Aufrichtige Alltagsalternative Auris

Motor / 18.03.2016 • 12:36 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Eindruck: In der „Active“-Version u.a. mit Klimaautomatik, Touchscreen und Rückfahrkamera ansprechend ausgerüstet, verständlich programmiertes Navigation-/Infotainmentsystem, ordentliche Platzverhältnisse, aber eingeschränkte Übersichtlichkeit.

Eindruck: In der „Active“-Version u.a. mit Klimaautomatik, Touchscreen und Rückfahrkamera ansprechend ausgerüstet, verständlich programmiertes Navigation-/Infotainmentsystem, ordentliche Platzverhältnisse, aber eingeschränkte Übersichtlichkeit.

Mit neuem Turbo-Benziner soll Toyotas Kompaktklassetyp richtig Fahrt aufnehmen.

toyota. Im Kreis der Kompaktklasseautos fährt der Auris hierzulande bislang vergleichsweise brav untergeordnet mit. Toyota hat zwar in den vergangenen Jahren – gerade auch was das Antlitz des Dauerläufers angeht – einiges unternommen, um den vormaligen Biedermanntyp irgendwie näher an den allseits bekannten Klassenprimus heranzubringen. Trotz inzwischen scharfkantigerem Blechkleid und mutigerer Ausgestaltung an Front und Heck bleibt der so aufgefrischte Nippon-Kompaktler indes im Straßenverkehr weiter einigermaßen auf Res­pektabstand zum Spitzenreiter.

Im Wissen darum, dass der Herausforderer am „Golf-Platz“ ungeachtet dessen so einiges zu bieten hat, wollen wir den Auris an der Stelle in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Das Augenmerk liegt dabei auf der Antriebsseite. Unter der Haube des Kompaktlers werkelt beispielsweise ein neu entwickelter, genügsamer kleiner Turbobenziner, der den bisherigen, durstigeren 1,6-l-Saugmotor abgelöst hat. Das neue Triebwerk schöpft aus nur mehr 1,2-l-Hubraum immerhin 116 PS Leistung und entwickelt ein maximales Drehmoment von 185 Nm. Im VN-Test konnten wir feststellen, dass der so motorisierte Auris von aufrichtiger Alltagstauglichkeit ist. In Kombination mit der zackigen Sechsgangschaltung gelingt der Vortrieb des 1300-Kilo-Leichtgewichts vergleichsweise souverän. Vom Start weg gewinnt der Auris ziemlich flott Boden unter den Rädern, wenn erforderlich. Beim Zwischenspurt aus niedrigen und mittleren Drehzahlen wünscht man sich allerdings dann schon ein wenig mehr Antrittskraft. Das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk hinterlässt dagegen auch bei zügiger Kurvenfahrt einen sehr kultivierten Eindruck. Die aufwändige Federung bügelt Fahrbahnunebenheiten weitgehend aus. Zudem gefällt der Auris mit guter Straßenlage, die Lenkung spricht direkt an und die Bremsen packen kraftvoll zu. In der Gesamtschau ist der 1,2-l-Turbo-Auris sicher kein ausgewiesener Temperamentsbolzen, sondern vielmehr ein Assistent der unaufgeregten, dynamischen Fortbewegung. Dazu passen dann auch die moderaten Trinksitten, die der praktische Kompaktler vorweisen kann.

Alle Achtung, Auris: Das solide Toyota-Kompaktklassemodell pflegt inzwischen den modernen Auftritt. Fotos: VN/Steurer
Alle Achtung, Auris: Das solide Toyota-Kompaktklassemodell pflegt inzwischen den modernen Auftritt. Fotos: VN/Steurer
Die Heckpartie mit einem Hauch von Dynamik.
Die Heckpartie mit einem Hauch von Dynamik.
Das Cockpit ist schlicht, aber funktionell.
Das Cockpit ist schlicht, aber funktionell.

Fakten

Motor/Antrieb: Vierzylinder-Turbobenziner, 116 PS, 185 Nm/1500 bis 4000 U/min, Sechsgangschaltung, Vorderradantrieb.

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 10,1 Sek., Spitze: 200 km/h, Verbrauch: 4,8 l (112 g/km CO2), Testverbrauch: 6,0 Liter Super

Preis: Grundpreis: 21.290 Euro; Testwagen: 25.392 Euro

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