Automarkt im Land legt weiter zu

Kleinwagen
Starkes Finale bringt heimischem Autohandel ein deutliches Zulassungs-Plus.
autohandel. 2015 war ein gutes Jahr für Vorarlbergs Autohandel. Mit 13.474 Neuzulassungen habe man eines der besten Ergebnisse der letzten Jahre erreicht, zeigt sich Manfred Ellensohn, Fachgruppenobmann Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer, zufrieden. Ein starkes Finale hat in Vorarlberg zu einem deutlichen Zulassungs-Plus von 4,2 Prozent geführt. Damit ist der heimische Markt stärker gewachsen als jener in anderen Bundesländern. Österreichweit wurden im Vorjahr 308.555 Neufahrzeuge registriert – ein Plus von 1,7 Prozent zum Jahr davor.
Kauffreude ungebrochen
Die Kauffreude im Land ist ungebrochen. Ellensohn macht dafür die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verantwortlich. „Dazu kommt die günstige Zinssituation, die den Autokauf derzeit besonders attraktiv macht“, so der Fachgruppensprecher zu den VN.
Günstig sind auch die Aussichten für das laufende Jahr. Bei unverändert guter Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage rechnet der Fahrzeughandel wieder mit einem guten Verkaufsjahr. Vorarlbergs Fahrzeugbestand bewegt sich längst über der 200.000er-Marke. Viele der Fahrzeuge seien veraltet. Ellensohn beziffert den Altbestand mit rund 50.000 Fahrzeugen. Sowohl wirtschaftlich als auch aus Umwelt- und Sicherheitsgründen mache ein Umtausch auf ein Neufahrzeug Sinn, so Ellensohn weiter.
Die Umweltbelastungen sind, so aktuelle Zahlen der Statistik Austria, in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. So liegen die CO2-Emissionen der Fahrzeuge heute im Durchschnitt bei 125 Gramm pro Kilometer – vor 15 Jahren waren es noch 169 Gramm CO2/km.
Alternative Antriebe
Der Durchbruch von alternativen Antrieben lässt allerdings noch immer auf sich warten. Das ist in Vorarlberg nicht anders als in anderen Bundesländern. So ist österreichweit der Anteil der Neuwagen mit alternativen Kraftstoffarten und Energiequellen nur leicht von 1,5 auf 1,9 Prozent (5901 Stück) angestiegen. Hybride (3512 Fahrzeuge) machen den größten Teil aus, gefolgt von E-Autos (1677).
In Vorarlberg entwickelt sich die E-Mobilität weiter schleppend. So wurden im Vorjahr lediglich 90 E-Autos neu zum Verkehr zugelassen (0,7 Prozent aller Neufahrzeuge). Fahrzeuge mit Hybridantrieb summieren sich auf 160 Stück.
Vorarlberg bleibt ein Diesel-Land. Das zeigen die jetzt in Wien präsentierten Zahlen. 7752 der 13.474 neu zum Verkehr zugelassenen Autos im Land haben einen Dieselmotor (57,5 Prozent). 5428 (40,3 Prozent) fahren mit Benzin. Wasserstoffautos wurden in Vorarlberg keine zugelassen.
Dazu fehlt es auch an der entsprechenden Infrastruktur. Zwar würden mit der OMV Gespräche über den Infrastruktur-Ausbau geführt, wie konkret sie allerdings sind, ist unklar.
2016 könnte wieder etwas Bewegung in die E-Mobilität kommen. Immer mehr Hersteller bringen Fahrzeuge mit höheren Reichweiten auf den Markt. Fachgruppensprecher Manfred Ellensohn rechnet mit einer Verdoppelung von E-Autos auf rund 200 Neuzulassungen.
Verkäufe im 15-Minuten-Takt
Gut gelaufen ist in Vorarlberg im Vorjahr auch das Geschäft mit Gebrauchtfahrzeugen. So wurden in den zwölf Monaten in Summe 36.852 Kaufverträge unterschrieben – alle 15 Minuten ein Autoverkauf. Auch bei den Gebrauchten haben Diesel-Modelle die Nase vorne. Ihr Anteil liegt bei 57,1 Prozent. Benzinautos machen 42,3 Prozent der Gebrauchtwagenverkäufe im Land aus.
2015 war für den Fahrzeughandel im Land ein gutes Jahr.
Manfred Ellensohn

Neuer Astra

Neue Hybride

Starker Auftritt
Fakten
Kfz-Neuzulassungen
Zulassungszahlen für Vorarlberg im Jahr 2015
» Neuzulassungen: 13.474 (plus 4,2 Prozent)
» Kraftstoffarten: 7752 Diesel (57,5 Prozent), 5428 Benzin (40,3 Prozent), 90 Elektro (0,7 Prozent), 160 Hybride (1,2 Prozent)