Frischzellen für einen Dauerbrenner

Der Bulli startet in die sechste Generation. In seinem Segment ist er so gut wie unschlagbar.
vw. Deshalb ist es mit dem ältesten ,,noch lebenden“ Volkswagen (seit 65 Jahren auf dem Markt), so wie es mit dem Käfer von Anbeginn an war. Und wie es mit dem Golf immer noch ist. Und auch mit anderen Dauerbrennern des VW-Konzerns. Man ändert erfolgreiche Modelle nur in kleinen Schritten, sehr kleinen, was das Äußere betrifft.
Anders gesagt: Ein T5, um bei dieser enorm breit angelegten Erfolgsbaureihe zu bleiben, verliert nicht dramatisch an Wert, weil jetzt, Ende Juni, die T6 auf den Markt kommen: als Transporter, als Caravelle, als Multivan oder als California. Der neue Bulli, mehr ein umfassendes Facelift als eine echte Novität, wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt der 0 bis 5-Tonner kein Erdbeben verursachen. Aber auch nicht der total neue T7, der noch etwa fünf Jahre auf sich warten lässt.
Experimente sind nicht gefragt, wenn man einen Markt, etwa den österreichischen, so überlegen beherrscht wie die VW-Transporter mit ihren über 500 Varianten, teils als Nutzfahrzeuge (mehr als die Hälfte bis zu fünf Tonnen sind Bullis), teils als Pkw-Zulassungen in Gestalt von Personentransportern (Multivan), Bussen (Caravelle) und dem Freizeit- und Reisemobil California, ebenfalls mit deutlichem Vorsprung auf die Mitbewerber.
Maßgeschneiderte Lösungen
Hat eben so manches, was andere nicht haben, der Evergreen-VW, der in der Nachkriegszeit in aller Schlichtheit ein Symbol des Wirtschaftswunders war. Er brachte es auf die Räder. Heute ist das nicht mehr so einfach. Es zählen andere Erfolgsrezepte: maßgeschneiderte Transportlösungen in vielen Varianten, sparsame Motorisierungen, Allradantrieb (auch mit Automatik), DSG-Doppelkupplungsgetriebe.
Ein breites Feld also für eine Fülle von Verbesserungen, mit der die sechste Bulli-Generation ihre Sonderstellung noch ausbauen möchte. Optisch tut sich am meisten an der Front beim Kühlergrill und den Scheinwerfern. Aufregend ist dieses Lifting nicht. Schon eher der Zweifarben-Look des Sondermodells ,,Generation Six“.
Jede Art von Raum
Lässt an Raum-Varianten keine Wünsche offen, diese 6. Generation. Die Verarbeitungsqualität ist vorbildlich, vor allem die Pkw-Varianten brauchen den Vergleich mit First-Class-SUV nicht zu scheuen. Absolut langstreckentauglich und komfortabel, so ein Transporter. Seine Heckklappe wird ab 2016 elektrisch zu bedienen sein.
Sitzverstellung elektrisch, Fahrerassistenzsysteme wie in Premium-Limousinen, umfassendes Infotainment mit vernetzter Bordelektronik, adaptive Fahrwerksregelung mit Sport-Einstellung. Vieles ist möglich in der auf den aktuellen Hightech-Stand gebrachten T6-Reihe.
Das Aggregate-Programm umfasst insgesamt sechs Motoren – vier neue TDI und zwei TSI. Über die gesamte Baureihe sparen die neuen Kraftquellen rund einen Liter Kraftstoff gegenüber der Vorgängergeneration. Alle Motoren verfügen jetzt serienmäßig über ein Start-Stopp-System.


Fakten
Motoren: vier TDI (84, 102, 150 und 204 PS), zwei TSI-Benziner (150 und 204 PS), alle 2.0-Liter. 114-PS-TDI ab Frühjahr 2016
Preise: Lkw-Modelle ab 19.950 Euro netto, Pkw ab 31.490 Euro
Markteinführung: Ende Juni