Ästhetik und Agilität im Gleichklang

Das neue BMW-Flaggschiff präsentiert sich als Komfort-König und Chefdynamiker.
bmw. Wie es sich für ein Spitzenmodell in der Prestige-liga gehört, pflegt der neue 7er-BMW den majestätischen Auftritt. Dabei steht die sportliche Ambition des bayerischen Komfort-Königs, der in mittlerweile 6. Generation vorfährt, in direkter Kombination zur edlen Verpackung; so sorgt der 5-Meter-Luxusliner durch seine kraftvoll-fließende Silhouette und die coupéartige Charakterlinie für athletische Spannung.
Im Innenraum herrscht Wohlfühlatmosphäre in BMW-Premium-Manier vor: Geschmeidigkeit und Eleganz, wohin man schaut und fühlt. Insgesamt vor allem aber nicht zu protzig. Die Bedienung ist intuitiv, das optional digitale Cockpit und die Instrumente sind wandelbar von Vernunftblau bis sportlich-dynamisch Rot. An Bord des Siebeners versinkt man in superbequeme Business-Class-Sitze, vorne wie hinten. Und ist dabei fast schon verzückt von der Massagefunktion. Natürlich ist bei den Fond-Fauteuils die Konfiguration vom Chefsessel bis zum Liegestuhl möglich. Zusammen mit dem Wohlgerüche verströmenden Interieur-Duft-System und der Lounge-Musik aus der Bowers-&-Wilkins-Diamond-Surround-Anlage kommt bald einmal das Gefühl auf, in einer rollenden Wellness-Oase unterwegs zu sein. Wer will, kann mit der Luxuslimousine durch die innovativen Technikfeatures, die BMW seinem Flaggschiff verpasst hat, auch Oho-Effekte erzielen, die Passanten oder Mitfahrer nur so staunen lassen. Einen Show-Gag etwa kann der 7er-Pilot ausspielen, wenn er aussteigt, sich neben die Nobelkarosse stellt und den Wagen via Autoschlüsselbefehl funkferngesteuert autonom in Parklücken oder Garagen hinein- oder herausfahren lässt. Die Ultraschallsensoren der Parkpiepser passen auf, dass es dabei keine Dellen oder Kratzer gibt. Ungläubiges Kopfschütteln erntet man zunächst auch, wenn man die Gestiksteuerung im Cockpit vorführt. Ein 3D-Sensor erkennt gleichsam Handzeichen und setzt sie als Kommandos um. So lassen sich per Wischbewegungen Anrufe annehmen oder ablehnen sowie durch einen luftigen Fingerdreh die Lautstärke am Radio regeln. Nach einigem Üben klappt das ganz prima.
Dass der neue Siebener durch den Alu-Stahl-Karbon-Materialmix um über 100 Kilo abgespeckt hat, ist im Alltagsbetrieb spürbar. Im VN-Test – wir waren mit dem 750i xDrive unterwegs – glänzte der Zwei-Tonnen-Typ als Chefdynamiker. Das bullige V8-Biturbotriebwerk, das aus 4,4 Liter Hubraum 450 PS schöpft, schiebt den Siebener unter sonorem Klang gnadenlos an. Durch den Allradantrieb und das Luftfederfahrwerk ist der Luxusliner gleichsam allzeit Herr jeder Straßenlage.



Eindruck: Ein Luxusliner, vollgepackt mit Hightech und einer Armada an Assistenz- und Komfortfeatures. Es heißt: Design trifft Funktion. Das Ganze hat aber auch seinen luxuriösen Preis. Der große Wendekreis erfordert Aufmerksamkeit.
Fakten
Motor/Antrieb: Achtzylinder-Biturbobenziner, 450 PS, 650 Nm/1800 bis 4500 U/min, Allradantrieb, Achtgangautomatik.
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 4,4 Sek., Spitze: 250 km/h (abg.), Verbrauch: 8,1 l (189 g CO2/km), Testverbrauch: 10,5 l SP
Preis: Serienausstattung: 130.000 Euro, Testwagen: 169.668 Euro.