Wirbelt kräftig Staub auf und bleibt dabei genügsam

Dacia feiert zehn Jahre Europa-Marktpräsenz. Der 125-PS-Benziner im Duster kann nun Allrad.
Dacia. Mit einer bemerkenswerten Karriere wirbelt die rumänische Tochtermarke von Renault seit zehn Jahren im Automarkt gehörig Staub auf. Technisch sowie ausstattungsseitig sehr schlank, dafür preislich günstig gehalten hat sich Dacia nicht nur in Europa als fixe Hersteller-Größe etabliert. Auf weltweit 44 Märkten wurden bisher 6,6 Millionen Fahrzeuge dieses Labels abgesetzt. In Österreich registrierte man per Ende Mai gesamt 48.000 Neuzulassungen seit 2006 (generiert zu 90 Prozent aus Privatkunden-Käufen).
Das ist weltweit mehr als Grund genug zum Feiern. Als sichtbares Zeichen stehen „Celebration“-Versionen aller fünf Baureihen – Sandero, Logan, Lodgy, Dokker und Duster – in der Sonderfarbe „Cosmos“-Blau und mit Mitgiftdetails wie Radio, Klimaanlage und Lederlenkrad in den Auslagen der Händler.
Ein besonders erfolgreiches Dacia-Modell ist der Duster. Er macht in Österreich rund 32 Prozent des Gesamt-Verkaufsvolumens aus. Grundsätzlich frontgetrieben bietet der höher gestellte Kompakte auch die Option auf Allradantrieb. Bisher galt das nur für den 1,6-Liter-Benziner mit 115 PS und für den 1,5-Liter-Diesel mit 110 PS. Für eine dieser Varianten haben sich hierzulande bisher 70 Prozent der Käufer entschieden.
Jetzt ist die 4×4-Auswahl erweitert. Als dritter Kandidat kommt ein 1,2-Liter-Turbobenziner mit 125 PS (TCe) dazu. Er ist zudem der erste Dacia mit Start-Stopp-System. Damit soll der Verbrauch mit 6,4 Litern/100 Kilometer im Mix (CO2: 146 Gramm pro Kilometer) im genügsamen Bereich bleiben.
Hand in Hand mit der Top-Leistungsstufe geht die Top-Ausstattung „Laureate“. Das bedeutet, dass Features wie E-Außenspiegel, E-Fensterheber, Lederlenkrad sowie Schaltknauf und MP3-fähiges CD-Radio mit AUX und USB sowie Bluetooth-Freisprecheinrichtung etc. bereits an Bord sind. In die 500 Euro teurere „Celebration“-Ausführung sind unter anderem 16-Zoll-Aluräder, Dachreling und Einparkhilfe (hinten) inkludiert.
Puristisch über Stock und Stein
Für eine erste Talentprobe der neuen Benziner-/Allrad-Kombination wurde ein weitläufiges Waldstraßengeflecht in Niederösterreich bereitgestellt. Dazu gesellte sich nasses, aprilverdächtig kühles Wetter, bei dem das Aufwirbeln von Staub kein Thema war. Eigentlich ideale Bedingungen für einen echten Offroader.
Am Ende einer abwechslungsreichen Testrunde ergab sich als Fazit: Wohl ist das Allrad-System des Dacia Duster – zeitgemäß und verbrauchs- sowie emissionspolitisch korrekt – kein „echtes“ im Sinne einer Gelände-Untersetzung. Es basiert, wie beim Renault Kadjar, auf dem von Nissan entwickelten System mit drei Betriebsmodi (Normal, Auto, Lock). Aber es hat das Bewegen des Franko-Rumänen über Stock und Stein etwas wunderbar Puristisches an sich. Denn man muss nicht nur selbst schalten, es hilft auch keine Assistenz-Elektronik à la Berganfahrhilfe mit, um zum Beispiel die Bremseingriffe zu dosieren. Dabei sind selbst arg glitschig-schlammige Steigungen recht wacker meisterbar, was auch mit dem vergleichsweise recht niedrigen Gewicht des Dacia-SUVs – im TCe 125 4WD sind es 1387 Kilogramm – zu tun hat.


Fakten
Motor/Getriebe/Antrieb: 1,2-Liter-Turbobenziner mit 125 PS/manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe/permanenter Allradantrieb.
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 11,0 sec, 177 km/h Top-Speed, 6,4 Liter Normmix-Verbrauch, 145 g CO2/km.
Marktstart/Preis: ab sofort/ab 17.490 Euro.
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