Zum runden Jubiläum ein Feinschliff

Außen marginal, innen dezent geliftet hat VW den Sharan, und einige Motoren sind kräftiger.
VW. Er ist noch recht jung. Und dennoch scheint es, als wäre er immer schon dagewesen. Der VW Sharan hat sich mit seinen bisher zwanzig Jahren, obwohl erst spät im Segment angekommen, zu so etwas wie einem Urgestein entwickelt. Und das soll so bleiben, selbst wenn kompaktere Van-Abarten und SUVs der Klasse der bis zu siebensitzigen Großraum-Familientransporter mit rund fünf Metern Länge zunehmend den Rang ablaufen.
Zum runden Jubiläum, dem 20. Geburtstag, hat Volkswagen dem Sharan eine Auffrischung und Aktualisierung zukommen lassen. Die ist äußerlich so gut wie unsichtbar, lediglich am Heck zeugen die neu gezeichneten Leuchten, nunmehr mit LED-Technik, davon. Im Interieur fällt aufmerksamen Kennern eine dezente Optik-Retusche und Materialien-Korrektur auf.
Das Hauptaugenmerk galt den Motorisierungen beziehungsweise deren Verbrauchs- und Emissionsmanieren, um den Anforderungen der neuen EU-6-Normen zu entsprechen. Dabei bekamen einige Aggregate trotz Sparsamkeitsauftrag eine Kräftigung zugesprochen. Gleich geblieben ist die Leistung im Einstiegsbenziner, dem 1,4-Liter-Turbo mit 150 PS, und im Basis-Diesel, dem Zweiliter-TDI mit 115 PS. Eine PS-Zugabe setzt es beim Top-Benziner. Der Zweiliter hat jetzt 220 statt bisher 200 PS. In der Selbstzünderfraktion gibt es nun auch für den Sharan die mittlere Leistungsstufe mit 150 anstelle von bisher 140 PS. Damit ist er nach wie vor in dieser Baureihe der einzige Kandidat für die Allradantriebs-Option. Die zehn Pferdestärken mehr wirken sich in spontanerem Ansprechverhalten und homogenerem Durchzug aus. Die Power der Top-Version des Diesels wurde von 177 auf 184 PS gesteigert. Je nach Motorisierung, Leistung und Ausstattung sind die Aggregate entweder mit manuellem Sechsgang- oder mit sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe zusammengespannt. Nur der Top-Benziner ist ausschließlich in Kombination mit DSG orderbar.
Zum Enthaltsamkeits- und Leistungs-Plus addierten die Wolfsburger Sicherheitssysteme, die neu im Sharan sind. Darunter ist die Multikollisionsbremse, die nun serienmäßig an Bord ist. Dazu kann kommen ein Abstandshalte-Helfer mit dem System-Bestandteil der City-Notbremsfunktion oder auch ein automatischer Abstandsregeltempomat, weiters ein Totwinkelwarner in Kombination mit Ausparkassistent sowie ein aktiver Spurhalteunterstützer. Eine weitere Option ist ein Einparkassistent, der sich vor allem in engen Garagen und, wie ausprobiert, auf dicht besetzten Parkplätzen als sehr hilfreiches Feature bewährt.
Smartphone integriert
Nachgelegt hat VW bei den Konnektivitätssystemen. Damit kommt jetzt auch der Sharan in den Genuss des hauseigenen modularen Infotainment-Baukastens. Grundsteine sind Navigation und Telefonie. Dazu kommt jetzt das Kapitel Smartphone-Intregation mit entsprechenden Schnittstellen sowohl für Apple- als auch Android-Betriebssysteme. Die Handhabung ist ohne großen Denkaufwand schnell durchschaubar. Für Anbindung ins Volkswagen-Netzwerk werden die Online-Dienste, genannt „Guide & Inform“, offeriert. Ebenso ist es möglich, im bordeigenem WLAN-Netzwerk auf Funktionen des Navigationssystems und des Media Players zuzugreifen, via Tablet – vom Beifahrerplatz oder vom Fond aus.


Fakten
Motoren/Antriebe: Benziner: 1,4 l
mit 150, 2,0 l mit 220 PS (ab August). Diesel: 2,0 l mit 115, 150 und 184 PS/manuelle Sechsganggetriebe, 6-Stufen-DSG/Frontantrieb, Allrad optional für 150-PS-Diesel.
Marktstart/Preis: Juli/ab 33.070 Euro