Mit den Sherpa-Genen aus Fernost

Klettern und schwere Lasten tragen: Pick-up von Mitsubishi für den Wettbewerb gerüstet.
Mitsubishi. Das Gedränge wird größer. Immer mehr Hersteller suchen ihr Glück in der Nische. Etwa bei den 1-Tonnen-Pick-ups, wo es bisher nur eine Handvoll Anbieter gab. Seit VW mit dem Amarok in dieses Segment eingestiegen ist und Renault, Fiat sowie Mercedes Modelle angekündigt haben, kommt mächtig Bewegung in den Markt. Weil sich mit den kompakten Trucks gutes Geld verdienen lässt, räumen die etablierten Anbieter auch nicht den Platz für die neuen Wettbewerber. Bestes Beispiel dafür ist Mitsubishi. Mit dem komplett neu entwickelten L200 in der fünften Generation wollen die Japaner die Konkurrenz auf Distanz halten. Gelingen soll dies mit den bekannten Sherpa-Genen aus Fernost und einem neuen Verständnis für Komfort und Qualität im Innenraum.
Qualität und Komfort
An den grundsätzlichen Anforderungen hat sich nichts geändert. Tragen und klettern sollen Pick-ups können. Und weil immer mehr Privatkunden die praktischen Tugenden der geländetauglichen Lastesel schätzen, gewinnen Pick-ups als Lifestyle-Vehicle an Bedeutung. Qualität und Komfort werden deshalb immer wichtiger.
Mitsubishi hat beim neuen L200 keinen Stein auf dem anderen gelassen. Optisch wirkt die Neuauflage bulliger – „ein Wunsch vieler Kunden“, wie der Hersteller sagt. Und trotz robusterem Auftritt ist die Aerodynamik deutlich verbessert (Cw-Wert 0,40 statt 0,46).
Unter der maskulineren Hülle arbeitet jetzt ein neu entwickeltes 2,4-Liter-Diesel-Aggregat, das in zwei Leistungsstufen mit 154 bzw. 181 PS angeboten wird. Mit einem Drehmoment von 380 bzw. 430 Nm hat der Selbstzünder leichtes Spiel mit dem 5,3- Meter langen Pick-up. Das haben erste VN-Testfahrten eindrucksvoll gezeigt. Mitverantwortlich dafür ist die Leichtbauweise, die dem L200 zu einem exzellenten Leistungsgewicht verhilft. Niedriges Gewicht und gute Aerodynamik machen den Pick-up zum Sparmeister. Mit 6,4 Litern auf 100 Kilometer erreicht der Pick-up Pkw-Niveau.
Im Gelände ein Großer
Das soll auch die Kabine können. So haben die Japaner dem Innenraum große Aufmerksamkeit geschenkt und ordentlich an der Materialqualität gearbeitet. Die Optimierungen beim Fahr- und Geräuschkomfort sind überzeugend. Allerdings ist noch immer reichlich Hartplastik verbaut, was ein wenig auf Kosten des Qualitätseindrucks geht.
Über alle Zweifel erhaben ist der L200 abseits befestigter Straßen. „Super Select 4WD“ beim Topmodell mit Mitteldifferenzial und Geländeuntersetzung plus 100 Prozent Differenzialsperre an der Hinterachse sorgt auch in Extremsituationen für ein Weiterkommen. Offroad ist der L200 so überzeugend, dass er im heimischen Heer die Haflinger-Nachfolge antrat. Eine ganz besondere Auszeichnung.
Zurück auf die Straße – der L200 kann beides. Mit neuen Komfort-Features ist er mehr SUV als Truck und so für den wachsenden Wettbewerb gerüstet. Die Preise: ab ca. 22.000 Euro (netto).


Fakten
Motor/Antrieb: 2,4-Liter-Diesel mit 154 bzw. 181 PS (380 Nm; 430 Nm), zwei Allradsysteme (Top-Version Super Select 4WD), 6-Gang-Schaltgetriebe bzw. 5-Gang-Automatik
Karosserie: Klubkabine und Doppelkabine
Preis: Ab Spätsommer um ca. 22.000 Euro (netto, Klubkabine)