die aktuelle C-Klasse hinweist), auch das Design setzt auf abgerundete Kanten, fließende Linien und Glattflächigkeit sowie Reduziertheit. Zitiert werden dabei häufig und gerne die Begriffe Emotionalität, Lifestyle. Und Mode.
Die sorgte für die Bühne der Weltpremiere des verjüngten Crossovers. Es war die Zentrale von Kooperationspartner Boss in Metzingen, unweit von Stuttgart. Denn, laut Daimler-CEO Dieter Zetsche, genauso wie die Maßanzüge des Mode-Aushängeschilds soll auch der GLC sitzen und passen. Das verspricht bereits das Cockpit, das der derzeitigen Mercedes-Linie mit zentral postiertem, frei stehendem Display entspricht und – in der Top-Ausstattung – zur Opulenz neigen kann.
Die Stuttgarter wiederum versprechen für ihren Jüngsten eine emotional aufgeladene Synthese aus Komfort und sportlichem Sparspaß sowie Vielseitigkeit, wozu beachtliche Offroad-Tauglichkeit gehören soll. Um das zu erfüllen ist er gerüstet mit Leichtbau-Komponenten (gegenüber dem Vorgänger wiegt er bis zu 80 Kilo weniger) und, wie es derzeit Trend ist, durchwegs vierzylindrigen, verbrauchs- und emissionsoptimierten Motoren. Das Antriebssortiment, das Mercedes an den Marktstart stellt, ist auf zwei Aggregate reduziert: einen Zweiliter-Benziner mit 211 PS und einen 2,2-Liter-Diesel mit 170 respektive 204 PS, alle kombiniert mit einer neunstufigen Automatik. Später nachgereicht wird ein Plug-in-Hybrid, der aus der Kooperation des 211-PS-Benziners mit einem 114-PS-E-Motor satte 320 PS Systemleistung holt (mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zusammengespannt) und die Option auf 34 rein elektrisch gefahrene Kilometer offeriert. Normverbrauch: 2,6 Liter.
Zur Erfüllung des Anspruchs sportlicher Fahrkomfort und -spaß entwickelten die Techniker das Fahrwerk neu, mit Mehrkammer-Luftfederung. Eine Überarbeitung erfuhr ebenso das Allradantriebssystem. Komplettiert wird das GLC-Paket durch ein umfangreiches Aufgebot an Komfortfeatures sowie Assistenz-Optionen, das fast alles enthält, was das Elektronik-Regal von Mercedes derzeit für C-, E- und S-Klasse bietet. Nicht vergessen hat man auf ein komplettes Konvolut an Infotainment- und Konnektivitäts-Systemen.
Im Rahmen seiner Weltpremiere hat der GLC vorerst nur posiert – im Scheinwerferlicht der Präsentationsbühne und im Sonnenlicht des Gartens des Boss-Headquarters. Dabei ließ er sich intensives Probesitzen und Unter-die-Haube-schauen gelassen gefallen. Seinen ersten Probelauf auf Asphalt und im Gelände wird er demnächst, im Sommer, absolvieren, bevor er mit Herbstbeginn zu den Händlern rollen wird.


Fakten
Motoren/Getriebe/Antriebe: Benziner: 2,0 l mit 211 PS (GLC 250). Diesel: 2,2 l mit 170 (GLC 220d) und 204 (250d) PS. Neungang-Automatik/Allradantrieb. Ab 2016: Hybrid: 2,0-l-Benziner und E-Motor mit 320 System-PS/Siebengang-DSG/permanenter Allradantrieb.
Marktstart/Preis: September/ab 49.480 Euro (220d 4Matic)
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