Auf Wunsch aus der Vogelperspektive

Motor / 27.11.2015 • 12:58 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Nissan Navara: Die Neugestaltung bescherte ihm das hauseigene Crossover-Design. Fotos: werk
Nissan Navara: Die Neugestaltung bescherte ihm das hauseigene Crossover-Design. Fotos: werk

Der neue Nissan Navara bietet gesteigerten Fahrkomfort und mehr Assistenztechnik.

nissan. Die Nutzfahrzeug-Unterart der Pick ups – Pritschenwagen im Pkw-Format – ist in Österreich nicht das umsatzstärkste Segment. Doch in topografisch anspruchsvollen Regionen, wo es auf Gelände-Agilität, Trag- und Zugkraft, Steigfähigkeit und Traktionssicherheit ankommt, sind sie eine gefragte Arbeitstier-Variante. Eine, die sich (auch) zum stylischen Freizeit-Laster entwickelt hat.

Äußerlich sichtbar ist das an der reduzierteren Klobigkeit des Designs, der weniger knorrigen Inneneinrichtung und der feineren technischen Mitgift. So führt es Nissan mit dem Generationswechsel des Pick up-Modells Navara vor. Designseitig reiht er sich nun in die Crossover-Baureihen ein. Fürs neu gestaltete Interieur wurden unter anderem vom Qashqai Komponenten übernommen. Was Fahrdynamik und Komfort betrifft, dafür hat Nissan in diesem Segment etwas Neues zu bieten: eine Mehrlenker-Hinterachse mit Schraubenfedern. Das gilt allerdings ausschließlich für die – hierzulande am meisten gefragte – Doppelkabinen-Version. Darin können Hinterbänkler echten Pkw-Komfort genießen. Starr­achse und Blattfedern heißt es aber nach wie vor für die Versionen mit Einzelkabine (die auch mit Heckantrieb zu haben ist) und den 2-plus-2-Sitzer (King Cab).

Verbesserter Fahrkomfort

Antriebsseitig ist ein elektronisches Sperrdifferenzial neu. Das per Drehregler justierbare Allradantriebssystem ist im Prinzip gleichgeblieben, und man hat ihm die Möglichkeit erhalten, auf starren Durchsatz zu schalten. Das war auf der steilen Zu- und Abfahrt in den mallorquinischen Bergen jedoch nicht nötig aufgrund der zum Testzeitpunkt herrschenden Trockenheit. Im Vergleich mit dem Vorgänger- beziehungsweise dem noch aktuellen Navara ist so oder so mehr als bemerkbar, dass grobe Weg-Unebenheiten vom Fahrwerk sanft(er) quittiert werden. Auf Asphalt ebenso, wo sich auch der Allradantrieb bezahlt macht. Der Straßenbelag auf Mallorca ist bekannt rutschig.

Gewachsen ist der Navara nicht wesentlich. Gerade um ein paar Zentimeter, auf maximal 5,330 Meter, als Doppelkabiner. Der offeriert naturgemäß unter allen Modellvarianten die kürzest-mögliche Ladelänge mit auch noch 1,587 Metern. Die Nutzlast beträgt je rund tausend Kilogramm, die maximale Anhängelast für die Allrad-Modelle bis zu 3,5 Tonnen.

Das Motorenprogramm hat Nissan auf zwei Versionen eines 2,3-Liter-Diesels reduziert. Mit Monoturbo leistet er 160 PS, gekoppelt an ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe. Der Biturbo hat 190 PS in Kombination mit einer siebenstufigen Automatik. Beide Antriebsstränge kommen mit den bis zu knapp zwei Tonnen Leergewicht gut zurecht.

Gut zurecht kommen kann man auch mit der doch recht imposanten Länge des Pick ups: Als Option offeriert Nissan unter anderem das von anderen Modellen her bereits bekannte „Around View“-Monitor-System. Es arbeitet bis zu einem Tempo von zehn km/h. Auf Wunsch kann man also mit Hilfe der Vogelperspektive rangieren, was auch in sehr engen und langsam zu fahrenden Geländepassagen recht hilfreich ist.

Als Doppelkabiner nun mit Schraubenfedern.
Als Doppelkabiner nun mit Schraubenfedern.
Interieur: Etliches stammt aus dem Qashqai.
Interieur: Etliches stammt aus dem Qashqai.

Fakten

Motor/Getriebe/Antriebe: 2,3-l-Diesel mit 160 PS (Monoturbo) und 190 PS (Biturbo)/6-Gang-Schaltung, 7-Stufen-Automatik/Heckantrieb, permanenter Allradantrieb.

Versionen: Chassis Cab (Einzelkabine), King Cab (2-plus-2-Sitzer), Double Cab (Doppelkabine).

Marktstart/Preis: Jänner/ab 22.509 Euro.

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